Universität Karlsruhe und Forschungszentrum Karlsruhe gemeinsam auf Erfolgsspur

Gemeinsam gründen Forschungszentrum Karlsruhe und Universität Karlsruhe das „Karlsruhe Institut für Technologie“ (KIT). Dies war das zentrale Element des Zukunftskonzepts der Universität Karlsruhe in der von der Bundesregierung und den Ländern getragenen Exzellenz-Initiative und gab den Ausschlag für den Erfolg der Universität Karlsruhe in der dritten Förderlinie.

Die mit der Förderentscheidung verbundene breite Zustimmung aus Wissenschaft und Forschungspolitik sowie der am 26. Oktober eingegangene Bewilligungsbescheid der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beschleunigen den Aufbau von gemeinsamen wissenschaftlichen Instituten, Infrastruktureinrichtungen und Forschungs- und Entwicklungsprogrammen innerhalb des KIT.

Am 1. November 2006 begann die Förderphase im Rahmen der Exzellenz-Initiative der Bundesregierung und der Länder. „Damit fließen in den kommenden fünf Jahren Fördermittel in Höhe von rund 96 Millionen Euro“, erläutert der Rektor der Universität Karlsruhe, Professor Dr. Horst Hippler. „Die Mittel verteilen sich auf die drei Förderlinien Graduiertenschulen, Exzellenzcluster und das Zukunftskonzept“.

Zentrales Element des Zukunftskonzepts ist die Gründung des „Karlsruhe Institut für Technologie“ (KIT) als gemeinsamer Institution von Forschungszentrum und Universität Karlsruhe. Aufbauend auf einer in 50 Jahren gewachsenen Kooperation auf zahlreichen Wissenschaftsfeldern und Infrastrukturbereichen werden im KIT die Forschungsbereiche und Infrastrukturabteilungen beider Partner zusammengeführt. Damit wird in Karlsruhe die vielfach beklagte Versäulung der Wissenschaftslandschaft aufgebrochen und eine Wissenschaftseinrichtung für Forschung und Lehre aufgebaut, die im Orchester der großen internationalen Forschungsinstitutionen wie dem MIT (Massachusetts Institute of Technology) oder dem Caltech (California Institute of Technology) mitspielen kann.

„Dabei bestehen die Missionen der beiden Institutionen Forschungszentrum und Universität unverändert fort“, stellt der kommissarische Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Karlsruhe, Professor Dr. Reinhard Maschuw, klar. „Das KIT wird gleichermaßen die langfristige Vorsorgeforschung im Auftrag des Staates durchführen sowie die Versorgung von zukünftig 20.000 Studierenden mit exzellenter Lehre und Forschung sicherstellen. Beide Missionen bilden die Basis des KIT und sollen hier mit nochmals deutlich gesteigerter Qualität erfüllt werden.“

Die Bereiche Klimaforschung, Nanotechnologie und Astroteilchenphysik haben durch die seit vielen Jahren enge Kooperation zwischen Forschungszentrum und Universität in gemeinsam geführten und personell verschränkten Instituten bereits heute eine anerkannte, international konkurrenzfähige Position inne, die durch vertiefte Kooperationen im KIT weiter ausgebaut wird. Gleichermaßen Weltgeltung im Forschungsschwerpunkt Energie des Forschungs-zentrums genießen die Arbeiten zur Fusionstechnologie und der Nuklearen Sicherheit, die durch die Einbeziehung der weit gefächerten Expertise der Universitätsinstitute erheblich verbreitert werden einschließlich sozioökonomischer und ökologischer Aspekte.

Auch die Programme Erneuerbare Energien und Rationelle Energieumwandlung erhalten durch die Zusammenführung mit den Universitätsaktivitäten in der Ver-brennungstechnik, der Elektrotechnik, des Maschinenbaus, der Verfahrenstechnik und anderen ingenieurwissenschaftlichen Fächern einen erheblichen thematischen Zuwachs.

