Fünf herausragende e-Learning-Initiativen ausgezeichnet

An der Freien Universität Berlin sind zum zweiten Mal herausragende Inititiativen im so genannten Blended Learning, also der Ergänzung der Präsenzlehre durch Online-Anteile, ausgezeichnet worden. Der Förderpreis wird durch das Lenkungsgremium e-Learning des Präsidiums der Freien Universität in drei Kategorien vergeben und ist mit je 3.000 Euro dotiert. Er soll zu weiteren e-Learning-Aktivitäten motivieren und das große Engagement der Lehrenden würdigen.

In der Kategorie „Didaktik“ ging der Preis an Prof. Dr. Achim Gruber und Dr. Olivia Kershaw (Fachbereich Veterinärmedizin) für das Projekt „Allgemeine Histopathologie online“. Prof. Dr. Herrmann Kappelhoff (Fachbereich Philosophie- und Geisteswissenschaften) erhielt den Preis in der Kategorie „Multimedia/Technik“ für das Projekt „Bildräume: Zur methodischen Analyse kinematografischer Darstellungsformen“. Der Preis in der Kategorie „Einsatz in der Lehre“ wurde gesplittet. Er ging mit je 1.500 Euro an Dr. Sebastian Arlt (Fachbereich Veterinärmedizin) für seine Blended-Learning-Veranstaltung „Naturheilverfahren in der Veterinärmedizin“ und Prof. Dr. Klaus Segbers (Osteuropa-Institut) für den Online-Masterstudiengang „East European Studies Online“.

Erstmals verlieh in diesem Rahmen auch die Charité – Universitätsmedizin Berlin einen „e-Learning Sonderpreis“. Seit einem Jahr kooperieren die e-Learning-Abteilungen beider Institutionen – CeDiS, das Kompetenzzentrum für e-Learning und Multimedia der Freien Universität und der Arbeitsbereich e-Learning der Charité – vor allem bei der Nutzung der zentralen Lernplattform Blackboard eng und erfolgreich miteinander.

Die Freie Universität Berlin unterstützt Lehrende bereits seit fünf Jahren mit ihrem universitätsinternen „FU e-Learning-Förderpogramm“ bei der Umsetzung von Blended-Learning-Vorhaben. Zusätzlich treibt die Universität am Center für Digitale Systeme (CeDiS) mit dem vom Bundesbildungsministerium geförderten Projekt „FUeL“ die flächendeckende Verankerung von e-Learning in der Lehre intensiv voran. Auf diese Weise konnten bislang mehr als 120 e-Learning-Projekte – vertreten sind alle Fachbereiche – verwirklicht werden.

Details zu den Preisträgern des „FU e-Learning Preises“:

Kategorie „Didaktik“:

Prof. Dr. Achim Gruber und Dr. Olivia Kershaw (Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Tierpathologie) für „Allgemeine Histopathologie online“:
Mit „Allgemeine Histopathologie online“ können die Studierenden online digitalisierte Präparate (Gewebeproben) unter einem virtuellen Mikroskop in stufenloser Vergrößerung betrachten. Es kommt eine spezielle Software zum Einsatz, die es ermöglicht, mit den teils mehrere Gigabyte großen Bildern auch über eine gängige DSL-Verbindung zu arbeiten. Zusätzlich stehen den Studierenden in der Lernplattform Blackboard begleitende Materialien zu der Präsenzveranstaltung und Selbsttests zur eigenen Lernkontrolle zur Verfügung. Zudem gibt es Diskussionsforen zu jedem einzelnen Präparat. Das Kurskonzept stellt ein gutes Beispiel dafür dar, wie Probleme der traditionellen Lehre mit Hilfe von e-Learning gelöst werden können: Im Gegensatz zu konventionellen Präparaten können die Studierenden auf die digitalen Präparate und auf weitere Materialien jederzeit zugreifen. So wird eine Vertiefung des Lernstoffes und eine effektive Prüfungsvorbereitung unterstützt.

Homepage: http://www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we12/studium/neuer_kurskasten

Kategorie „Einsatz in der Lehre“, gesplittet je 1.500 Euro für:

Dr. Sebastian Arlt (Fachbereich Veterinärmedizin, Tierklinik für Fortpflanzung) für „Naturheilver-fahren in der Veterinärmedizin“:
Das Kurssystem „Naturheilverfahren“ der Tierklinik für Fortpflanzung ist nach einem Blended-Learing-Konzept aufgebaut. Zunächst vermittelt ein betreuter Online-Kurs die Grundlagen. Die Studierenden vertiefen diese Kenntnisse dann in den weiterführenden Wahlpflichtkursen zu Homöopathie und Akupunktur, die als Präsenzveranstaltungen mit praktischen Übungen durch e-Learning-Elemente unterstützt werden. Mit diesem Wahlpflichtkurs nimmt die Tierklinik für Fortpflanzung eine Vorreiterrolle in der Lehre von Naturheilverfahren ein. An keiner weiteren veterinärmedizinischen Bildungsstätte im deutschsprachigen Raum findet die Thematik bisher Berücksichtigung. Ohne den e-Learning-Einsatz ließe sich die enorme Nachfrage nach dem Kurs nicht angemessen befriedigen. Auf diese Weise konnte sogar der vermittelte Stoffumfang gegenüber der reinen Präsenzlehre gesteigert werden. Damit wurde ein gelungenes Beispiel für den Mehrwert von e-Learning für Lehrende und Studierende geschaffen. In bereits fünf Durchläufen konnte das Konzept mit Hilfe einer konsequenten Evaluationsstrategie optimiert werden.

