So werden selbst Wüsten zum Blühen gebracht

Seit etwa zwei Jahren bereits begrünt eine Chemnitzer Bewässerungsmatte einen Testrasen in Dubai. Vor wenigen Wochen noch suchte das Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI) an der TU Chemnitz, welches diese Wasser sparende Bewässerungsmatte entwickelte, einen Hersteller für den breiten Markt. Nun steht das intelligente Konzept vor seiner Markteinführung und erhält am 11. Juni 2007 zudem mit dem Innovationspreis der „Techtextil 2007“ in Frankfurt eine Auszeichnung, die der cleveren Erfindung Rechnung trägt.

Das Prinzip der Bewässerungsmatte ist denkbar einfach: Zwischen zwei vernähten Vliesmatten aus nicht verrottenden Kunstfasern werden perforierte Schläuche, welche wiederum mit Vlies ummantelt sind, eingearbeitet. Unter dem Rasen sorgen die wasserdurchflossenen Schläuche dafür, dass die Matte die Feuchtigkeit gleichmäßig und ohne hohe Verluste durch Verdunstung verteilt. Vor allem in trocken-heißen Klimazonen stellt die Matte eine ausgezeichnete Alternative zur herkömmlichen Beregnung dar. Das neue System spart bis zu 70 Prozent Wasser ein. Es eignet sich für die Landwirtschaft, den Gartenbau, den Landschaftsbau bin hin zur Begrünung von Sportanlagen. Große Möglichkeiten werden auch in der Bewässerung heißer Klimazonen gesehen. Die Matten sollen unter anderem zur Rekultivierung von Wüstengebieten eingesetzt werden. So ist es nicht verwunderlich, dass das Interesse am Produkt und dessen geplanter Absatzmarkt vor allem im arabischen Raum zu finden ist.

Internationales Interesse soll diese preisgekrönte Entwicklung des STFI auch vom 12. bis zum 14. Juni 2007 auf der Fachmesse Techtextil in Frankfurt wecken. Dort stellt das Institut die Bewässerungsmatte am Stand H42 der Halle 3.1 aus. Die Chemnitzer sind mittlerweile zum achten Mal auf der Messe vertreten, welche aller zwei Jahre stattfindet und als die größte Fachmesse für Technische Textilien gilt.

Am Stand des Sächsischen Textilforschungsinstitutes wird zudem ein Regenerierbarer Taschenluftfilter samt Kompaktfiltergerät gezeigt. Der Luftfilter aus Vliesverbundmaterial zeichnet sich durch hohe Belastbarkeit und Vielseitigkeit, vor allem in Arbeitsstätten mit wechselnden Arbeitsprozessen aus. Durch seine Widerverwertbarkeit ist der Filter ökonomischer und ökologischer als herkömmliche Einwegfilter. Außerdem stellt das Forschungsinstitut dem Fachpublikum eine neue, leichte Schutzkleidung gegen Flüssigmetallverbrennungen vor. Diese Kleidung bietet erstmals einen zuverlässigen Schutz gegen Aluminium und Magnesiumspritzer ohne zu Verbrennungen des Trägers zu führen und hat somit ein enormes Potential sich große Marktanteile im Bereich Schutzkleidung zu sichern.

Weitere Informationen: Sigrun Adler, Telefon (03 71) 52 74 194, E-Mail sigrun.adler@stfi.de oder unter http://www.stfi.de

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Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

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