Im Bereich des wissenschaftlichen Rechnens werden durch die Gründung des Steinbuch Computing Centre die Rechenzentren von Universität und Forschungs-zentrum zu einem gemeinsamen IT-Service-Zentrum vereinigt, das sich wissen-schaftlich in den Gebieten Hochleistungsrechnen und Grid Computing international profiliert.

Die Materialforschungsaktivitäten von Universität und Forschungszentrum finden im KIT zu einem umfassenden, thematisch abgestimmten „Institut für Angewandte Materialien“ zusammen, das internationalen Standard besitzt. Es wird in dieser bisher nicht vorhandenen Breite gleichermaßen zu den Helmholtz-Programmen, verschiedenen Sonderforschungsbereichen, europäischen und internationalen Programmen und industriellen Kooperationen beitragen.

Wie in diesen Beispielen ist die gemeinsame, abgestimmte programmatische Aus-richtung des KIT in allen Forschungsbereichen von Universität und Forschungs-zentrum in Angriff genommen worden. Diese Programme bieten insbesondere dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit, sich in gut ausgestatteten Forschungsprojekten zu beteiligen und zu profilieren. Die Einbeziehung der For-schungsprogramme der Helmholtz-Gemeinschaft auch in die universitäre Lehre wird diese nicht nur maßgeblich bereichern, sondern schafft darüber hinaus die Voraussetzung für ein stetiges Nachwachsen des Expertenwissens, das für die erfolgreiche Durchführung dieser langfristig angelegten Forschungsprogramme unabdingbar ist.

Die breite Zustimmung zu der Idee des Karlsruher Instituts für Technologie aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie die Bedingungen des Bewilligungs-bescheids der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfordern nun eine rasche inhaltliche und institutionelle Etablierung dieses Zukunftskonzepts, das für alle Beteiligten eine große Herausforderung darstellt. Aufbauend auf den bereits vielfach existierenden Kooperationen und personellen Verschränkungen in Instituten und Forschungsprogrammen bilden sich in allen wissenschaftlichen, infrastrukturellen und administrativen Bereichen gemeinsame Arbeitsgruppen aus Universität und Forschungszentrum, um die Idee des gemeinsamen KIT auch in der täglichen Arbeit voll umzusetzen.

Schließlich müssen auch rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden und eine mit Verfassungsrecht und Haushaltsrecht kompatible Ausgestaltung für das KIT gefunden werden. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den Ministerien von Bund und Land erarbeitet hier Lösungen, die in ihren Eckpunkten auf höchster Ebene in einem Treffen mit Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan und dem Wissen-schaftsminister des Landes Baden-Württemberg, Professor Dr. Peter Frankenberg, am 21. November festgelegt werden.

Bei der Realisierung des KIT gilt es, einen Prozess auf den Weg zu bringen, der mit dem Aufbrechen der Versäulung des Wissenschaftssystems richtungsweisend für die Nutzung von Synergien zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung sein wird. Dabei wird jede Universität und jede Forschungseinrichtung aufgrund der regionalen und thematischen Gegebenheiten ihren eigenen Weg finden müssen. Nirgendwo in Deutschland aber sind die Voraussetzungen für ein Zusammengehen von Universität und Forschungszentrum in so überzeugender Weise gegeben wie in Karlsruhe. Hier verbinden sich zwei starke, gleichgewichtige Partner zum „Karlsruhe Institute of Technology“ (KIT), dessen Namensgebung gleichzeitig Anspruch und Herausforderung ist.

Weitere Informationen

Angelika Schukraft Pressereferentin Universität Karlsruhe (TH) Presse und Kommunikation Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe Telefon: 0721 608-6212 E-Mail: schukraft@verwaltung.uni-karlsruhe.de

Dr. Joachim Hoffmann Leiter Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit Forschungszentrum Karlsruhe Postfach 3640, 76021 Karlsruhe Telefon: 07247 82-2860 E-Mail: joachim.hoffmann@oea.fzk.de

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