Der Deutsche Schulpreis

Am 03.06.2013 wurden in einer von Sandra Maischberger und Dennis Wilms moderierten Festveranstaltung in der Berliner Parochialkirche sechs Schulen mit dem Deutschen Schulpreis für ihre hervorragenden Leistungen und ihre vorbildhafte Schulentwicklung ausgezeichnet.

Der Hauptpreis, dotiert mit 100.000 Euro, wurde in diesem Jahr von Bundeskanzlerin Angela Merkel der Hauptpreisträgerin, der Anne Frank Gemeinschaftsschule in Bargteheide (Schleswig-Holstein), überreicht. Fünf weitere Preise in Höhe von je 25.000 Euro erhielten die Grund- und Werkrealschule in der Taus, Backnang (Baden-Württemberg), die Grundschule Comeniusstraße in Braunschweig (Niedersachsen), das Gymnasium der Stadt Alsdorf (Nordrhein-Westfalen), die Grundschule Gau-Odernheim (Rheinland-Pfalz) und die Private Fachschule für Wirtschaft und Soziales in Erfurt (Thüringen).

Prof. Dr. Thomas Häcker, Jurymitglied seit 2012, war Laudator für die Preisträgerschule Gymnasium der Stadt Alsdorf. Neben Bildungswissenschafter/innen gehören der Jury Leiter/innen renommierter Schulen und Bildungspolitiker/innen an. Ausgelobt wird das Preisgeld, seit 2006 jährlich, von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung. Insgesamt bewarben sich in diesem Jahr über 100 Schulen um die höchstdotierteste Auszeichnung für Schulen in Deutschland. Von diesen wurden 15 Schulen – vier aus Nordrhein-Westfalen, drei aus Schleswig-Holstein, zwei aus Niedersachsen und je eine aus Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen – nominiert.

Neben der finanziellen Würdigung werden die ausgezeichneten Schulen für fünf Jahre in die Akademie des Deutschen Schulpreises aufgenommen, um ihre Erfahrungen für die Schulentwicklung in Deutschland zu nutzen. Über Angebote wie Werkstätten und Hospitationen haben alle Schulen, die sich ebenfalls auf den Weg zu einer noch besseren Schule begeben wollen, die Möglichkeit, von und mit Preisträgerschulen zu lernen. Hierzu wurden, bundesweit vier Regionalteams gebildet, welche den Austausch und die schulische Qualitätsentwicklung unterstützen und begleiten.

Die Zielsetzung des Deutschen Schulpreises ist es, „dem Lernen Flügel zu verleihen“ – Lust am Lernen und an Leistungen zu befördern. Dabei wird einem umfassenden Verständnis von Lernen und Leistung auf der Basis von sechs Qualitätsbereichen gefolgt: den Schüler/innenleistungen (gemessen an ihrer jeweiligen Ausgangslage), der Umgang mit Vielfalt und die Beförderung von Bildungsgerechtigkeit, die Qualität eines schüler/innenorientierten und lebensweltbezogenen Unterrichts, der Umgang mit Verantwortung in einer demokratischen Schule für das Leben in einer demokratischen Gesellschaft, das Schulleben und das Schulklima sowie der Bereich der Schulentwicklung. Gewürdigt werden Schulen, die sich auf den Weg gemacht haben, an diesen Kriterien langfristig zu arbeiten. Dabei ist nicht ein einmal erreichter Entwicklungsstand maßgeblich, sondern der eigene, an individuellen Kontextfaktoren orientierte Weg. Die intensive Suche nach Antworten auf die Frage nach dem Umgang mit Schwierigkeiten und Herausforderungen wird gegenüber quantifizier- und vergleichbaren Höchstleistungen stärker gewürdigt. Angesprochen sind daher auch ausdrücklich Schulen, die sich noch am Anfang ihres pädagogischen Entwicklungsweges befinden.

Der Verleihung am 03.06.2013 ging ein mehrmonatiger Auswahl- und Schulbesuchsprozess voraus. Unabhängig davon, wie weit eine Bewerberschule im Auswahlverfahren gelangt ist, wird jedoch ein Feedback per Telefon oder Besuch angeboten. Damit soll gewährleistet werden, dass jede Schule, auch ohne eine Auszeichnung, einen inhaltlichen Ertrag für den eigenen Schulentwicklungsprozess aus der Bewerbung ziehen kann.

Am diesjährigen Bewerbungsverfahren haben sich drei Schulen aus Mecklenburg-Vorpommern beworben. Diese und alle anderen Schulen im Land sollen hiermit ermutigt werden, eine (weitere) Bewerbung für das Jahr 2014 in Betracht zu ziehen.

Kontakt
Universität Rostock
Philosophische Fakultät
Institut für Schulpädagogik
Prof. Dr. Thomas Häcker
Fon: +49 (0) 381 498 2655
Mail: thomas.haecker@uni-rostock.de

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Ingrid Rieck Universität Rostock

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