Controlling in einer instabilen Wirtschaftswelt

Bachelor-Arbeit vor dem Hintergrund der Finanzkrise: Agata Böckling ist mit dem Absolventenpreis des Fördervereins der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) e.V. ausgezeichnet worden. Sie schloss den Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaft am Fachbereich 3: Wirtschaft und Recht der FH FFM mit einer Gesamtnote von 1,5 ab. In ihrer Arbeit untersuchte sie, was das Controllinginstrument der Szenariotechnik leisten kann, um den Planungsprozess in Wirtschaftsunternehmen zu flexibilisieren und damit instabilen Rahmenbedingungen anzupassen.

„Den traditionellen Planungsinstrumenten wie dem Jahresbudget werfen Fachleute Versagen vor, da sie auf die durch die Wirtschaftskrise entstandenen Einbrüche nicht hinreichend reagieren konnten. Die Instabilität des Marktes wird als strukturelles Merkmal der heutigen Wirtschaftswelt angesehen, weshalb viele Expertinnen und Experten eine Neuausrichtung der unternehmerischen Planung fordern“, erklärt Betreuer und Studiengangsleiter Prof. Dr. Felix Liermann vom Fachbereich 3 den Hintergrund der Bachelor-Arbeit. In ihr stellt Böckling fest, dass die Vorwürfe gegenüber den klassischen Planungsinstrumenten, insbesondere der Budgetierung, während der Krise deutlich an Intensität gewonnen haben. Sie widerspricht der pauschalen Behauptung, dass ein Versagen der Planung durch Schwächen der operativen Planungsinstrumente verursacht wurde. Die modernen, flexiblen Budgetierungsansätze eigneten sich nach ihrer Analyse gut für kurz- und mittelfristige Planung. Die sogenannte Szenariotechnik wird als ein Planungsinstrument verstanden, das unterschiedliche Zukunftsbilder entwickelt und hieraus Konsequenzen für das Unternehmen ableitet.

Ihm wird zugesprochen, dass es die zunehmende Komplexität und die Unsicherheit des Marktes durch einen zukunftsorientierten Denkansatz und strukturiertes Vorgehen bewältigen kann. Böckling schätzt, dass die Szenariotechnik einen positiven Beitrag zu der Bewältigung der Unsicherheiten des Marktes leisten kann, dafür aber grundlegende Voraussetzungen in den Unternehmen erfüllt sein müssen. Die Bachelor-Arbeit hat den Titel „Planung nach der Krise: Neuentdeckung der Szenariotechnik als Controllinginstrument in einer instabilen Wirtschaftswelt“.

„Agata Böckling schloss ihr Studium in sechs Semestern ab und absolvierte über ein Erasmus Placement Stipendium ein Praxissemester bei einem nordenglischen Finanzdienstleistungsunternehmen. Neben ihrer anspruchsvollen Bachelor-Arbeit war sie als Tutorin im Self-Access Center im Fachsprachenzentrum tätig, was eine wichtige Anlaufstelle für viele ausländische Studierende ist, die Deutsch lernen möchten“, lobt Rüdiger Gaffal, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, das studentische Engagement der Absolventin. „Zudem war sie in studentischen Lern- und Arbeitsgruppen aktiv und begleitete mit ihren Studien- und Praxissemester-Erfahrungen den Akkreditierungsprozess des siebensemestrigen Bachelor-Studiengangs Betriebswirtschaftslehre an der FH Frankfurt. Dies würdigen wir mit 500 Euro und einer einjährigen beitragsfreien Mitgliedschaft im Förderverein.“

Weitere Informationen zum Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaft:
https://www.fh-frankfurt.de/de/fachbereiche/fb3/studiengaenge/betriebswirtschaft.html

Der Absolventenpreis des Fördervereins der Fachhochschule Frankfurt am Main e. V. würdigt zum einen gute bis sehr gute Abschlussnoten in der Regelstudienzeit. Zum anderen honoriert er die aktive Beteiligung der Preisträger in Gremien der FH Frankfurt, wie ein besonderes soziales oder kulturelles Engagement innerhalb der Hochschule, einen besonderen Einsatz für die Internationalisierung der Fachhochschule oder das Engagement für benachteiligte Gruppen oder Minderheiten am eigenen Fachbereich oder an der FH insgesamt. Der Preis wird einmal pro Fachbereich und Semester vergeben.

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Nicola Veith idw

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