Malerei hören, Musik sehen – Designpreis für Codesystem

Die einzelnen Bereiche der Kunst stehen häufig für sich: Malerei, Poesie und Musik werden unabhängig voneinander betrachtet. Sie sind miteinander kaum vergleichbar. Die Studentinnen Angela Nägele und Stefanie Busse der Hochschule für Gestaltung vertreten einen anderen Ansatz. Ihrer Meinung nach sind diese Kunstformen doch vergleichbar. Dafür entwickelten sie als Semesterarbeit ein ungewöhnliches Kodierungssystem.

Für die Semesterarbeit Musik.Malerei.Poesie überreichte die Red Dot-Jury den Studentinnen in der Zeche Zollverein Essen den Junior Award 2007. Beide studieren an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd im Diplomstudiengang Information und Medien.

Doch wie kodiert man nun Kunst, um sie zu vergleichen? Ausgangspunkt der Studentinnen waren ein Gemälde, ein Gedicht und ein Musikstück des 20. Jahrhunderts. Es gilt diese einzelnen Kunstwerke auf den kleinsten Nenner zu bringen, sagt Angela Nägele. Die kleinsten Nenner sind Quadrat, Silbe und Ton. Diese Elemente können als geometrische Teile in die digitale und reale Welt transformiert, so dass die Studentinnen und später die Betrachter mit diesen Elementen arbeiten können.

Es ist möglich, die digitalen Elemente sichtbar zu machen, man kann sie hören oder dreidimensional darstellen, sagt Stefanie Busse. So lassen sich unterschiedliche Kunstwerke aus Musik, Poesie und Malerei zum Beispiel gleichzeitig betrachten oder hören. Denn die kleinsten Teile geben ein Muster, das Vergleiche möglich macht. Das Ziel sei dem Benutzer der Forschungsarbeit einen neuen Zugang zur Kunst zu verschaffen. Zugleich kann das Projekt Menschen ohne künstlerische Vorbildung helfen, Kunst zu verstehen, sagt Stefanie Busse. Eine weitere Einsatzmöglichkeit wäre zum Beispiel eine Kunst- oder eine Museumsausstellung. Eine dritte Möglichkeit wäre der barrierefreie Ansatz. Menschen mit Sehbehinderungen könnten Gemälde hören, taube Menschen könnten Musik sehen.

Betreut wurde die Arbeit von Tanja Huber, Claudius Schulz und Prof. Hans Krämer.

Media Contact

Ingo Müntz idw

Weitere Informationen:

http://blutorange.blogspot.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer