Internationaler Hochschulpreis Scientific Award 2007 der BMW Group in München an Nachwuchswissenschaftler verliehen

Der Scientific Award der BMW Group, der unter dem Motto „Passion for Innovation“ steht, gehört mit insgesamt 70 000 Euro Preisgeld zu den höchst dotierten Preisen für Nachwuchswissenschaftler. Die Auszeichnungen werden alle zwei Jahre vergeben.

Die Themen der diesjährigen Preisträger sind vielfältig, faszinierend und interdisziplinär:

– Laboratorien für Gewebekulturen, die auf einem Chipformat miniaturisiert sind;
– eine Software, die interaktive Animationen von Textilien realitätsgetreu ermöglicht;
– Verarbeitungstechniken, die das Einsatzspektrum von Kohlenstoff-Nanoröhrchen in der Industrie erweitern;
– ein Verfahren, das den Blutfluss im Körper in 3-D visualisiert;
– ein Zündsystem auf Basis eines gepulsten Lasers, das mit höherer Zündenergie die Motorleistung steigert und den Energieverbrauch senkt;

– ein Laser-Messverfahren, das die mechanische Verformbarkeit von Zellen ermittelt und auf diese Weise erstmals Stammzellen berührungslos identifiziert.

Mit dem seit 1991 verliehenen Scientific Award unterstreicht die BMW Group die herausragende Bedeutung von Innovationen und fördert junge Menschen, die mit zukunftsweisenden Forschungsergebnissen die Gesellschaft voranbringen. „Unsere Gesellschaft braucht innovative Lösungen heute mehr denn je, um die globalen Herausforderungen unserer Zeit meistern zu können“, sagt Dr.-Ing. Klaus Draeger, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung, und Schirmherr des Scientific Award.

Minister Riesenhuber würdigt Leistungen bei Festakt im Deutschen Museum Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, MdB, Vorsitzender des Kuratoriums des Deutschen Museums und Bundesminister a. D., begrüßt abends beim Festakt im Ehrensaal des Deutschen Museums die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. BMW AG Vorstand Dr.-Ing. Klaus Draeger überreicht zusammen mit dem Juryvorsitzenden Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Walter, Leiter des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik der TU München, die Auszeichnungen an die sechs Preisträger und ihre Professoren.

Die Preisträger und ihre Projekte im Überblick.

Kategorie Dissertationen:

1. Preis: Prof. Ali Khademhosseini,

Massachusetts Institute of Technology (MIT), USA. Statt einer großen Petrischale reicht auch eine Minifläche, um lebende Zellen im Labor zu kultivieren: Prof. Ali Khademhosseini nutzt Verfahren der Mikrosystemtechnik, um kleinste Laboratorien im Chipformat zu bauen. Dank ultrafeiner Strukturen lassen sich die Anordnung und die Wachstumsbedingungen einzelner Zellen darin genau steuern. Die Technik könnte Biologen und Medizinern bisher ungeahnte Therapiemöglichkeiten erschließen – beispielsweise bei der Vermehrung von Ersatzgewebe (Tissue-Engineering).

2. Preis: Dr. Arnulph Fuhrmann, Technische Universität Darmstadt.

Stoffe und die daraus geschneiderten Kleidungsstücke im Computer zu animieren, ist eine rechenintensive Aufgabe. Die virtuellen Textilien müssen sich wie ihre realen Vorbilder um einen Körper legen und dessen Bewegungen folgen können. Dr. Arnulph Fuhrmann entwickelte eine Software, die solche Simulationen realitätsgetreu und in Echtzeit ermöglicht. Seine Animationstechniken geben der Modebranche neue Möglichkeiten, ihre Produkte in einer virtuellen Umgebung zu entwerfen und zu präsentieren.

3. Preis: Dr. Torsten Koker, Universität Karlsruhe (TH).

Setzt man Nanoröhren aus Kohlenstoff (CNT) unter Strom, ziehen sie sich wie Muskelfasern zusammen. Bisher wurde diese faszinierende Eigenschaft technisch kaum genutzt, weil der Industrie passende Verarbeitungsverfahren für die Nanoröhren fehlten. Dr. Torsten Koker entwickelte eine komplette Prozesskette, mit der sich miniaturisierte Aktoren aus CNT herstellen lassen. Diese Bewegungselemente könnten eines Tages unter anderem als Antriebe in medizinischen Implantaten dienen.

Kategorie Diplom-, Magister-, Bachelor- und Masterarbeiten.

1. Preis: Esther-Sabrina Platzer, Universität Koblenz-Landau.

Ärzte können heute mit Hilfe so genannter Angiogramme beobachten, wie das Blut durch die Gefäße eines Patienten strömt. Bisher zeigen die bewegten Tomographiebilder das Gefäßsystem aber nur in zwei Dimensionen. Esther-Sabrina Platzer entwickelte eine spezielle Software, die den Blutfluss auch in 3-D korrekt visualisiert und dafür sogar weniger Röntgenaufnahmen benötigt. Die neue Technik verbessert nicht nur die Analyse, sondern senkt auch die Strahlenbelastung für die Patienten.

2. Preis: Johannes Tauer, Technische Universität Wien.

Der Verbrennungsvorgang in einem Benzin- oder Gasmotor wird normalerweise über einen elektrischen Funken gezündet. In Zukunft könnte energiereiches Laserlicht diese Aufgabe übernehmen. Johannes Tauer entwickelte den Prototypen einer Laserzündkerze, die mit konzentrierten Laserpulsen eine viel höhere Zündtemperatur liefert als konventionelle Zündkerzen. Mit dieser Technik ließe sich die Leistung von Motoren steigern, während zugleich Verbrauch und Schadstoffausstoß sinken.

3. Preis: Franziska Lautenschläger, Universität Leipzig.

Verschiedene Zellen eines Körpers haben nicht nur unterschiedliche Funktionen, sondern auch charakteristische mechanische Eigenschaften. Franziska Lautenschläger entwickelte ein Verfahren, mit dem sich Stammzellen allein anhand ihrer Verformbarkeit identifizieren lassen. Die Technik funktioniert berührungslos mit Laserlicht. Zudem ist der Dehnungstest zur Zellselektion so empfindlich, dass er in der Regel genauere Ergebnisse liefert als die heute in der Forschung üblichen Markerverfahren mit Antikörpern.

Media Contact

Michael Blabst presseportal

Weitere Informationen:

http://www.BMWGroup.com

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