Drittmittel stiegen um ein Drittel

Die Zuwächse gehen zu einem beträchtlichen Teil auf verstärkt eingeworbene Bundesmittel zurück. Für das wissenschaftliche Ansehen der Universität ist es besonders wichtig, dass auch die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nach strengen Begutachtungen zur Verfügung gestellten Mittel stark gestiegen sind, und zwar von 3,3 Mio. € auf 4,5 Mio. €. Einen besonders starken Anstieg konnte die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät verzeichnen, deren Drittmittelausgaben sich von 6,6 Mio. € im Jahr 2005 auf 10,4 Mio. € in 2006 erhöhten.

„Dieser enorme Sprung bei den Drittmitteln ist ein großer Erfolg für alle Mitglieder der Universität, die sich an den schwierigen und aufwändigen Antragstellungen beteiligt haben. Die Universitätsleitung hat in den vergangenen Jahren sehr großen Wert darauf gelegt, die Einwerbung von Drittmitteln anzuregen und zu fördern. Ich hoffe, dass wir in den kommenden Jahren den zurzeit noch beträchtlichen Rückstand auf die erfolgreichen deutschen Universitäten weiter verringern werden“, betonte Rektor Prof. Rainer Westermann (Foto).

Der Gesamthaushalt der Universität Greifswald betrug im vergangenen Jahr (ohne Universitätsklinikum) rund 90 Mio. € Euro. Die zusätzlich eingeworbenen Drittmittel entsprechen also fast einem Drittel der Landesmittel. Aus diesen Drittmitteln werden an der Universität zur Zeit 525 Personen zusätzlich beschäftigt.

Kennzeichnend für den Aufwärtstrend bei den Drittmittelausgaben ist die Beteiligung der Universität Greifswald an allen vier Sonderforschungsbereichen (SFB) des Landes, die als Aushängeschild der Wissenschaftsförderung in Deutschland gelten. Drei von ihnen sind an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät angesiedelt, darunter die seit 2005 laufenden SFB „Grundlagen komplexer Plasmen“ und „Starke Korrelationen im Strahlungsfeld“ sowie seit 2006 der SFB zur Erforschung hochgefährlicher Bakterien (Staphylococcus aureus). Letzterer SFB der Molekularbiologie gehört zum Interfakultären Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK), dem mit Abstand drittmittelstärksten Kompetenzzentrum der internationalen Spitzenforschung im Nordosten. Die fakultätsübergreifende Zusammenarbeit spiegelt sich insbesondere in der intensiven Kooperation mit der Medizinischen Fakultät wider. Über 20 aktuelle Forschungsvorhaben und fast die Hälfte der im Jahr 2006 ausgegebenen Drittmittel der Fakultät (5,1 Mio. €) gehen auf das Konto der Mikrobiologen und Genomforscher.

Nach wie vor ist jedoch die Medizinische Fakultät mit 12.4 Mio. € der drittmittelintensivste Fachbereich an der Universität Greifswald (2005: 9, 6 Mio. €). Der größte Teil der in 2006 verausgabten Mittel des Bundes ist in Projekte im Rahmen des so genannten NBL3-Programms geflossen, einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für Klinische Forschung in den Neuen Bundesländern. Derzeit laufen in der NBL-3-Förderphase 26 Forschungsprojekte. Darüber hinaus gibt es ein von der DFG gefördertes Graduiertenkolleg sowie zwei weitere Kollegiaten-Programme und ein Programm zur Unterstützung von Auslandsstipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im einzigen Sonderforschungsbereich der Medizin des Landes zu neuen Behandlungsmethoden bei Herzmuskelschwäche (SFB „Inflammatorische Kardiomyopathie“).

Über 2,2 Mio. € konnte die Philosophische Fakultät im Jahr 2006 aus eingeworbenen Drittmitteln investieren (2005: rund 2. Mio. €). Allein für die Erforschung der Kulturen des Ostseetraumes standen über 256.000 € zur Verfügung, die aus Mitteln des interdisziplinären Graduiertenkollegs „Kontaktzone Mare Balticum: Fremdheit und Integration im Ostseeraum“ eingesetzt wurden. Beispielhaft ist zudem das EU-Interreg-Projekt Lagomar, das sich mit dem natürlichen und kulturellen Erbe der südlichen Ostseeregion beschäftigt.

Einen leichten Anstieg bei den Drittmittel-Ausgaben konnte auch die Rechts- und Staatswissen-schaftliche Fakultät verzeichnen. Gegenüber 2005 (874.000 €) steigerte sie die Ausgaben auf über 922.000 €, wobei insbesondere Projekte im gesundheitsökonomischen Forschungsbereich hervorzuheben sind. Die Einführung der Bachelor-Master-Studiengänge wurde drei Jahre von der Stiftung „Mercator“ mit insgesamt rund 300.000 € unterstützt.

Die Theologische Fakultät konnte ihre Drittmittelausgaben im Vergleich zu 2005 (119.000 €) um fast 46 % auf rund 173.000 € steigern. Die Gelder konnten unter anderem für drei internationale Fachtagungen im Jubiläumsjahr der Universität eingesetzt werden.

*Drittmittel sind „öffentliche oder private Zuwendungen, Spenden, Sponsoring und sonstige Leistungen aus einseitig verpflichtenden oder gegenseitigen Verträgen sowie alle sonstigen geldwerten Vorteile, die die Hochschulen zur Erfüllung ihrer Aufgaben erhalten“. Hochschulen können also zusätzlich zur Grundausstattung des regulären Hochschulhaushalts Drittmittel durch ihre Einrichtungen und Mitglieder einwerben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Vergabe der Drittmittel seitens der Geldgeber, wie beispielsweise Forschungseinrichtungen oder auch Stiftungen, nach jeweils eigenen Vergabekriterien und meist strengen Begutachtungen erfolgt. Die Drittmittel stammen überwiegend aus Förderprogrammen des Bundes und der Europäischen Union sowie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und privaten Stiftungen wie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung.

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