110.000 Euro Preisgeld für Forschungs- und Gründerideen aus dem INP Greifswald e.V.

1. und 4. Platz, eine erfolgreiche Bilanz für das Institut für Niedertemperatur-Plasmaphysik e.V. auf der diesjährigen „venturesail“.

Alle Drei eingereichten Ideen aus dem INP wurden zum Finale in der Kategorie Gründer-Team und Forscher-Team zugelassen.

Erstmalig konnte sich das INP Greifswald gegen alle Mitbewerber in der Kategorie Gründer-Team durchsetzen.

Dr. Ronny Brandenburg und Sebastian Spreeberg überzeugten als potenzielle Ausgründer. ConPlas – prämiert mit dem 1. Platz bei den Gründer-Teams und 80.000 Euro – ist ein effektives Arbeitsgerät zur Oberflächenbehandlung. Mit ConPlas kann ein kompaktes und flexibles Plasmawerkzeug zur trockenen Reinigung, zur Haftverbesserung von Lacken und Verklebungen, zur Beschichtung und Entkeimung von glatten und strukturierten Oberflächen angeboten werden. Die einfache und sichere Handhabung sowie die zuverlässige Arbeitsweise bieten das Potenzial für eine hohe Akzeptanz bei Kunden aus allen Bereichen der Oberflächenbearbeitung. Conplas ermöglicht kostengünstige Lösungen für den Hobby- und Modellbau Bereich, sowie für Handwerk und Industrie.

Das Forscherteam um Dr. Thomas von Woedtke, (Mentoren: Prof. Weltmann, Prof. Wilke, Prof. Axel Kramer sowie Prof. Ulrike Lindequist – INP und UNI Greifswald) freute sich über 30.000 Euro und den 4. Platz. Physiker, Mediziner und Pharmazeuten entwickelten gemeinsam einen neuen Ansatz der Wundbehandlung – Plasmasept ein plasmabasiertes Verfahren zur Wundheilung.

Schwer therapierbare chronische Wunden verursachen im Gesundheitswesen jährlich Kosten in Milliardenhöhe.

Plasmasept soll als eine gut verträgliche Alternative zur Behandlung mit chemischen Antiseptika Wundheilungsprozesse erheblich verkürzen.

Prof. Klaus-Dieter Weltmann, Direktor des INP und Mentor sowie Initiator beider Projekte, zeigte sich mehr als zufrieden mit dem Ergebnis.

„Die Gelder ermöglichen uns unter anderem eine schnellere und detaillierte Projektbearbeitung. Dem INP Greifswald wurde mit diesem Erfolg einmal mehr die Richtigkeit der Strategie „Von der Idee zum Prototyp“ bestätigt, d.h. wissenschaftliche Vorlaufforschung für zukünftige Anwendungen zu betreiben und deren Qualifizierung zu marktfähigen Produkten und Verfahren konsequent zu begleiten“ so Weltmann.

Weltmann weiter „Besonderer Dank gilt Frau Prof. Lindequist und Prof. Kramer von der Universität Greifswald für die hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit“.

Das INP Greifswald erforscht Niedertemperatur-Plasmen für technische Anwendungen. Ziel ist einerseits die technologische Vorlaufforschung und andererseits die Optimierung etablierter Plasmaverfahren und Plasmaprodukte sowie die Erforschung neuer Plasmaanwendungen.

Dies wird ergänzt durch die Anpassung von Plasmen an kundenspezifische Einsatzbedingungen sowie Machbarkeitsstudien, Serviceleistungen und Beratung.

Das INP betreibt Forschung und Entwicklung von der Idee bis zum Prototyp, wobei sich die Themen an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientieren. Derzeit stehen die Biomedizintechnik, Mikro- und Nanotechnologie, Umwelttechnik, Spezial-Plasmaquellen, Modellierung und Diagnostik im Mittelpunkt des Interesses.

Das INP verfügt über 3700 qm Hauptnutzfläche, hat 25 Speziallabore sowie einen klassifizierten Reihenraum und ein mikrobiologisches Labor für interdisziplinäre Forschung.

Das INP gehört zur Leibniz-Gemeinschaft und ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Derzeit beschäftigt das INP etwa 130 Mitarbeiter und ist damit die größte außeruniversitäre Einrichtung auf diesem Forschungsgebiet in Europa.

Im Verbund mit dem Institut für Physik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität (IfP) und dem Max-Planck-Institut (IPP) besteht die Aufgabe des INP in der Förderung der Plasmatechnologie, in der Verbindung von Grundlagen und Industrieforschung.

Aus dem INP wurde in den Jahren 2005 und 2006 bereits je eine Firma ausgegründet.

Media Contact

Liane Glawe idw

Weitere Informationen:

http://www.inp-greifswald.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer