Die besten GNSS Anwendungsinnovationen des Jahres 2009

Die Gewinneridee Osmógrafo® kombiniert Satellitenpositionierung mit Windmessung und dem Geruchssinn von Rettungshunden, um bei Flächensuchen die bereits abgesuchten Gebiete besser eingrenzen zu können.

Das spanische Unternehmen GMV wurde für dieses, im Rahmen des 6. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission entwickelte System, als Regionalsieger von Madrid gekürt und erhielt zudem den von Imade, dem Luft-und Raumfahrt Cluster Madrid, und weiteren Sponsoren wie Deimos und INDRA ausgeschriebenen Spezialpreis für die beste lebensrettende Anwendung. Die internationale Jury bestätigte diese Wahl bei der Nominierung des Gesamtsiegers. José Caro Ramon durfte als Vertreter von GMV am Abend in der Residenz gleich drei Pokale entgegen nehmen.

Sieben weitere Preisträger wurden von Partnern aus Industrie und Forschung für die besten Lösungen in folgenden Kategorien ausgezeichnet:

– Ralf Nejedl, Leiter des Galileo-Programms bei T-Systems vergab den Preis für die beste satellitengestützte eHealth-Lösung an ein Team der Münchner Firma Aipermon. Dr. Thomas Schweizer, Dominik Wegertseder, Nancy Gimpel, Klaus Roleff und Nils Böffel haben mit AiperCare ein Fernbetreuungssystem für die häusliche Pflege von Senioren entwickelt, das Bewegungssensoren mit Satellitenpositionierung und Mobilfunk kombiniert und die pflegenden Personen via SMS informiert, falls bestimmte, vordefinierte Zustandsveränderungen eintreffen.

– Dr. Hubert Reile, Programmdirektor Raumfahrt und Dr. Rolf-Dieter Fischer, Leiter Technologiemarketing beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeichneten ein sicherheitsrelevantes System der RWTH Aachen aus, das die genauen Positionierungsmarken des European Train Control System (ETCS) auf den Schienen nutzt, um definierte Galileo-Positionen von Lokomotiven mit verbesserter Genauigkeit zu verifizieren. Der Preisträger Dr. René Rütters würde zudem von Nordrhein-Westfalen zum regionalen Gewinner gekürt.

– Pedro Pedreira, Exekutiv Direktor der Europäischen Aufsichtsbehörde für Satellitennavigation (GSA) vergab den Preis der GSA an das Smartphone-basierte Outdoor-Navigationssystem nogago. Das dreiköpfige nogago-Team, Dr. Sara Brockmans, Dr. Raphael Volz und Dr. Markus Noga wurde ausgezeichnet für die beste Idee, die sich die speziellen Eigenschaften des geostationären Erweiterungssystem für GPS, EGNOS, zu Nutze macht – in diesem Fall für die hochpräzise Navigation.

– Marc Nadell, Vice-President Partner and Developer Programs bei NAVTEQ präsentierte die Idee TravMate als Gewinner für den besten ortsbezogenen Dienst, der mit einem 12-monatigen Inkubationsprogramm im NAVTEQ Network for Developers™ (NN4D) ausgezeichnet wurde. Das Team vom taiwanesischen Industrial Technology Research Institute (ITRI), bestehend aus Hui-Kuo Yang, Yu-Hsiang Chuang, Je-Wei Liang, Chi-Chun Kao, Po-Wen Wang und Shih-Wen Wang hat einen Echtzeit-Touring-Service für Reisende entwickelt, der neben einem professionellen Servicecenter lokale „Helfer-Netzwerke“ einbindet, und sich über Nutzungsgebühren und ortsabhängige Werbeeinnahmen finanzieren soll.

– Der Innovationspreis der Europäischen Weltraumbehörde ESA ging an Tim Springer von dem hessischen Start-Up Unternehmen PosiTim für eine Software-Lösung, die allen Dienstanbietern von globalen Satellitennavigationssystemen (GNSS) und Netzbetreibern Positionierungsdaten im Milimeter-Bereich bereistellt. Der Preis wurde übergeben von Frank M. Salzgeber, dem Leiter des Technologie-Transfer-Programms der ESA. Die Idee wurde gleichzeitig mit dem Regionalpreis für Hessen ausgezeichnet.

– Das Forum für anwendungsbezogene Satellitennavigation und mobile IT Baden-Württemberg“ (Forum SatNav MIT BW) vergab erstmals einen Preis für die beste sicherheitsrelevante Lösung für den Transport- und Logistiksektor. Vergeben wurde der Award von Siegfried Wagner, dem Direktor des Forums für die Idee Galileo GeoSeal, die dynamische Anti-Spoofing Codes nutzt, die von einem Galileo GeoSeal Center garantiert und verifiziert werden, um die Verbreitung von gefälschten oder potentiell gefährlichen Waren einzudämmen. Klaus Rieck von der KLR Consult GbR wurde für seine Idee zudem zum Regionalsieger von Niedersachsen gewählt.

– Ebenfalls erstmals vergeben wurde der GMES Masters, für die beste Kombination von dynamischen Erdbeobachtungsdaten mit Satellitennavigation. Prämiert für die beste kommerzielle Anwendung wurde Jean-Marc Gaubert von dem französischen Start-Up Atmosphere (Thales Spin-Off), der gleichzeitig über Kleinluftfahrt Wetterdaten komplementiert und Updates an andere Flugzeuge weitergibt. Die Idee wurde darüber hinaus von der Region Nizza / Sophia Antipolis zum Regionalsieger gewählt und hat in der internationalen Endausscheidung den dritten Platz belegt.

