Shell Eco-marathon 2007: Über 3.000 km mit einem Liter Sprit

Am Ende lagen zwei französische Hochschulen vorn, doch die deutschen Teams können hoch zufrieden sein: Platz 3, 4 und 12 in der Gesamtwertung, sowie eine Weltpremiere der Ingenieurskunst: Das Offenbacher Team „Schluckspecht“ drehte mit der weltweit ersten Ethanol-Brennstoffzelle einige Demonstrationsrunden.

Richtig spannend war es in der Kategorie der brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeuge. Bis zum Sonntagmittag lagen die Teams „Schluckspecht“ aus Offenburg mit 2.716km/l und „Fortis Saxonia“ aus Chemnitz mit 2.552km/l Kopf an Kopf auf den ersten beiden Plätzen. Schließlich fuhr das Team der Polytechnischen Schule Nantes unter optimalen Rennbedingungen mit 2.797 km/l noch auf Platz eins der Wasserstoffwertung.

Die Offenburger Studenten waren zu diesem Zeitpunkt mit ihren Gedanken allerdings schon ganz woanders: Seit Samstagabend schraubten sie an ihrem Prototypenfahrzeug, um am Sonntag der Öffentlichkeit die weltweit erste Ethanol-Brennstoffzelle bei einer Demonstrationsfahrt zu präsentieren – mit Erfolg. Die Vorteile einer mit Ethanol (Alkohol) betriebenen Brennstoffzelle gegenüber Wasserstoff liegen auf der Hand: Ethanol kann nicht nur leichter gelagert und transportiert werden, sondern es kann sowohl aus fossilen Energieträgern als auch aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Beim Shell Eco-marathon sind technische Innovationen, Teamgeist und interdisziplinäre Arbeit vor dem Hintergrund des nachhaltigen Umgangs mit Energie-Ressourcen gefragt. Studenten und Schüler entwickeln und realisieren eigene Mobilitäts-Konzepte und können die Energie-Effizienz ihrer Konstruktionen unter Wettbewerbsbedingungen unter Beweis stellen. Der aktuelle Rekord wurde 2005 von einem Team der ETH Zürich aufgestellt und steht bei umgerechnet 3.836 Kilometer mit einem Liter Kraftstoff (0,026Liter/100km)

Stimmen zum Eco-marathon 2007

Bundesforschungsministerin Annette Schavan: „Der Shell Eco-marathon verbindet auf beispielhafte Weise den interdisziplinären Lehranspruch von Schulen und Hochschulen mit der Initiative, junge Ingenieure und Wissenschaftler aus ganz Europa zusammenzuführen. Die Veranstaltung gibt ihnen die Gelegenheit, ihre Ideen von verantwortungsbewusstem Umgang mit Energie praktisch umzusetzen. In Zeiten des globalen Klimawandels werden ihre Innovationen zukunftsweisend für nachhaltige Mobilität sein.“

Klaus Brieter, ADAC motorwelt, Shell Eco-marathon Technical Innovation Jury: „Wenn wir diese engagierten Studenten, die hier geschraubt haben ins Berufsleben entlassen, ist mir nicht bange. Die wissen, wovon sie reden. Die sind mir tausendmal lieber, als diese frisch gefönten Jungmanager, die direkt von der Universität – ohne Umwege über das reale Leben – in eine Führungsposition auf Mitarbeiter losgelassen werden.“

Prof. Ulrich Hochberg, Team Schluckspecht, HS Offenburg, Ergebnis
2.716km/l: „Die Studenten haben unglaublich viel Engagement gezeigt und ich bin stolz darauf auf, dass wir unser Ergebnis wieder verbessern konnten.“

„2.552 Kilometer und Platz 5 sind ein wunderbares Ergebnis. Die monatelange, harte Arbeit des Teams hat sich mehr als gelohnt. Wir sind absolut glücklich und brennen bereits auf die Steigerung im nächsten Jahr.“ Thomas Mäder, Fortis-Saxonia, TU Chemnitz.

„Es hätte besser wohl kaum sein können! Wir sind mit unseren 1.576 km/Liter und dem 2. Platz der Solarwertung sehr zufrieden.“ Lars Krüger, „Ruppin-Jet“, Oberstufenzentrum Ostprignitz-Ruppin.

„Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir keinen gültigen Wertungslauf abschließen konnten, haben aber gleich über mögliche Verbesserungen nachgedacht und gucken jetzt schon nach vorn zum Shell Eco-marathon 2008“, Julian Ziege, ecoemotion, HS Merseburg/Burg Giebichenstein.

Klaus Wolter, Iselin-Schule Rosenfeld, 198km/l: „Der Verlauf des Rennens und die Stimmung waren einzigartig. Das Fahrzeug hat die von uns prognostizierten Werte erzielt, wir wären mit weniger Gewicht und anderen Reifen jedoch deutlich weiter gekommen.“

Erik Wilhelmi, Team proTRon, FH Trier, 1.800km/l: „Wir sind hochzufrieden darüber, dass wir unser Ziel mit Ansage erreicht haben.

Wir sind soweit gekommen, wie noch nie ein deutsches Newcomer-Team, das freut uns riesig.“

Egon Miklea, Samba-Speed-Team, GTS Offenbach, 519km/l: „Für uns ist das Wochenende prima gelaufen – wir sind das beste deutsche Team mit Verbrennungsmotor.“

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