Details erster IMI-Projekte bekannt gegeben

Die 15 Projekte teilen sich einen Fördertopf von 246 Mio. EUR. 110 Mio. EUR davon stammen aus dem Siebten Rahmenprogramm (RP7), während die Pharmaindustrie die restlichen 136 Mio. EUR in Form von Sachleistungen (z. B. Mitarbeiter, Laboreinrichtungen, Materialien und klinische Forschungsergebnisse) ergänzt.

Die „Initiative Innovative Arzneimittel“ (IMI) ist eine von fünf gemeinsamen Technologieinitiativen, die bisher innerhalb des RP7 ins Leben gerufen wurden. Sie bringt öffentliche Forschungseinrichtungen und die pharmazeutische Industrie mit dem Ziel der Beseitigung von Engpässen (engl. „Bottlenecks“) zusammen, die derzeit den Prozess der Entwicklung von Arzneimitteln behindern. Im Rahmen der Initiative IMI entwickelte Tools sollen den Wissenschaftlern beispielsweise die Beschleunigung des Screenings potenzieller Arzneimittel auf Wirksamkeit und Sicherheit ermöglichen. Weitere Schwerpunkte der Initiative liegen auf der besseren Aus- und Weiterbildung in der Branche sowie der gemeinsamen Nutzung von Wissen bzw. dem Datenaustausch zwischen den Forschern.

Die erste Aufforderung der IMI zur Einreichung von Vorschlägen, die im Juli 2008 endete, ergab rund 150 Anträge von Konsortien, die sich aus Forschungseinrichtungen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Patientenorganisationen und Aufsichtsbehörden zusammensetzten. Die von unabhängigen Experten zur Förderung ausgewählten 15 Projekte wurden auf der Grundlage strenger wissenschaftlicher Kriterien und ihres Potenzials zur Behebung der festgestellten Engpässe in der Medikamentenentwicklung ausgewählt.

Arthur Higgins, Geschäftsführer (CEO) der Bayer Healthcare und Präsident des Europäischen Pharma-Verbands (EFPIA), sagte: „Ich freue mich, dass dieses innovative Kooperationsmodell zwischen der Industrie und der Kommission in ganz Europa so positiv aufgenommen wurde. „Die IMI wird neue Standards im Daten- und Informationsaustausch setzen.“

Die ausgewählten Projekte befassen sich mit einer Vielzahl von Problemen und Krankheiten: vier konzentrieren sich auf die Ausbildung, und drei betreffen Fragen der Arzneimittelsicherheit und -wirksamkeit. Außerdem gibt es Projekte zu Diabetes, Krebs, Schmerzen, psychischen Störungen, neurodegenerativen Erkrankungen, Asthma und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD).

Die Vertragsverhandlungen für die Projekte sind im Gange und sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Eine zweite Aufforderung zur Einreichung von IMI-Vorschlägen ist für den Herbst 2009 vorgesehen. Im Mittelpunkt sollen dabei dann voraussichtlich die Bereiche Onkologie, Diagnostik von Infektionskrankheiten, chronisch-entzündliche Erkrankungen und Wissensmanagement stehen.

„Ich freue mich, dass diese innovative öffentlich-private Partnerschaft Früchte trägt. Unser Ziel ist, dass Europa zu einer 'Champion's League' für biopharmazeutischeForschung wird“, so Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung. „In Krisenzeiten ist dieses Kooperationsmodell besonders geeignet, um sowohl den Zielen der industriellen Wettbewerbsfähigkeit als auch den Belangen der öffentlichen Gesundheit gerecht zu werden.“

Gemeinsame Technologieinitiativen sind eine neue Regelung im Rahmen des RP7, und bisher wurden fünf dieser öffentlich-privaten Partnerschaften ins Leben gerufen: die „Initiative Innovative Arzneimittel“ (IMI); das gemeinsame Unternehmen „Embedded Computing Systems“ („Eingebettete IKT-Systeme“, ARTEMIS); die Initiative „Clean Sky“, die sich auf die Luftfahrt und Luftverkehr konzentriert; die Europäische Technologieplattform für Nanoelektronik (ENIAC) und das gemeinsame Unternehmen „Brennstoffzellen und Wasserstoff“.

Durch die Kombination öffentlicher und privater Forschung in wichtigen Bereichen sollen diese Regelungen die europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Im Rahmen der gemeinsamen Technologieinitiativen fördert die Europäische Kommission die Teilnahme der Forscher des öffentlichen Bereichs, der KMU und der Interessengruppen wie etwa Patientenorganisationen, während die Partner aus der Industrie ihre eigenen Teilnahme finanzieren.

Der Initiative Innovative Arzneimittel (IMI) steht für den Zeitraum von 2008 bis 2013 ein Budget von insgesamt 2 Mrd. EUR zur Verfügung, wobei die eine Hälfte von der Europäischen Gemeinschaft und die andere Hälfte von der Industrie bereitgestellt wird.

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