Der zweite GMES-Preis für die beste Anwendung im öffentlichen Sektor ging an Ludovico de Cinti von der italienischen Firma Altran für ein GPS-Sensorennetzwerk zur Überwachung und Analyse von großflächigen chaotischen Systemen wie Meeresströmungen, tektonischen Verschiebungen oder den Luftverkehr. Vergeben wurden die Auszeichnungen von Thierry Bahougne vom Ecovalley aus Nizza.

Darüber wurden von den Partnerregionen des internationalen Ideenwettbewerbs 17 Regionalsieger gekürt:

Das australisch-deutsche Start-Up Team von Pocketweb – Dr. Alexander Koeppen, Hanno Blankenstein, Michael Heinzel und Tony Culshaw – wurde von Australien zum Regionalsieger gekürt, für die Idee Hammer Crowd, einer mobilen, ortsbezogenen Community für Lastwagenfahrer.

Das vierköpfige GUIGO-Team bestehend aus Frank Schubert, Christoph Abart, Jakob Jakobsen, Nagaraj Shivaramaiah und Stefan Kappeler überzeugte die Baden-Württembergische Jury mit den GUIding GOggles, einer satellitengestützten Brille für Freihand-Führung, beispielsweise für sehbehinderte oder Sportschwimmer in freien Gewässern.

Gleich zwei regionale Preisträger wurden für Lawinenrettungssysteme ausgezeichnet:

In Bayern gewannen Wolfgang Inninger vom Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) und Gerd Waizmann von der proTime GmbH mit ihrem Avalanche Rescue Navigator (ARN), einer satellitenbasierten Methode zur schnellen, präzisen und gleichzeitigen Lokalisierung von Position und Tiefe von mehreren Lawinenopfern. In Südholland wurden die drei Studenten Erwin Marges, Stefan Zhelyazkov, Georgos Valaouras für ihren SnowMate ausgezeichet – ein mobiles Endgerät, das Spaß und Sicherheit auf der Piste kombiniert. SnowMate nutzt GPS zur Messung von Geschwindigkeit, Strecken- und Höhenprofilen etc. während über Funk Lawinenopfer einfach und genau lokalisiert werden können.

Die neue baskische Region Gipuzkoa nominierte Dr. Kutz Arrieta von iSaski für ein computerisiertes System zur Optimierung von Anlegemanövern im Hafenbetrieb, das die Position und physische Beschaffenheit von einlaufenden Schiffen zielgenau in 3D lokalisiert, was sowohl Sicherheit als auch Effizienz erhöht.

Dr. Lahav Gan & Dr. Or Peleg von der israelischen Start-Up Firma Dimension 4 Ltd. wurden von der neuen Partnerregion Israel für die erste Festkörper-Atomuhr auf einem Silikonchip prämiert. Die Idee besteht darin, sich Energieübergänge in monolithischen Kristallen zu Nutze zu machen, um hochpräzise Taktfrequenzen zu erzeugen, was die Herstellung von kleinen, preisgünstigen und energiesparenden Uhren ermöglicht.

In der Lombardei überzeugte Livio Marradi von Thales Alenia Space Italia die regionalen Experten mit einer offenen Plattform-Architektur für GNSS-Empfänger, die GPS, EGNOS und Galileo Signale gleichermaßen verarbeiten kann und damit erhebliche Vorteile für die Nutzung von derzeitigen und zukünftigen Satellitenkonstellationen bringt.

Der tschechische Regionalpreis ging an ein Konsortium aus vier Firmen: Vaclav Kolcava von COMINFO, Dr Jaroslav Jansa von MacTech City, Jan Korec von Medetron und Keith Errey von TOUMAZ Technology. Die prämierte Anwendung heißt INPRESOL und ist ein integriertes System zur pränatalen Fernüberwachung von schwangeren Frauen, das hilft Zeit und Ort von Frühgeburten zu ermitteln.

Der erste Schweizer Regionalpreis ging an Prof. Dr. Guido M. Schuster von der HSR Hochschule für Technik Rapperswil für EveDars, ein on-board Navigationssystem, das energie-effiziente Fahrstil-Empfehlungen, mit Vorschlägen für Minimal-Verbrauchs-Routen und Sofort-Feedback zu Spritverbrauch kombiniert und dadurch hilft, den Energieverbrauch um bis zu 25 Prozent zu senken.

Der zweite Platz in der Gesamtwertung ging an die taiwanesische Gewinneridee ShadowGuide. Yi-Cheng Chung und Chi-Chun Chen vom Industrial Technology Research Institute (ITRI) haben ein Client-Host System für Gruppentouren entwickelt, das auf einer GPS-fähigen Armbanduhr basiert, das drahtlos mit anderen Uhrenträgern verbunden ist und über Family Radio Service (FRS) im Ernstfall Hilferufe an einen Server funken kann.

Rachel Jacobs von Mudlark, die Regionalgewinnern von Großbritannien, wurde für Heartlands ausgezeichnet, ein mobiles ortsbezogenes Spiel, bei dem der Körper eines Spielers den Joystick ersetzt. Gleichzeitig bietet Heartlands eine globale Plattform für ortsabhängige und biosensorische Unterhaltung.

Die neue Partnerregion Valencia prämierte die Entwicklung eines intelligenten drahtlosen Mikrosensoren GNSS Netzwerks für den Einsatz in der Katastrophenüberwachung, beispielsweise bei Waldbränden oder Schadstoffunfällen. Der Pokal ging an Juan Barba Polo von der Firma Galileo Geosystems S.L.

Mit regionalen Preisverleihungen in den Partnerregionen wird der diesjährige European Satellite Navigation Competition abschließen. Die nächste Runde startet mit einer internationalen Kick-Off Konferenz vom 3. bis 5. März 2010 im Charlemagne Konferenzzentrum der Europäischen Kommission in Brüssel.
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