RoboKing-Quaklifikation: "BotBurger" und "Ballcatcher" aus Rheine haben die Nase vorn

30 Schülerteams nehmen am RoboKing-Finale auf der CeBIT 2008 teil – Drei der vier Teams des Gymnasiums Dionysianum im nordrhein-westfälischen Rheine starten in der A-Liga – Chemnitzer Team „Echobot“ qualifizierte sich erst 15 Sekunden vor dem Ende des Zwischenwettbewerbs

Kreatives Chaos herrschte am 24. und 25. November 2007 an der Technischen Universität Chemnitz: Zwischen Getränkeflaschen, Werkzeugkisten und Bananenschalen bastelten 150 Schüler an den Mensa-Tischen an ihren Robotern, die bei der Qualifikationsrunde des bundesweiten Schülerwettbewerbs „RoboKing“ an den Start gingen. Am Laptop wurden pausenlos Programme optimiert, Sensoren wurden an die nicht immer einfachen Wettbewerbsbedingungen angepasst. Zu den wichtigsten Hilfsmitteln gehörten Lötkolben, Klebeband, Schraubendreher und das Akkuladegerät. Von einer Metall-Holz-Leichtbaukonstruktion bis hin zum kommerziellen Lego-System reichte das Ausstattungsspektrum der Robos. Dem Ruf der TU Chemnitz an die Spielfelder in der Mensa folgten in diesem Jahr 31 Teams aus neun Bundesländern. Einziger Teilnehmer aus dem Ausland war das Team „Helveticrobot“ von der Kantonschule Chur in der Schweiz, das mit 675 Kilometern auch die längst Anreise hatte.

In diesem Jahr mussten sich die autonom, also ohne Fernsteuerung agierenden Roboter bei den „Ritterspielen“ bewähren: So sollten die Roboter möglichst viele der 20 zufällig auf dem Spielfeld platzierten Tennisbälle einsammeln und innerhalb von fünf Minuten in eine der vier Basen oder in der Startzone ablegen. Jeder der „kleinen Ritter“ musste zudem dreimal ein „Ringstechen“ durchlaufen und innerhalb von je 90 Sekunden möglichst viele der Ringe von zwei Galgen abziehen.

Am Ende die Nase vorn hatten zwei Teams des Dionysianum-Gymnasiums aus Rheine – die „BotBurger“ und „Ballcatcher“. „Dieses Gymnasium in Nordrhein-Westfalen, das insgesamt vier Teams ins Rennen schickte, ist mittlerweile eine wahre Macht in der RoboKing-Gemeinde“, erklärt Prof. Dr. Peter Protzel, Inhaber der Professur Prozessautomatisierung und Initiator des Wettbewerbes. Möglich wird dies in Rheine durch das Engagement vieler. So unterstützt der Förderverein der Schule, der schnell merkte, wie imageträchtig der RoboKing für das Gymnasium ist, die vier Teams unter anderem bei der Finanzierung der Materialkosten der Roboter und er übernimmt die Übernachtungskosten am Wettkampfort. Pro Team werden etwa 1.000 Euro benötigt. Johannes Liehmann vom Team „BotBurger“ berichtet, dass viele seiner Mitschüler vom RoboKing-Fieber gepackt wurden. Der 19-jährige Schüler freut sich nun über den Erfolg seines Teams, zumal erst vor zwei Wochen das Fahrwerk des siegreichen Roboters in einer Hauruck-Aktion komplett umgebaut wurde. Auch sein Informatiklehrer Manfred Remke ist stolz und bestätigt: „Im Informatikunterricht kann ich den RoboKing nur etwas von Seiten der Programmiertechnik vorbereiten. Der Wettbewerb wird von uns Lehrern jedoch nur begleitet, zu 99 Prozent ist alles Eigenarbeit der Schüler“. Die meisten seiner Schützlinge interessieren sich sehr für Mathematik, Physik und Informatik. „Einige wissen auch schon, was sie eines Tages studieren wollen – etwa Informatik, Maschinenbau oder ein anderes technisches Studium“, berichtet Remke. Worte, die Prof. Protzel gern hört, denn genau mit dieser Zielstellung initiierte er vor vier Jahren den RoboKing.

Die 30 besten Schülerteams ziehen nun im März 2008 auf der CeBIT in Hannover in zwei Ligen in das „RoboKing“-Finale ein, darunter auch das Team aus der Schweiz, dass 2006 den Zwischenwettbewerb gewonnen hatte und in diesem Jahr einen beachtlichen dritten Platz erkämpfte. Gerade noch so geschafft hat es das Team „EchoBot“ vom Chemnitzer Johannes-Kepler-Gymnasium. Reichte es 2006 im Zwischenwettbewerb noch zu Platz 6 so landeten sie in diesem Jahr auf dem letzten Platz. Vor dem finalen Wertungslauf hatten sie noch keinen Punkt, erst 15 Sekunden vor dem Ende erkämpften sie einen Zähler und somit die Qualifikation für die B-Liga des Finales des anspruchsvollsten Technikwettbewerbs für Schüler in Deutschland.

Übrigens: Auch im kommenden Jahr findet die Vorrunde des RoboKing-Wettbewerbs 2009 in Chemnitz statt. „Die Rahmenbedingungen sind ideal – von der Wettkampfstätte in der Mensa bis hin zum Service in der Jugendherberge“, so Prof. Protzel. Und er verspricht: „Wir werden aus den kleinen Fehlern dieses Jahres lernen und beim Aufbau der Wettbewerbsfelder noch genauer auf Abmessungen und Materialauswahl achten – da in der Mensa einige Teams und ihre Roboter mit unterschiedlichen Galgenhöhen und Markierungsklebebändern zu kämpfen hatten.“ Die neue Aufgabenstellung steht auch schon fest, siehe http://www.roboking.de Doch zuvor heißt es: Auf Wiedersehen auf der CeBIT!

Die Teilnehmer am Finale des RoboKing-Wettbewerbs 2008:

30 Schülerteams haben sich für das Finale auf der CeBIT 2008 in Hannover qualifiziert: Baden-Württemberg (1), Bayern (3), Berlin (2), Hessen (1), Niedersachsen (6), Nordrhein-Westfalen (8), Rheinland-Pfalz (1), Sachsen (4), Schleswig-Holstein (3). Ein Team kommt aus der Schweiz. Die Schüler sind zwischen sechs und 20 Jahre alt. Für die Stadt Chemnitz tritt das Team „Echobot“ vom Johannes-Kepler-Gymnasium an. Aus der Chemnitzer Region sind darüber hinaus Teams aus Limbach-Oberfrohna und Flöha vertreten.

Informationen zu allen qualifizierten Teams findet man unter http://www.roboking.de auf der Seite „Aktueller Wettbewerb“. Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Peter Protzel, Initiator des „RoboKing“, Telefon 0371 531-24120, E-Mail info@roboking.de

Media Contact

Mario Steinebach idw

Weitere Informationen:

http://www.roboking.de

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