Karlsruher "bioliq"-Verfahren gewinnt UN-Umweltpreis

Das am Forschungszentrum Karlsruhe entwickelte Verfahren „bioliq“ hat bei einem Wettbewerb der UN-Organisation UNIDO zum Thema „Neue Technologien zur Nutzung regenerativer Energieträger“ den ersten Preis gewonnen. Der damit verbundene „BlueSky Award“ wurde kürzlich im chinesischen Shenzhen übergeben.

bioliq („biomass to liquid“) ermöglicht die wirtschaftliche Umwandlung von Biomasse in Kraftstoff. Im Wettbewerb setzte sich das Karlsruher Verfahren gegen mehr als hundert andere innovative Konzepte zur Nutzung erneuerbarer Energien durch, die weltweit eingereicht worden waren.

Mit seinem Konzept „bioliq“ zur zweistufigen Kraftstoff-Gewinnung aus biologischen Reststoffen wie Stroh oder Holz mithilfe einer Bioslurry-Vergasung belegte das Forschungszentrum Karlsruhe den ersten Rang beim Wettbewerb „Global Top Investment Scenarios to Apply New Technologies for Renewable Energy Utilization“ der UN-Organisation UNIDO. Für den Umweltpreis BlueSky Award gingen weltweit mehr als hundert Bewerbungen ein. Mitte Oktober wurde die Auszeichnung auf der „International China Hightech Fair 2006“ in der chinesischen Metropole Shenzhen an Dr. Rainer Körber von der Stabsabteilung Marketing, Patente und Lizenzen des Forschungszentrums Karlsruhe als Vertreter der Karlsruher Großforschungseinrichtung übergeben.

Dr. Nicolaus Dahmen von der bioliq-Projektleitung des Forschungszentrums Karlsruhe: „Über den BlueSky Award freuen wir uns sehr, denn er bedeutet die weltweit wirksame Wahrnehmung und Anerkennung unseres Verfahrenskonzepts durch eine internationale Organisation.“

Das bioliq-Verfahren wurde am Institut für Technische Chemie – Bereich Chemisch-Physikalische Verfahren des Forschungszentrums Karlsruhe konzipiert. An der laufenden Weiterentwicklung des Verfahrens, die den Aufbau einer Pilotanlage einschließt, sowie an der wissenschaftlichen Begleitforschung zu bioliq sind vier weitere Institute des Forschungszentrums beteiligt: das Institut für Technische Chemie – Bereich Thermische Abfallbehandlung, das Institut für Kern- und Energietechnik, das Institut für Angewandte Informatik sowie das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse.

Die UNIDO (United Nations Industrial Development Organization, deutsch: Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit dem Ziel, die industrielle Entwicklung in Entwicklungsländern und Reformstaaten nachhaltig zu fördern.

Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,1 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.

Media Contact

Dr. Joachim Hoffmann idw

Weitere Informationen:

http://www.fzk.de

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