Boehringer Ingelheim Stiftung fördert mit 50 Millionen Euro erneut Lebenswissenschaften an der JGU

Die Boehringer Ingelheim Stiftung stärkt die Spitzenforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU): Mit insgesamt 50 Millionen Euro fördert die Stiftung über einen Zeitraum von zehn Jahren Wissenschaft und Forschung insbesondere im Bereich der Lebenswissenschaften.

Diese Mittel werden zur Finanzierung der Forschung und der Forschungsförderung im Sinne des Zukunftskonzepts eingesetzt, das die Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder erarbeitet hat. Eine wichtige Bedeutung kommt dabei der fachlichen Neuausrichtung der Biologie als zentralem Teil der Lebenswissenschaften zu.

Hierzu sollen international herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berufen und der wissenschaftliche Nachwuchs besonders gefördert werden. Gleichzeitig wird die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, unterstützt von der Landesregierung Rheinland-Pfalz, ein modernes Forschungsgebäude für die Biologie errichten.

„Dies ist ein weiterer Meilenstein, um Mainz hin zu einem international konkurrenzfähigen Wissenschaftszentrum auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften zu profilieren und noch stärker zu positionieren. Auf diese Weise schaffen wir gemeinsam Bedingungen, um die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für den Standort Mainz zu gewinnen“, erklärten Otto Boehringer, Vorsitzender des Vorstands der Boehringer Ingelheim Stiftung, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz.

Bereits 2009 hat die Boehringer Ingelheim Stiftung mit einer Zuwendung von 100 Millionen Euro die Errichtung sowie für zehn Jahre den wissenschaftlichen Betrieb des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) ermöglicht, das jetzt auch als Nukleus für die fachliche Neuausrichtung der Biologie dient. So kann der Standort Mainz durch die Zusammenarbeit zwischen dem IMB, der Universitätsmedizin Mainz, den Wirkstoff-orientierten Materialwissenschaften und einer gestärkten universitären Biologie seine internationale Bedeutung entfalten und nachhaltig stärken.
„Mit unserer Initiative für Mainz möchten wir uns nachhaltig für exzellente Forschung in Deutschland engagieren“, erläutert Otto Boehringer. „Wir, die Stifterfamilie Boehringer und von Baumbach, möchten damit auch zum Ausdruck bringen, wie stark wir uns der Region verbunden fühlen und wie ernst wir unsere Verantwortung für die Gesellschaft nehmen.“

Mit dieser Zuwendung der Boehringer Ingelheim Stiftung in Höhe von 50 Millionen Euro erhält Rheinland-Pfalz nochmals eine der größten Privatspenden, die bislang an eine öffentliche Universität in der Bundesrepublik Deutschland geflossen sind. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeigte sich sehr erfreut über die Entscheidung der Stiftung:„Ich möchte mich sehr herzlich bei der Boehringer Ingelheim Stiftung bedanken für dieses äußerst lobenswerte Engagement und für das große Vertrauen in die konsequente, zielorientierte Umsetzung wissenschaftlicher Arbeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie in die Wissenschafts- und Forschungsstrategie der Landesregierung, das in der erneuten Spende zum Ausdruck kommt.
Der Stellenwert, der den Lebenswissenschaften im Kanon der verschiedenen Wissenschaftsbereiche beigemessen wird, kann gar nicht hoch genug sein. Ihre Ergebnisse helfen entscheidend dabei mit, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern, und sie sichern damit auch die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Mit der Förderung setzt die Boehringer Ingelheim Stiftung erneut ein Signal, das nicht nur in der Wissenschaftslandschaft, sondern auch weit darüber hinaus wahrgenommen werden wird. Das Land – und ich bin ganz sicher auch die Universität – werden alles tun, um das in sie gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.“

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz zählt zu den forschungsstarken Universitäten in Deutschland – mit dem Exzellenzcluster „Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter“ (PRISMA), der Exzellenz-Graduiertenschule „Materials Science in Mainz“ (MAINZ) und neun Sonderforschungsbereichen, davon alleine vier im Bereich der Lebenswissenschaften.
„Das bereits sehr ausgeprägte und bundesweit auch anerkannte Profil der Mainzer Universität kann durch die erneute Unterstützung der Boehringer Ingelheim Stiftung, für die auch ich mich herzlich bedanken will, weiter geschärft werden“, ist sich Bildungs- und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen sicher. Als einer der zentralen Wissenschaftsbereiche für die Zukunft eröffneten die Lebenswissenschaften neue Perspektiven für die gesamte Menschheit. „Es ist sehr erfreulich, dass wir diesen interdisziplinären Forschungsbereich, in dem Medizin, Biologie, Biochemie, Physik, Bioinformatik, Materialwissenschaften und andere Fachwissenschaften zusammenwirken, mit einer der größten privaten Spenden für eine Universität jetzt weiter ausbauen können. Das wird die Johannes Gutenberg-Universität Mainz im nationalen und internationalen Wettbewerb und die Bedeutung von Mainz als Stadt der Wissenschaft stärken. Der Schritt ist aber auch für Rheinland-Pfalz insgesamt als Wissenschafts- und Forschungsstandort von großer Bedeutung“, sagte Doris Ahnen weiter.
Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Boehringer Ingelheim Stiftung: „Diese erneute Spende wird helfen, die Qualität der Forschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in den lebenswissenschaftlichen Bereichen zu verbessern. Dies ist ein Ziel, das auch mit der Spende für das Institut für Molekulare Biologie (IMB) verfolgt und schon dank sehr guter Berufungen an das IMB erfolgreich umgesetzt wurde. Mainz wird damit in diesem Bereich eindeutig international konkurrenzfähiger.“

