DFG vergab heute zehn Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise 2007

2,5 Mio. € für fünf Jahre – bereits 3. Wissenschaftler des Bayerischen Geoinstituts

Der ehemalige Bayreuther Mineraloge Dr. Falko Langenhorst, seit 2004 Professor an der Universität Jena, erhält als einer von zehn heute ausgewählten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen den höchstdotierten deutschen Förderpreis, den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Nach dem inzwischen emeritierten Geowissenschaftler Professor Dr. Friedrich Seifert und dem hier noch tätigen Professor für Experimentelle Geochemie und Geophysik, Dr. Hans Keppler, ist Langenhorst der dritte Leibniz-Preisträger, der am Bayerischen Geoinstitut (BGI) der Universität Bayreuth arbeitet oder in seinem Fall gearbeitet hat.

Die aus 129 Vorschägen ausgewählten neuen Leibniz-Preisträger erhalten 2007 erstmals eine Fördersumme von bis zu 2,5 Millionen Euro (vormals: 1,55 Millionen Euro) und können diese Mittel in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren (vormals: fünf Jahre) flexibel für ihre Forschungsarbeiten einsetzen.

Falko Langenhorst beschäftigt sich mit „Impakten“: Einschlägen von Himmelskörpern auf der Erde beziehungsweise auf anderen Planeten oder Monden, welche die Entwicklung der Erde und des Sonnensystems entscheidend beeinflusst haben. Hierbei ist die grundlegende Physik und Chemie von Impaktprozessen und ihre Auswirkung auf die Biosphäre sein Spezialgebiet.

Im Rahmen seiner Arbeit gelang Falko Langenhorst die erstmalige Entdeckung von Hochdruckmineralen in dem Marsmeteoriten Zagami, der seinerseits durch Meteoriteneinschläge aus der Oberfläche des Mars herausgebrochen und auf die Erde geschleudert worden war. Für das Impakt-Ereignis, das diesen Marsmeteorit erzeugte, konnten so Drücke von 300 000 bar und Temperaturen von 2400-2500 Grad Celsius abgeschätzt werden. Diese Arbeiten entstanden am Bayerischen Geoinstitut, wo diese extrem hohen Drücke in Verbindung mit ebenso extrem hohen Temperaturen erzeugt werden können.Besondere internationale Beachtung fanden ferner seine Untersuchungen zur Kristallchemie von Perowskit, einem Hauptbestandteil des unteren Erdmantels.

In seiner Bayreuther Zeit vom Mai 1997 bis zum Dezember 2004 beschäftigte sich Professpr Langenhorst mit Phasenübergängen und Mineraldeformationen unter hohen Drücken sowie Stosswellen- Experimenten. Besondere Schwerpunke lagen in der Planetologie, Impakt- und Meteoriten-Forschung. Der neue Leibniz-Preisträger war im BGI Leiter des Labors für Transmissionselektronenmikroskopie. Er hat durch seine sehr kompetente Führung des Labors die analytische Ausstattung und die Arbeitsmethodik des Labors wesentlich modernisiert und in den Meß- und Auswerteverfahren bedeutende Fortschritte erreicht.

Media Contact

Kerstin Wodal Universität Bayreuth

Weitere Informationen:

http://www.uni-bayreuth.de

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