Deutsche Diabetes-Gesellschaft würdigt herausragende wissenschaftliche Leistungen

Die Paul-Langerhans-Medaille, die höchste Auszeichnung der DDG, hat 2010 Professor Dr. med. habil. Dr. rer. nat. Hans-Georg Joost erhalten. Er ist seit 2002 wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE).

Zurzeit erforschen Joost und sein Team Gene, die das Risiko erhöhen an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Außerdem entwickelten sie den Deutschen Diabetes-Risiko-Test weiter, der Ärzten zukünftig dabei helfen kann, das Diabetes-Risiko ihrer Patienten genauer einzuschätzen und geeignete Kandidaten für Präventionsmaßnahmen zu finden.

„Wir kennen Hans-Georg Joost nicht nur als Wissenschaftler, der sich von einem Pharmakologen im engeren Sinne zu einem vielseitigen biologisch orientierten Erforscher klinisch bedeutsamer Zusammenhänge entwickelt hat“, würdigt Professor Dr. med. Michael Nauck, Tagungspräsident der 45. Jahrestagung der DDG dessen Leistungen. „Er ist auch Mitglied zahlreicher Gremien, die den medizinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs fördern oder Auszeichnungen und Projektförderungen vergeben. Hier zeichnet er sich durch sein herausragendes Urteilsvermögen aus.“

Ein weiterer Preisträger 2010 ist Professor Dr. med. Burkhard Göke. Seit 2008 ist er Ärztlicher Direktor des Klinikums der Universität München. Er erhält den Werner-Creutzfeldt-Preis in Würdigung seiner umfassenden Arbeiten auf dem Gebiet der Sekretion und Rezeptorvermittelten Wirkung von GLP-1 und ihrer Bedeutung für den Typ-2-Diabetes. „Im Jahr 1993 charakterisierten Burkhard Göke und seine Arbeitsgruppe die Exendin-4, das heutige Byetta, als hochpotenten Agonisten am GLP-1-Rezeptor. In der gleichen Arbeit wurde auch die trunkierte Form Exendin 9-39 als hochwirksamer Antagonist am gleichen Rezeptor beschrieben“, würdigt Professor Nauck eine von zahlreichen Arbeiten des Geehrten. Beide Beobachtungen hätten weitreichende Konsequenzen bis hin zur Entwicklung eines neuen Medikamentes und weiterführenden Studien.

Der Vorstand der DDG hat außerdem einstimmig Professor Dr. med. Peter Hürter, Hannover, zum Ehrenmitglied ernannt. Dieser war allgemeinpädiatrisch klinisch tätig und veröffentlichte wichtige Beiträge zu Diabetes Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen – dem Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Unter anderem war er Mitbegründer und erster Sprecher der Arbeitsgemeinschaft für pädiatrische Diabetologie in der DDG und in der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde. „Peter Hürter hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Therapiekonzepte für Erwachsene mit Diabetes nicht einfach für Kinder und Jugendliche leicht modifiziert angewendet werden“, würdigt Professor Nauck die Lebensleistung des neuen Ehrenmitgliedes. Vielmehr seien die Eigenheiten der Selbst-Wahrnehmung, des Lernens und des Verhaltens junger Menschen in der Therapie und insbesondere in den Schulungsmaßnahmen angemessen berücksichtigt worden.

Mit weiteren Preisen und Projektförderungen unterstützt die Deutsche Diabetes-Gesellschaft 2010 wissenschaftliche Arbeiten in der Diabetologie. Die Mittel stammen aus Spenden und dem Vermögen der Gesellschaft. Über deren Verteilung entscheidet die vom Vorstand der DDG eingesetzte „Jury zur Förderung wissenschaftlicher Projekte“. Jährlich werden zahlreiche Projekte gefördert und Preise verliehen. Die Übergaben der Auszeichnungen finden im Rahmen der DDG-Jahrestagungen statt.

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