Wissenschaftsforum Chemie 2007: Verleihung des Fresenius-, des Wilhelm-Klemm- und Arfvedson-Schlenk-Preises

Edelmetalle im Magma oder die Echtheit von Saphiren nachzuweisen, sind einige spektakuläre Anwendungen seiner methodischen Arbeiten in der Spurenelement- und Mikroanalytik. Der in Köthen/Sachsen-Anhalt geborene Günther ist mit seinen nicht einmal 44 Jahren ein international anerkannter Experte im Bereich Laserablation.

Wissenschaftler, die sich durch hervorragende Arbeiten Verdienste um die anorganische Chemie erworben haben, werden mit dem Wilhelm-Klemm-Preis ausgezeichnet. Er wird in Ulm am 19. September an Professor Dr. Wolfgang Schnick von der LMU München verliehen, der Grundlagenforschung zur Synthese neuer anorganischer Materialien betreibt. Dabei interessieren ihn aber durchaus deren nutzbare Eigenschaften, beispielsweise spezielle optische Eigenschaften, mechanische, thermische und chemische Stabilität oder auch Wärmeleitfähigkeit oder Ionenaustauschvermögen. So entdeckte und optimierte er technisch verwertbare Hartstoffe, mikroporöse Materialien oder neue Leuchtstoffe. 1957 in Hannover geboren, nahm Schnick nach Stationen in Stuttgart, Bonn und Bayreuth 1998 einen Ruf an die LMU an.

Wurde der Fresenius-Preis erstmals 1962 und der Wilhelm-Klemm-Preis erstmals 1985 vergeben, gibt es den Arfvedson-Schlenk-Preis erst seit 1999. Er wurde von der Chemetall GmbH bei der GDCh für besonders herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Lithiumchemie eingerichtet. Der diesjährige Preisträger ist Professor Dr. Hans J. Reich, University of Wisconsin. Wie es in der Verleihungsurkunde, die am 19. September überreicht wird, heißt, werden Reichs Pionierarbeiten zum Verständnis der Zusammenhänge zwischen Struktur und Reaktivität von Organolithium-Verbindungen gewürdigt, die er vor allem NMR-spektroskopisch untersuchte. Reichs Arbeiten sind von großer Bedeutung, weil Organolithium-Verbindungen als Reagenzien in der organischen Synthese – auch der industriellen – essentiell geworden sind. Reich wurde 1943 in Danzig geboren, emigrierte 1950 zunächst nach Kanada, später in die USA.

Alle drei Preise sind mit 7.500 Euro dotiert. Die Preisträger erhalten ferner Medaillen aus Gold (Fresenius/Klemm) bzw. Feinsilber (Arfvedson-Schlenk).

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 27.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie vergibt zahlreiche auch international angesehene Preise, so den Fresenius-Preis, benannt nach dem Geheimen Hofrat Professor Dr. Remigius Fresenius (1818 – 1897), bekannt durch seine Arbeiten zur qualitativen und quantitativen Analyse und das von ihm gegründete Laboratorium mit Ausbildungsstätte. Der Wilhelm-Klemm-Preis erinnert an den Münsteraner Chemieprofessor Wilhelm Klemm (1896 – 1985), dessen Arbeiten auf anorganisch-chemischen Gebiet als herausragend gelten und international viel beachtet wurden. Gustav Arfvedson entdeckte 1817 das Lithium, Wilhelm Schlenk (1879 – 1943) stellte die ersten Lithiumorganyle her, beides zunächst für die Wissenschaft, dann auch industriell von großer Bedeutung.

Anmerkung an die Redaktion: Bitte denken Sie an die Pressekonferenz zum Wissenschaftsforum und zum Thema „Energie – durch Chemie?“: Montag, 17.9.07, 12 Uhr, Universität Ulm, Albert-Einstein-Alleee11, Geb. N24, Raum 227! Anmeldung erbeten unter: r.hoer@gdch.de oder Tel.: 069/7917-493.

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Dr. Renate Hoer idw

Weitere Informationen:

http://www.gdch.de

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