J. J. Becher-Preis 2007

Die 1991 ins Leben gerufene Johann Joachim Becher-Gesellschaft und die von dieser 1997 gegründete Johann Joachim Becher-Stiftung wollen die Erinnerung an den 1635 in Speyer geborenen Universalgelehrten Becher aufrecht erhalten und seine Gedankenwelt analog auf unsere Zeit anwenden. Die Stiftung tut dies durch die periodische Auslobung von Wissenschaftspreisen auf Feldern, mit denen sich auch Becher befasste und die bis heute wichtig sind.

Nach der Relevanz merkantilistischen Gedankenguts in einer globalisierten Welt (2000), Technik und Gesellschaft (2003) und Medizin zwischen Machbarkeit, Sinnhaftigkeit und Bezahlbarkeit (2005) steht die Chemie im Mittelpunkt des Becher-Preises 2007. Diese Naturwissenschaft macht in letzter Zeit in Verbindung mit Nano-, Gen-, Bio- und Informationstechnoogie und weiteren Disziplinen viel beachtete Erkenntnisfortschritte, die ihre ganz besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der Herausforderungen unserer Zeit gewinnen, denkt man allein an die wachsende Weltbevölkerung mit ihrem unermesslichen Energie- und Ressourcenbedarf oder die bedrohlichen ökologischen und klimatischen Szenarien. Die Anwendung chemischen Wissens zur Bewältigung dieser großen Herausforderungen erscheint heute ebenso wichtig wie zu Bechers Zeiten. Gleichwohl sieht sich die Chemie derzeit erheblichen Akzeptanzschwierigkeiten gegenüber, die zu verzögerten Erkenntnisumsetzungen ebenso führen wie zu engmaschigen Regulierungen.

Mit Blick auf dieses Spannungsfeld wurde der diesjährige Becher-Preis unter dem Titel: „Die Chemie zwischen Phobie und Akzeptanz – Wie kann die Lücke zwischen Unwissenheit und Innovation geschlossen werden?“ ausgelobt.

Eine hochkarätige Jury hat sich unter Leitung von Dr. Hans Güsten der Bewertung der zahlreich eingereichten Arbeiten angenommen und sich für Prof. Dr. Michael W. Tausch von der Bergischen Universität Wuppertal als Preisträger entschieden. Er erhält den mit 5.000 Euro dotierten J. J. Becher-Preis 2007.

Daneben wird die Jury Anerkennungsurkunden überreichen an Dr. M. Amme und M. Garrecht, Prof. Dr. Michael A. Anton, Universität München, sowie das „JungChemikerForum“ der Universität Regensburg.

Media Contact

Dr. Klauspeter Strohm idw

Weitere Informationen:

http://www.dhv-speyer.de

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