Nobelpreis für Physik an Helmholtz-Forscher

„Peter Grünberg ist ein hervorragender Grundlagenforscher und hat ganz entscheidend zum Verständnis komplexer magnetischer Materialien beigetragen. Gleichzeitig hat er schnell erkannt, welchen großen Nutzen seine Entdeckung für die Wirtschaft hat und dafür gesorgt, dass sie schnell in eine heute marktbeherrschende Innovation umgesetzt wird“, so Professor Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

Der Riesenmagnetwiderstand ist ein Quanten-Effekt, der in geschichteten Strukturen aus magnetischen Materialien auftritt. Dieser Effekt wird heute in fast jedem Schreib-/Lesekopf für Festplatten genutzt, weil er das präzise Auslesen von extrem dicht gespeicherter Information ermöglicht. Dadurch hat sich die Speicherkapazität von Festplatten seit Mitte der 1990er Jahre sprunghaft über die Giga-Byte-Schwelle gesteigert. Grünberg legte mit seiner Arbeit auch die Grundlagen für das neue Forschungsfeld Spintronik, das den quantenmechanischen Spin der Elektronen für Anwendungen in Mikro- und Nanoelektronik untersucht. „Grünberg stellt die richtigen Fragen. Dass er nun den Nobelpreis erhalten hat, freut mich nicht nur persönlich, sondern zeigt auch, dass die Helmholtz-Gemeinschaft ein geeignetes Arbeitsumfeld für außerordentliche Forscher bietet“, so Mlynek.

Peter Grünberg wurde 1939 in Pilsen (jetzt Tschechien) geboren. Nach Studium und Promotion in Darmstadt und einem dreijährigen Forschungsaufenthalt in Kanada arbeitet er seit 1972 als Wissenschaftler beim Forschungszentrum Jülich, wo er auch nach seiner Emeritierung weiter forscht. Für seine Arbeit hat er bereits zahlreiche international renommierte Preise erhalten: 1998 wurde er mit dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten ausgezeichnet und 2006 zum „Europäischen Erfinder des Jahres“ gekürt. 2007 erhielt er die Stern-Gerlach-Medaille, den israelischen Wolf-Preis und den Japan-Preis in der Kategorie „Innovationen durch Grundlagenforschung“, der mit 300.000 Euro dotiert ist.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

Ansprechpartner für die Medien:

Thomas Gazlig
Dipl.-Biol./Dipl.-Journ.
Leiter Kommunikation und Medien
Büro Berlin
Anna-Louisa-Karsch-Straße 2
10178 Berlin
Tel./Fax: 030 206 329-57/60
presse@helmholtz.de
Dr. Antonia Rötger
Pressereferentin
Tel.: 030 206 329-38
antonia.roetger@helmholtz.d

Media Contact

Thomas Gazlig Helmholtz-Gemeinschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer