DGM-Tag in Karlsruhe: Hohe Auszeichnungen für Materialwissenschaftler

Hohe Auszeichnung auf dem DGM-Tag in Karlsruhe: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Hirsch (links) erhielt von Dr. Frank Heinricht, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (rechts), die Tammann-Gedenkmünze für seine grundlegenden Arbeiten über kristallographische Texturen.

Die Gesellschaft würdigt damit seine grundlegenden Forschungsarbeiten zur Entmischungskinetik binärer Systeme, zur Analyse der Defekte in amorphen Legierungen und zur Entwicklung intermetallischer Phasen für Hochtemperaturanwendungen. Richard Wagner, Leibniz-Preisträger der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 1989, ist seit 2006 Direktor des Institut Laue-Langevin in Grenoble, einem der führenden Institute auf dem Gebiet der Neutronenforschung. Mit der seit 1929 gestifteten „Heyn-Denkmünze“ erinnert die DGM an Emil Heyn, der als der Nestor der wissenschaftlichen Metallkunde sowie als Mitbegründer der Metallografie gilt.

Mit der Tammann-Gedenkmünze ging eine weitere hohe Auszeichnung der DGM an Prof. Dr.-Ing. Jürgen Hirsch für seine grundlegenden Arbeiten über kristallographische Texturen in metallischen Werkstoffen und die Einführung physikalischer Werkstoffmodelle in der modernen Industrieforschung. Hirsch ist „Senior Scientist“ beim Industriekonzern Hydro Aluminium Deutschland GmbH und hat wesentliche Beiträge zur modernen Metallkunde des Aluminiums und zur Umsetzung fortschrittlicher metallkundlicher Konzepte in der Aluminiumindustrie geleistet. Weitere herausragende Preise betreffen den Masing-Preis der DGM sowie den Georg-Sachs-Preis des Stifterverbandes Metalle und des Fachverbandes der Metallindustrie Österreichs, die beide an Nachwuchswissenschaftler für frühe herausragende Arbeiten verliehen werden. In diesem Jahr ging der Masing-Preis an Dr.-Ing. Heinz Werner Höppel von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Dr.-Ing. Tilmann Beck vom Forschungszentrum Jülich erhielt den Georg-Sachs-Preis. Die Auszeichnungen wurden im Rahmen einer Festveranstaltung durch den Vorsitzenden der DGM, Dr. Frank Heinricht, überreicht.

Nachwuchsförderung und wissenschaftliche Vorträge im Mittelpunkt
Neben der Preisverleihung standen auf dem DGM-Tag zahlreiche interessante Fachvorträge renommierter Material- und Werkstoffwissenschaftler im Mittelpunkt. Die Bandbreite der Themen reichte von der Weiterentwicklung der Transmissionselektronenmikroskopie, mit der die Materialforschung an die atomaren Grenzen der Optik stößt, bis zu verborgenen Gestaltgesetzen in der Natur. Die Gastgeber der Tagung, die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, die zusammen das neu gegründete Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) bilden, präsentierten in wissenschaftlichen Vorträgen ihre herausragende Kompetenz auf dem Gebiet der Materialkunde. Dazu gehörten auch Besichtigungen der einzelnen Institute des KIT, das schon jetzt zu den größten und leistungsfähigsten Forschungseinrichtungen in Europa zählt. Karlsruhe wurde bewusst von der DGM als Gastgeber des diesjährigen DGM-Tages gewählt, gilt der Ort doch als eine der werkstoffwissenschaftlichen Hochburgen in Deutschland.

Im Zuge der bundesweiten Diskussion um den Mangel an qualifizierten Fachkräften bot die Tagung auch jungen Werkstoffwissenschaftlern, die kurz vor Abschluss ihres Studiums stehen, ein Fachpodium, sich mit Juni-or-Vorträgen zu präsentieren. Dies ist auch ganz im Sinne von Frank Heinricht, stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung des Edelmetall- und Technologiekonzerns Heraeus, der sich in seiner Amtszeit als DGM-Vorsitzender vor allem der Nachwuchsförderung verschrieben hat. „Wir müssen versuchen, junge Leute schon frühzeitig während des Studiums für unsere Gesellschaft zu begeistern und an den Hochschulen noch stärker für uns zu werben. Gerade die richtige Mischung aus alt und jung ist wichtig für einen erfolgreichen Erfahrungsaustausch und die Einbringung neuer Ideen. Daher wollen wir den studierenden Materialwissenschaftlern, Fachingenieuren und Werkstofftechnikern mit offenen Armen entgegen gehen.“

Veranstaltungshinweis:
Die DGM richtet mit der EUROMAT 2007 vom 10. bis 13. September in Nürnberg die bislang größte Veranstaltung der Tagungsserie der Federati-on of European Materials Societies (FEMS) aus. Über 2300 Beiträge aus 54 Ländern wurden dieses Jahr zu mehr als 20 Hauptthemen des materialwissenschaftlichen Breitbandprogramms angemeldet. Schwerpunk-te sind vor allem die Hauptthemen Hochleistungsmetalle und Oberflächentechnik. Nähere Informationen finden Sie auf der Tagungshomepage: www.euromat2007.fems.org.

Die DGM ist eine technisch-wissenschaftliche Gesellschaft auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Sie widmet sich den werkstoffkundlichen Aspekten bei der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung metallischer und nichtmetallischer Materialien. Ihr Ziel ist die Förderung neuer Erkenntnisse in Wissenschaft und Technik, die Verbreitung des Wissensstandes auf diesem Gebiet und die Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die industrielle Praxis. Die DGM zählt derzeit über 2500 Mitglieder.

Der Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus mit Sitz in Hanau ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen, dessen Geschäftsfelder die Bereiche Edelmetalle, Sensoren, Dental- und Medizinprodukte, Quarzglas und Speziallichtquellen umfassen. Mit einem Umsatz von über 10 Milliarden Euro und weltweit mehr als 11.000 Mitarbeitern in über 100 Gesellschaften ist Heraeus seit mehr als 150 Jahren ein weltweit anerkannter Edelmetall- und Werkstoffspezialist.

Weitere Informationen:
Heraeus Holding GmbH
Dr. Jörg Wetterau
Manager Technologiekommunika-tion
Konzernkommunikation
Tel: +49-6181-35 5706
Fax: +49-6181-35 4242
e-Mail: joerg.wetterau@heraeus.com

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e. V.
Dr. Peter Paul Schepp
Geschäftsführer
Tel: +49-69-75306-750
Fax: +49-69-75306-733
e-Mail: dgm@dgm.de

Media Contact

Dr. Jörg Wetterau Heraeus Holding GmbH

Weitere Informationen:

http://www.heraeus.com http://www.dgm.de

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