CESAR Preis für translationale onkologische Forschung an Simone Boehrer und Matthias Tacke

Die erste Preisträgerin, Frau Doz. Dr. Simone Boehrer studierte und promovierte in Frankfurt, wo sie 2005 auch habilitiert wurde. Derzeit ist sie in Paris Oberärztin für Hämatologie und leitet eine Arbeitsgruppe am Institut Gustave Roussy. Ihr Forschungsschwerpunkt gilt neuen Therapieansätzen zur Behandlung von Leukämien.

Ihre praeklinischen Arbeiten zur moeglichen Behandlung von MDS-Patienten mit Erlotinib (Tarceva®) waren maßgebend für die vorgesehene Initiierung einer klinischen Phase I-II Studie durch die französische Gruppe für Myelodysplasien (Groupe Francophone de Myelodysplasies).

Der zweite Preisträger, Doz. Dr. Matthias Tacke, promovierte in Münster, habilitierte sich 1992-1997 in München und Karlsruhe und ist Senior Lecturer am UCD School of Chemistry and Chemical Biology in Dublin, Irland. Seit 2002 arbeitet er an der Synthese von Metallocenen, basierend auf den Metallen Titan und Vanadium. Die von ihm synthetisierten Verbindungen wurden in Zusammenarbeit mit CESAR in präklinischen Versuchsmodellen getestet. Inzwischen stehen Moleküle zur Verfügung, die bereits im nanomolaren Bereich Wirksamkeit in Krebszelllinien zeigen.

Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Präsident der CESAR, gratulierte beiden Preisträgern und freut sich auf eine verstärkte und fortdauernde Zusammenarbeit in der CESAR.

Der CESAR Preis zeichnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Beiträge aus der translationalen Forschung zur Entwicklung antitumoraler Wirkstoffe sowohl im präklinischen als auch klinischen Bereich aus, und soll einen Stimulus für weitere Innovationen auf dem Gebiet der translationalen Krebsforschung darstellen. Der CESAR Preis ist mit einer persönlichen Zuwendung von € 6.000,- dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Der Preis kann geteilt vergeben werden.

Stichwort: CESAR
Die CESAR Central European Society for Anticancer Drug Research – EWIV ist eine europäische Vereinigung ohne Gewinnorientierung (Non-Profit Organisation). Ihr Ziel ist es, die Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten, Therapien und Therapiestrategien in der Onkologie zu fördern. Der CESAR gehören Wissenschaftler der Grundlagenforschung sowie der präklinischen und klinischen Onkologie aus Österreich, Deutschland und der Schweiz an.
Stichwort: Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
Unter dem Begriff MDS wird eine Gruppe von Erkrankungen des Knochenmarks zusammengefasst, bei denen die Blutbildung nicht von gesunden, sondern von genetisch veränderten Ursprungszellen ausgeht. Folge ist eine gestörte Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), zum Teil auch der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten). MDS tritt vorwiegend im Alter ab 60 Jahre auf, häufig auch sekundär nach einer Strahlen- oder Chemotherapie.
Stichwort: Erlotinib:
Erlotinib (Tarceva®) blockiert den humanen epidermalen Wachstumsfaktor 1 (HER 1). Es hemmt somit die HER-Signalübertragung und damit Stoffwechselprozesse, die bei der Entstehung und auch dem Wachstum zahlreicher Krebsarten notwendig sind.
Stichwort: Metallocene
Metallocene sind Stoffe, deren räumliche Gestalt an ein Sandwich erinnert: ein Metallatom ist zwischen zwei ringförmigen organischen Molekülen gleichsam eingeklemmt. Entdeckt wurde die erste Verbindung dieser Art, das Eisen enthaltende Ferrocen, bereits 1951, doch wird man sich erst jetzt der enormen Möglichkeiten dieser Stoffgruppe bewusst.

Media Contact

Dr. Berta Moritz idw

Weitere Informationen:

http://www.cesar.or.at

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Standardisierte Wasserkühlung ebnet Weg für AI

Rittal auf dem 2024 OCP Regional Summit Lissabon Künstliche Intelligenz (AI) verändert die Welt der IT-Infrastruktur. Der Bedarf an Rechenleistung und Kapazität wächst so stark, dass auch die Anforderungen an…

Klimakrise gefährdet alpine Ökosysteme

Gebirge sind vom Klimawandel besonders betroffen: Sie erwärmen sich schneller als das Flachland. Mit der Erwärmung schwindet die Schneedecke und Zwergsträucher dringen in höhere Lagen vor – mit starken Auswirkungen…

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Partner & Förderer