Daniel Loss mit Marcel-Benoist-Preis 2010 geehrt

Im Rahmen einer öffentlichen Feier übergab am Donnerstag (25. November 2010) Bundesrat Didier Burkhalter dem Basler Quantenphysiker Daniel Loss den mit 50`000 Franken dotierten Marcel-Benoist-Preis 2010.

Burkhalter würdigte Loss als Pionier und Wegbereiter in der Entwicklung von zukünftigen Supercomputern. Der 52-jährige Loss ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Basel und befasst sich mit Quantenphänomenen. Er gilt als führender Experte auf dem Gebiet der Quanteninformation.

In einer Reihe von bahnbrechenden Arbeiten haben Loss und seine Mitarbeitenden ein Konzept zur Realisierung eines Quantencomputers vorgeschlagen. Dieses basiert auf Elektronenspins in Quantenpunkten – das sind künstliche Atome in Halbleitern – und ermöglicht eine gezielte Steuerung der Qubits und deren nicht-lokale Verschränkung.

Der Quantencomputer ist ein Superrechner, der Probleme, die heute als praktisch unlösbar gelten, effizient lösen könnte. Darüber hinaus steht der Quantencomputer symbolhaft für ein rasch wachsendes Gebiet der modernen Physik, das sich mit dem Studium von Quantenkohärenz und Nicht-Gleichgewichtsphänomenen in komplexen Vielteilchensystemen befasst. Die Arbeiten von Loss und seinem Basler Team sind weltweit auf grosses Interesse gestossen und haben eine regelrechte Flut von Experimenten ausgelöst, die deren Theorien in bemerkenswerter Weise bestätigt haben.

Loss hat über 260 Fachpublikationen veröffentlicht und gehört zu den meistzitierten Physikern weltweit. Loss ist Direktor des 2005 gegründeten Basler Zentrums für Quantencomputing und Quantenkohärenz (QC2), das als eines der international führenden Forschungszentren im Bereich der Quanteninformation und Festkörperphysik gilt. Zudem ist Loss Co-Direktor des Nationalen Forschungsschwerpunkts Nanowissenschaften an der Universität Basel und war mehrmals Vorsteher des Departements Physik. Loss lebt mit seiner Familie in Basel.

Der als «Schweizer Nobelpreis» bezeichnete Marcel-Benoist-Preis gilt als renommiertester Wissenschaftspreis der Schweiz und wird seit 1920 jährlich vergeben. Bisher ging der Preis 13 Mal an Wissenschaftler der Universität Basel, zuletzt 1999 an den Juristen Luzius Wildhaber und 1992 an den Biochemiker Gottfried Schatz vom Biozentrum.

Weitere Auskünfte:
Prof. Dr. Daniel Loss, Universität Basel, Departement Physik, Klingelbergstrasse 82, 4056 Basel, Tel. 061 267 37 49/50,

E-Mail: daniel.loss@unibas.ch

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Hans Syfrig Fongione idw

Weitere Informationen:

http://www.unibas.ch

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