Medizinische Fakultät verleiht Ehrendoktorwürde

Die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verleiht am Freitag, 7. September 2007, die Ehrendoktorwürde an den weltweit renommierten Dermatologen Professor Dr. Terence J. Ryan (Oxford/Großbritannien).

„Wir ehren damit eine Persönlichkeit mit großen wissenschaftlichen, ärztlichen und sozialpolitischen Leistungen“, erklärt Professor Dr. Stephan Zierz, Dekan der Medizinischen Fakultät. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr in der Aula des ehrwürdigen Löwengebäudes (Auditorium maximum) der Universität und wird umrahmt vom Orchester der Medizinischen Fakultät. Die Grußworte halten Professor Dr. Wulf Diepenbrock, Rektor der Martin-Luther-Universität, und Dr. Gerlinde Kuppe, Ministerin für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt. Die Laudatio kommt von Professor Dr. Wolfgang Marsch, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie. Die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen, dem Festakt beizuwohnen.

Die Auszeichnung mit der Ehrendoktorwürde (Dr. med. honoris causa) ist hoch angesiedelt und wird nur wenigen Wissenschaftlern verliehen. Letztmals vor acht Jahren vergab die Medizinische Fakultät diese Ehrung, damals an den Juristen Professor Dr. Dr. h. c. mult. Hans-Ludwig Schreiber (Göttingen) und an den Chemiker Professor Dr. Dr. h. c. Otto Hockwin (Bonn).

Professor Ryan arbeitete viele Jahre als Dermatologie-Professor an der University of Oxford und dem Radcliffe University Hospital. Über das wissenschaftliche Lebenswerk auf dem Gebiet der Mirkozirkulation der Haut (inkl. Lymphgefäßsystem) ist der 75-jährige Mediziner weltbekannt für sein Engagement für die wissenschaftliche Ausbildung des Pflegepersonals und das Studium der Gesundheits- und Pflegewissenschaft. Er leistete zudem medizinische Entwicklungshilfe in Mittelamerika, Afrika und Asien – teilweise im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO. „Seine uneigennützige und langjährige intensive Arbeit in der medizinischen Entwicklungshilfe und der Betreuung von Folteropfern sind ein leuchtendes Beispiel für ein ärztliches Vorbild der nachrückenden Jugend“, erklärt Professor Marsch. Er kennt Professor Ryan aus persönlichen Begegnungen, unter anderem 1999 während eines wissenschaftlichen Kongresses in Halle. Die Arbeit des Oxforder Mediziners auf dem Gebiet der Mirkozirkulation und dem Lymphgefäßsystem der Haut verweist auch in die Saalestadt. Der hallesche Dermatologie-Professor Ernst Kromayer beschäftigte sich bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit diesem Thema.

Professor Ryan hat sich außerdem um Etablierung der Pflege- und Gesundheitswissenschaft verdient gemacht. Er schlug dabei Brücken von der Dermatologie hin zur Pflege- und Gesundheitswissenschaft, beispielsweise auf den Gebieten Dekubitus, Wundheilung und Lepra. Seine programmatische Schrift „Healthy skin for all“ für die WHO hat einen wichtigen Beitrag geleistet, ebenso der Ansatz, die Gesundheitsversorgung mit den Ressourcen und Traditionen einer Region zu verknüpfen. So engagierte er sich für Aus- und Weiterbildungsprogramme für Pflegekräfte in Guatemala und Mali.

Der Mediziner setzte sich zudem für die Etablierung multiprofessioneller therapeutischer Teams in Gesundheitswesen ein, berichtet Professor Dr. Johann Behrens, Direktor des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft. „Hier wurde er zu einem Vorbild für alle Berufsgruppen, die in unserer Fakultät gemeinsam studieren, forschen und lehren.“

Jens Müller
Pressesprecher
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Medizinische Fakultät der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ernst-Grube-Str. 40
06097 Halle (Saale)
Tel: (0345) 557-1032
Fax: (0345) 557-5749

Media Contact

Jens Müller Universitätsklinikum Halle (Saal

Weitere Informationen:

http://www.uni-halle.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer