Japanischer Forschungspreis für Jülicher Wissenschaftler
Die beiden Festkörperphysiker wurden damit für ihre Arbeiten rund um den Riesenmagnetowiderstand geehrt. Dank dieses Effekts gelang in den 90er-Jahren der Durchbruch zu Giga-Byte-Festplatten. Grünbergs und Ferts Arbeiten legten den Grundstein für den Bereich Spintronik, der sich den quantenmechanischen Spin der Elektronen für die Mikro- und Nanoelektronik nutzbar macht.
In ihrer Begründung hebt die Jury hervor, dass Grünbergs und Ferts Grundlagenforschung „einen immensen Fortschritt für die Informationstechnik“ bedeutet. „Die Leistungen sind von unschätzbaren Wert und verdienen einen Platz in der Wissenschaftsgeschichte“, ist in der Veröffentlichung der Science and Technology Foundation of Japan (JSTF)zu lesen, die den Japan Prize jährlich in zwei Kategorien vergibt.
Grünbergs Riesenmagnetowiderstands- oder GMR-Effekt (englisch: Giant Magnetoresistance) findet man heute in über 90 Prozent der produzierten Festplatten. Der GMR-Effekt dient zum präzisen Auslesen von Daten. Diese sind auf engstem Raum in winzigen Bereichen unterschiedlicher Magnetisierung gespeichert. Ein Sensor, der den GMR-Effekt nutzt, registriert diese kleinen Unterschiede als große messbare Änderung und arbeitet daher hochempfindlich. Das erkannte auch die Industrie sehr schnell:
Bereits 1997 kam der erste GMR-Lesekopf für Computerfestplatten auf den Markt. Der GMR-Effekt bescherte dem Forschungszentrum Jülich Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Längst hat der GMR-Effekt in verbesserten Leseköpfen für Festplatten, Videobänder sowie in MP3-Playern weltweite Verbreitung gefunden. Peter Grünberg erhielt dafür bereits 1998 den Zukunftspreis des Bundespräsidenten, 2006 den Erfinderpreis der Europäischen Kommission sowie die Stern-Gerlach-Medaille 2007. Im kommenden Monat wird im der israelische Wolf Prize verliehen.
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