Homepage: http://www.cms.fu-berlin.de/nhv

Prof. Dr. Klaus Segbers (Zentralinstitut Osteuropa-Institut) für „East European Studies Online“:

„East European Studies Online“ (EES Online) ist ein zweijähriges postgraduales Masterprogramm, das multidisziplinär und praxisnah ausgerichtet ist. Die Inhalte werden hauptsächlich über das Internet vermittelt. Zusätzlich verteilen sich auf die beiden Studienjahre insgesamt vier Präsenzphasen. EES Online ist ein hervorragendes Beispiel für einen umfassenden und professionellen Einsatz von e-Learning im Rahmen eines Fernstudiengangs mit Online- und Präsenzphasen. Die unterschiedlichen Funktionalitäten der Lernplattform Blackboard (Dateimanagement, Kommunikation, Interaktion, Multimedia-Einbindung, Tests und Benotung) werden auf vorbildliche Art und Weise genutzt. Außerdem wurde umfangreiches e-Learning-Material geschaffen. Der Studiengang wurde vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und dem Deutschen Akademische Austauschdienst (DAAD) in die Liste der Top 10 der internationalen Master-Programme gewählt und mit dem Qualitätslabel „Top 10 International Master's Degree Courses made in Germany“ ausgezeichnet. Auch die stetig zunehmenden Studierendenzahlen bestätigen den Erfolg des Online-Studiengangs.

Homepage: http://www.ees-online.org

Kategorie „Multimedia/Technik“:

Prof. Dr. Herrmann Kappelhoff (Fachbereich Philosophie- und Geisteswissenschaften, Institut für Theaterwissenschaft) für „Bildräume: Zur methodischen Analyse kinematografischer Darstellungsformen“:

Das Projekt hat spezifische Präsentationsformen für filmwissenschaftliche Inhalte entwickelt. Es entstanden multimediale Lernmodule, die von der Frühzeit des Kinos bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts reichen und die in der zentralen Lernplattform Blackboard den Studierenden online zur Verfügung gestellt werden. Im Zentrum jeder Lerneinheit stehen audiovisuelle Abschnitte, die als Streaming-Video auch für Studierende mit einem langsamen, analogen Internetanschluss zugänglich sind. Ergänzt werden diese durch Online-Übungen und Tests sowie durch Bibliographien, Links und Texte, die ein eigenständiges Arbeiten der Studierenden fördern. So nutzt „Bildräume“ auf sehr überzeugende Art und Weise die Möglichkeiten der Produktion und des Einsatzes von multimedialem Lernmaterial. Durch die innovative Kombination von Filmsequenzen mit verschiedenen Medien wie Text, Bild, Audio und Video gelingt es, Konzepte kinematografischer Raummodelle anschaulich und für die Lernenden unmittelbar erfahrbar zu machen.

Homepage: http://www.e-learning.fu-berlin.de/foerderung/projekte/fb_phil/05-16-bildraeume.html

„e-Learning Sonderpreis“ der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dotiert mit 3.000 Euro:

Prof. Dr. Helmut Maxeiner (Charité – Campus Benjamin Franklin, Institut für Rechtsmedizin) für die „Blackboard-Kurse zur Rechtsmedizin“:

Die Kurse zur Rechtsmedizin schöpfen die Möglichkeiten der Lernplattform Blackboard zur Begleitung der Präsenzlehre in außergewöhnlicher Breite und Tiefe aus. Den jeweils 250 bis 300 Studierenden des Vorlesungskurses im 4. klinischen Semester und des folgenden Praktikumskurses stehen online neben umfangreichen Texten und Fotos insgesamt über 100 Selbsttest zur Verfügung, die sie abhängig vom individuellen Lernfortschritt absolvieren können. Unterstützend wirken dazu Diskussionsforen, an denen sich sowohl die Studierenden als auch Helmut Maxeiner selbst rege beteiligen. Schließlich werden auch die Abschlussprüfungen, die die Studierenden zuerst zu Hause und dann an Laptops des Instituts unter Aufsicht absolvieren, mit der Testfunktion der Lernplattform durchgeführt. Die Studierenden bewerten die Kurse sehr positiv und die Prüfungsergebnisse konnten seit dem Einsatz der Lernplattform erheblich verbessert werden.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Nicolas Apostolopoulos, Leiter des Centers für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52050, E-Mail: napo@cedis.fu-berlin.de, im Internet: www.e-learning.fu-berlin.de

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Ilka Seer idw

Weitere Informationen:

http://www.fu-berlin.de

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