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit einem Exzellenzcluster und einer Exzellenz-Graduiertenschule erfolgreich abgeschnitten, konnte sich mit ihrem Zukunftskonzept „The Gutenberg Spirit: Moving Minds – Crossing Boundaries“ allerdings letztlich nicht durchsetzen. Mit der Zuwendung der Boehringer Ingelheim Stiftung ist die Johannes Gutenberg-Universität Mainz gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung in der Lage, wichtige Teile des Zukunftskonzepts auch ohne Bundesförderung im Rahmen der Exzellenzinitiative zu implementieren. Zentrale Idee dieses Zukunftskonzepts ist die Einbindung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Steuerung der Universität über drei Exzellenzkollegs: das „Gutenberg Research College (GRC)“ und das „Gutenberg Teaching Council (GTC)“ zur Förderung von Exzellenz in Forschung und Lehre sowie das „College for Young Researchers (CYR)“, das sich der gezielten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses widmen soll. „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir nun unser Zukunftskonzept zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung in weiten Teilen umsetzen können“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, „darüber hinaus unterstützt diese Zuwendung unseren Anspruch, die herausragende Mainzer Forschung international sichtbar zu machen. Die Boehringer Ingelheim Stiftung hat die Weichen für eine Erfolgsgeschichte gestellt – im Hinblick auf die zahlreichen wissenschaftlichen Anknüpfungspunkte der Biologie zu den etablierten Forschungsschwerpunkten an der Universität, aber auch zur Universitätsmedizin Mainz bedeutet dies eine nachhaltige Unterstützung der Spitzenforschung an unserer Universität.“

Moderner Neubau für die Biologie
Flankiert wird diese Fördermaßnahme seitens der Universität und der Landesregierung durch einen Neubau für moderne lebenswissenschaftliche Forschung, in dem voraussichtlich ab 2016 wesentliche Teile des Fachbereichs Biologie untergebracht werden. Zudem wird ein bisher vom Max-Planck-Institut für Chemie genutztes Gebäude saniert und für Zwecke der Lebenswissenschaften hergerichtet. „Damit schaffen wir adäquate Arbeitsmöglichkeiten für die in den nächsten Jahren neu zu berufenden Professorinnen und Professoren, die auf exzellent ausgestattete, moderne Laborflächen und wissenschaftliche Geräte angewiesen sind “, so der Präsident. „Der Neubau wird in unmittelbarer räumlicher Nähe zum Institut für Molekulare Biologie, zu den anderen naturwissenschaftlichen Instituten und Instituten der biomedizinischen Forschung der Universitätsmedizin errichtet, so dass die Lebenswissenschaften in Mainz als Wissenschaftszentrum auch in ihrer Sichtbarkeit Wirkung
entfalten.“

Weitere Informationen:

Die Boehringer Ingelheim Stiftung ist eine rechtlich selbstständige, gemeinnützige Stiftung und fördert die medizinische, biologische, chemische und pharmazeutische Wissenschaft. Errichtet wurde sie 1977 von Hubertus Liebrecht, einem Mitglied der Gesellschafterfamilie des Unternehmens Boehringer Ingelheim. Mit ihrem Perspektiven-Programm „PLUS 3“ und den „Exploration Grants“ für selbstständige Nachwuchswissenschaftler fördert sie bundesweit exzellente unabhängige Nachwuchsforschergruppen. Sie dotiert den internationalen Heinrich-Wieland-Preis sowie Preise für Nachwuchswissenschaftler. Die Boehringer Ingelheim Stiftung fördert für zehn Jahre den wissenschaftlichen Betrieb des an der Universität Mainz 2011 eingeweihten Instituts für Molekulare Biologie (IMB) mit 100 Millionen Euro.

Media Contact

Petra Giegerich idw

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