Renommierter Erich-Gutenberg-Preis für Nachwuchswissenschaftler von der Magdeburger Universität

Der Preis wird jährlich für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der betriebswirtschaftlichen Theorie der Unternehmung verliehen und ist mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert. Die wissenschaftliche Kommission der Gesellschaft würdigt mit dem Preis vor allem Dr. Schöndubes Dissertation zum Thema: „Nachverhandlungen und Informationsgehalt in langfristigen Anreizbeziehungen“.

Dr. Schöndube befasst sich darin mit grundlegenden Problemen der dynamischen Vertragstheorie. Die Anreizwirkung eines Vertrags auf den Auftragnehmer schwächt sich ab, wenn Nachverhandlungen zu erwarten sind. Um dies zu verhindern, kann der Vertrag von vornherein zwar so gestaltet werden, dass Nachverhandlungen für den Auftraggeber jedenfalls unvorteilhaft sind, das aber verschlechtert im Allgemeinen das Ergebnis. Jens Robert Schöndube zeigt nun Möglichkeiten auf, wie sich der dadurch entstehende Schaden reduzieren lässt. Zudem belegt er, dass Nachverhandlungen, wenn der Auftraggeber die Leistung des Auftragnehmers zwar beobachtet, diese aber nicht zum Gegenstand eines gerichtsfesten Vertrages gemacht werden kann, trotz der abgeschwächten Anreize Effizienzvorteile bringen können. Außerdem weist er nach, dass Nachverhandlungen bei anfänglicher Unsicherheit über die Eignung des Auftragnehmers Vorteile mit sich bringen können. Die Analysen der betrachteten Zusammenhänge und Tradeoffs erfolgen in dynamischen Modellen auf spieltheoretischer Grundlage.

Dr. Schöndube ist bereits der zweite Gutenberg-Preisträger unter den Mitarbeitern des Lehrstuhls von Professor Luhmer. Den Preis des Jahres 1998 hatte Dr. Robert F. Göx, inzwischen Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Fribourg (Schweiz), erhalten.

Die Erich-Gutenberg-Arbeitsgemeinschaft Köln e.V. ist eine wissenschaftliche Gesellschaft, die sich die Weiterentwicklung der betriebswirtschaftlichen Theorie der Unternehmung zum Ziel gesetzt hat. