Forschungspreis der Deutschen Steinkohle AG verliehen: Weltweit einmalige Datenbank entwickelt

Sämtliche Informationen über Ausbautechnik und Gebirgsmechanik in Flözstrecken aus der Literatur, aus Fakten und Prognosen bestehender Strecken und aus neuen Planungsdaten fanden in die Datenbank Eingang und können jetzt für den Bau neuer Strecken genutzt werden.

Für dieses Wissensmanagementsystem wurden die Projektleiter Klaus Opolony aus Moers, stellvertretender Bereichsleiter Bergtechnik, und Dr. Holger Witthaus aus Castrop-Rauxel, Gruppenleiter des DSK-Kompetenz-Centers Streckenausbau, mit dem Forschungspreis der Deutschen Steinkohle ausgezeichnet.

Das von ihnen maßgeblich mitentwickelte System wird bei der DSK bereits erfolgreich eingesetzt.

Mit Hilfe dieser Datenbank kann die DSK beim Auffahren von Flözstrecken Erfolge der Vergangenheit nutzen, Fehler vermeiden und aktuelle Verbesserungen und Erkenntnisse schnell umsetzen. So wird die Effizienz gesteigert und betriebliches Know-how gesichert.

Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts entstand die Datenbank unter Leitung der beiden Preisträger durch die Arbeit eines Teams von Fachleuten der DSK und des Essener Unternehmens DMT (Deutsche Montan Technologie GmbH).

Im Rahmen einer Festveranstaltung auf dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen wurde der Preis vor zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien übergeben.

In seiner Laudatio betonte DSK-Vorstandsmitglied Jürgen Eikhoff, das High-Tech-Bergwerk sei „inzwischen keine Fiktion mehr, sondern in großen Teilen Realität. Der deutsche Steinkohlenbergbau setzt in Zusammenarbeit mit der Zulieferindustrie, den Hochschulen und renommierten Forschungsinstituten Richtung weisende Maßstäbe. Maßstäbe, die auch international vermarktet werden.“

Trotz der zurzeit kontroversen Diskussionen, so Eikhoff, gehe die DSK davon aus, „auch weit über das Jahr 2012 hinaus einen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland leisten zu können und durch technisch hervorragende Innovationen maßgebliche Impulse für die deutsche Bergbauzulieferindustrie zu geben.“ Forschungs- und Entwicklungsprojekte leisteten einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Auf die Bedeutung der Kohle und entsprechender Forschungsprojekte innerhalb der Europäischen Union (EU) verwies in seiner Festrede anlässlich der Preisverleihung Dr. Philipp Troppmann von der Generaldirektion Forschung der EU-Kommission. Die Forschungsanstrengungen müssten auf gesamteuropäischer Ebene effektiv koordiniert und gebündelt werden.

Der DSK-Forschungspreis

Für außerordentliche Leistungen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung verleiht die Deutsche Steinkohle AG (DSK) einmal jährlich einen Forschungspreis an DSK-Mitarbeiter. Hierzu bewertet eine Jury unter Vorsitz des DSK-Vorstandsmitgliedes Jürgen Eikhoff Ideen und Verbesserungen, die dem Unternehmen neue Impulse geben. Das Unternehmen gibt damit einen wichtigen Anstoß zur Förderung der Innovationskraft seiner Mitarbeiter.

Die DSK ist in hohem Maße auf Innovationen angewiesen. Die besonders anspruchsvolle Geologie der Lagerstätte sowie die weltweit führenden deutschen Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz erfordern eine ständige Weiterentwicklung der deutschen Bergbautechnologie, um eine immer höhere Effizienz zu erreichen. Diesen Bedingungen ist es zu verdanken, dass deutsche Bergbautechnologie heute im Weltmaßstab die Nummer eins ist. Sie setzt Impulse, die weltweit aufgegriffen werden.

Die DSK trägt dem Rechnung und arbeitet ständig an Weiterentwicklungen und Innovationen. Die Verleihung des Forschungspreises drückt auch aus, dass diese ständige Innovation ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur ist.

Der DSK-Forschungspreis wird seit dem Jahr 2002 verliehen. Erste Preisträger waren Dr. Nikolaos Polysos und Hans-Georg Maier. Polysos entwickelte ein revolutionäres geotechnisches Bewertungssystem, das den Planern im Steinkohlenbergbau ein sehr transparentes Bild über Gesteinsschichten liefert. Maier legte mit dem Planungs- und Steuerungssystem „PluSS“ eine einmalige Softwarelösung eine umfassende und effiziente Abwicklung des Flächenrecyclings und vergleichbarer Großprojekte vor. Ein Jahr später erhielt Uwe Barabasch den Preis für sein neues Antriebssystem für Kohleförderer, das eine deutliche Produktivitätssteigerung und damit verbundene Kostensenkungen ermöglichte.

Im Jahr 2004 ging der Forschungspreis an Peter Vosen, der einen wichtigen Beitrag für das europäische Forschungsprojekt MINEO leistete, einem Projekt zur Umweltüberwachung in Bergbaugebieten mit neuen Fernerkundungsmethoden.

Den DSK-Forschungspreis 2005 erhielten Manfred Bittner und Hans-Jürgen Weiß für die Entwicklung einer neuen Hobeltechnik, mit der eine deutliche Steigerung der Tagesförderung bei halbiertem Aufwand für Wartung und Instandhaltung bei einer zwei- bis dreifachen Lebensdauer der Anlage erreicht werden konnte.

Die Preisverleihung erfolgt stets im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.

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Udo Kath presseportal

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