DECHEMA-Preis 2012 für Prof. Dr. Joachim Groß

Dank seiner Erkenntnisse ist es Verfahrenstechnikern möglich, Eigenschaften von Stoffgemischen mit polaren Wechselwirkungen oder am kritischen Punkt voraus zu berechnen.

Die Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Preises erfolgt am Freitag, dem 30. November 2012, um 16.00 Uhr im Rahmen eines Festkolloquiums im DECHEMA-Haus, Theodor-Heuss-Allee 25, in Frankfurt am Main .

Die Arbeiten von Joachim Groß basieren auf der molekularen Thermodynamik. Er untersuchte unter anderem die Wechselwirkungen von Makromolekülen, ionischen, assoziierenden und polaren Komponenten. Auf dieser Grundlage gelang es ihm, Stoffgemische zu beschreiben und ihre Eigenschaften vorauszuberechnen.

Im Rahmen seiner Promotion entwickelte er gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfgang Arlt und Prof. Dr. Gabriele Sadowski die Zustandsgleichung PC-SAFT (Perturbed-Chain-Statistical Associating Fluid Theory). Auch für spezielle Bedingungen wie Stoffgemische am kritischen Punkt hat er Modellierungen entwickelt. Dabei hat Joachim Groß stets die Anwendung im Blick: So geht auf ihn eine Methode zurück, mit deren Hilfe sich Prozesse und die enthaltenen Stoffe simultan mathematisch optimieren lassen. Auch für Trennverfahren und Membranprozesse hat er Simulationen entwickelt.

Joachim Groß, Jahrgang 1970, studierte an der TU Berlin chemische Verfahrenstechnik und promovierte dort über Zustandsgleichungen einfacher, assoziierter und makromolekularer Substanzen. Von 2000 bis 2004 war er bei der BASF in Ludwigshafen in der Prozessentwicklung tätig. Nach einem Aufenthalt als Associate Professor und Professor an der TU Delft, der er bis heute als Dozent verbunden ist, übernahm er im Januar 2010 den Lehrstuhl für Technische Thermodynamik und thermische Verfahrenstechnik an der Universität Stuttgart. Er ist Kuratoriumsmitglied mehrerer Fachzeitschriften.

Der DECHEMA-Preis der Max-Buchner-Forschungsstiftung wird seit 1951 jährlich vergeben. Damit werden herausragende Forschungsarbeiten aus den Bereichen Technische Chemie, Verfahrenstechnik, Biotechnologie und Chemische Apparatetechnik gewürdigt. Besonders Arbeiten jüngerer Forscher werden dafür berücksichtigt. Sie sollen von grundsätzlicher Bedeutung sein und eine enge Verflechtung von Forschung und praktischer Anwendung zeigen.

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Dr. Christine Dillmann idw

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