BMU-Förderprogramm »Energetische Biomassenutzung« – Fünf Projekte für Fraunhofer UMSICHT

Im Wissen um die Herausforderungen einer nachhaltigen Bioenergienutzung unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Entwicklungs- und Markteinführungsprojekte zur Optimierung der energetischen Nutzung von Non-Food-Biomasse, speziell von biogenen Reststoffen.

Die Energieversorgung der Zukunft basiert auf zunehmend steigenden Anteilen erneuerbarer Energien. Biomasse soll hier einen wichtigen Beitrag leisten, da sie die einzige Energiequelle ist, die verlässlich produzieren und im Hinblick auf bedarfsgerechte Strombereitstellung Fluktuationen von Wind und Sonne ausgleichen kann.

Die im Rahmen des Programms »Energetische Biomassenutzung« geförderten Vorhaben sind primär auf die praxistaugliche Demonstration und Weiterentwicklung zukunftsweisender und wettbewerbs- sowie marktfähiger Technologien ausgerichtet. Des Weiteren stehen systemflexible Anlagenkonzepte und Produkte für eine nachhaltige und effiziente Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse im Fokus. Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft sowie biogene Abfallstoffe sind hierbei von besonderem Forschungsinteresse.

Das Förderprogramm »Energetische Biomassenutzung« befindet sich in Phase II. Von den vierzehn in Phase II bewilligten Vorhaben ist Fraunhofer UMSICHT an fünf Projekten beteiligt, vier realisiert Fraunhofer UMSICHT am Standort Oberhausen, eines im Institutsteil Sulzbach-Rosenberg.

Überblick der fünf Vorhaben mit Beteiligung von Fraunhofer UMSICHT- im BMU-Förderprogramm:

– »Nachhaltige Integration von Bioenergiesystemen im Kontext einer kommunalen Entscheidungsfindung« (FKZ: 03KB066)

Ziel des Projekts ist es, Technologien zur Nutzung von Bioenergien in Kommunen zu integrieren und zur Anwendung zu bringen, um das Potenzial von Kommunen als Schlüsselakteure in der Energiewende zu heben. Die spezifischen Wirkungen der Integration von Biomassetechnologien in unterschiedliche kommunale Ausgangssituationen und regionale Bilanzräume werden vor dem Kontext der nationalen Zielsetzung detailliert beschrieben. Dies soll Kommunen bei der Wahl geeigneter technischer und organisatorischer Ansätze bzw. bei der Optimierung eines bereits implementierten Biomassesystems helfen.

Projektteam: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Fraunhofer UMSICHT, IZES gGmbH

Ansprechpartner: Dipl.-Biol. Volker Knappertsbusch, Geschäftsfeld Ressourcenmanagement volker.knappertsbusch@umsicht.fraunhofer.de

– »Optimierte energetisch-stoffliche Nutzung biogener Abfälle in Deutschland« (FKZ: 03KB070)

Ziel des Projekts ist die Evaluation der Biomethanproduktion aus kommunalen Bioabfällen. Neben Anlagenkonfigurationen und technischen Aspekten der Aufbereitung widmet sich das Projekt wirtschaftlichen Faktoren sowie dem Thema Nachhaltigkeit.

Projektteam: Fraunhofer UMSICHT, Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH, IZES gGmbH

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Sabine Strauch, Geschäftsfeld Nachwachsende Rohstoffe sabine.strauch@umsicht.fraunhofer.de

– »Repowering von Biogasanlagen – Maßnahmen zur Effizienzsteigerung für den vorhandenen Anlagenbestand« (FKZ: 03KB071)

Das Vorhaben konzentriert sich auf den Transfer von neuer Technik entlang der Prozesskette Biogas in den Anlagenbestand. Ziel ist es, eine Strategie zur effizienteren Biogasgewinnung auf Basis eines Repowerings zu entwickeln, bei dem alte Anlagen zur Stromerzeugung auf Grundlage neuester Erkenntnisse optimiertwerden.

Projektteam: Fraunhofer UMSICHT, Bioreact GmbH, gewitra mbH, bonalytic GmbH

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Joachim Krassowski, Geschäftsfeld Nachwachsende Rohstoffe jürgen.krassowski@umsicht.fraunhofer.de

– »Entwicklung, Umsetzung und Kommunikation eines Leitfadens für mit Biomethan betriebene Blockheizkraftwerke gemäß EEG 2012 mit Schwerpunkt Direktvermarktung und der bedarfsgerechten Erzeugung von Strom aus Biomethan« (FKZ 03KB078)

Ziel des Vorhabens ist es, einen Leitfaden für mit Biomethan betriebene Blockheizkraftwerke gemäß dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz 2012 zu entwickeln und umzusetzen. Der Schwerpunkt liegt auf der Direktvermarktung und der bedarfsgerechten Erzeugung von Strom aus Biomethan.

Projektteam: Deutsche Energie-Agentur GmbH, Fraunhofer UMSICHT, Fraunhofer IWES

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Sabine Strauch, Geschäftsfeld Nachwachsende Rohstoffe sabine.strauch@umsicht.fraunhofer.de

– »Demonstrationsanlage zur kombinierten Treberverbrennung/-vergärung am Standort einer Brauerei« (FKZ: 03KB075)

Ziel des Projekts ist die Realisierung einer Demonstrationsanlage zur kombinierten Verbrennung und Vergärung von Biertreber. Bei erfolgreicher Umsetzung ist davon auszugehen, dass der Lösungsansatz von der Branche angenommen wird, da es bisher keine energetisch optimierte Nutzung von Biertreber gibt, der als nasser Reststoff beim Brauen anfällt und bisher traditionell als Futtermittel genutzt wird.

Projektteam: TU München – Lehrstuhl für Rohstoff- und Energietechnologie, Weisses Bräuhaus G. Schneider & Sohn GmbH, Fraunhofer UMSICHT-ATZ, Harburg Freudenberger Maschinenbau GmbH

Ansprechpartner: Andreas Weger, Geschäftsfeld Kreislaufwirtschaft, Standort Sulzbach-Rosenberg andreas.weger@umsicht.fraunhofer.de

Förderprogramm »Energetische Biomassenutzung«
Im Juni 2008 startete das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit insgesamt 48 Millionen Euro unterstützte Förderprogramm zur Optimierung der energetischen Nutzung von Biomasse. Nach fast vierjähriger Laufzeit werden 77 Projekte bzw. 183 Einzelprojekte mit rund 35,2 Millionen Euro gefördert. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum gGmbH ist für die wissenschaftliche Begleitung des Förderprogramms zuständig. Mit der fachlichen und administrativen Koordination des Programms hat das BMU den Projektträger Jülich (PtJ) beauftragt. Stichtag für die Einreichung neuer Projektskizzen beim PtJ ist der 22. November 2013.

Media Contact

Iris Kumpmann Fraunhofer-Institut

Weitere Informationen:

http://www.umsicht.fraunhofer.de

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