Berliner Mathematiker erhält „Mega-Grant“ der russischen Regierung

Mit den Mega-Grants will Russland das Potenzial international erfolgreicher Forscher nutzen und damit seine Forschung stärken. Die Preisträger müssen das Geld für den Aufbau einer Forschungsgruppe an einer Hochschule/Universität in Russland ausgeben. Diese Arbeit läuft parallel zur Tätigkeit des Forschers im jeweiligen Land.

Vladimir Spokoiny wird also weiterhin am WIAS arbeiten, wo er die Forschungsgruppe „Stochastische Algorithmen und Nichtparametrische Statistik“ leitet. Gleichzeitig baut er eine Forschungsgruppe mit dem Schwerpunkt „Predictive Modelling“ an der renommierten Universität für Physik und Technik in Moskau auf.

Unter den 39 jetzt ausgezeichneten Wissenschaftlern sind zwei Nobelpreisträger; vier Preisträger leben in Deutschland, sechs in Frankreich und zehn in den USA. Die Förderung der Projekte läuft über zwei Jahre bis Ende 2013, anschließend sollen die Projekte eigenständig fortgeführt werden. Die Entscheidung basierte daher nicht nur auf wissenschaftlichen Leistungsindikatoren wie den Veröffentlichungen des Wissenschaftlers und deren Zitationen, sondern auch auf der Zukunftsfähigkeit des Forschungsprogramms, dessen Vermarktungsfähigkeit und der Führungs- und Lehrqualität des Wissenschaftlers. Vladimir Spokoinys Vorhaben belegte so den ersten Platz im Bereich „Informationstechnologien“.

„In Russland möchte ich eine starke Forschergruppe aufbauen, die international wettbewerbsfähig ist und das wissenschaftliche Potential des Lands ausnutzen kann“, erläutert Spokoiny. „Ein weiteres Ziel ist es, Studenten und Doktoranden in Moskau einzubeziehen. Eine intensive Kooperation mit meiner Gruppe und weiteren Kollegen in Berlin ist ausdrücklich erwünscht und geplant“.

Die Gewinner des Mega-Grants wurden von der russischen Regierung für den 18. und 19. Oktober in die westsibirische Stadt Tomsk eingeladen, um Perspektiven der Technologieentwicklung und Wissenschaft in Russland zu diskutieren. Die russische Regierung erhofft sich dabei Einschätzungen und Empfehlungen für ihr Wissenschaftssystem von den hochkarätigen Wissenschaftlern.

„Ich sehe den Preis nicht nur als persönlichen Anerkennung für mich, sondern auch als Riesenerfolg für das Weierstraß-Institut. Ich hoffe auch, zum Wiederaufbau der großen wissenschaftlichen Traditionen meines Heimatlandes beizutragen“, betont Vladimir Spokoiny.

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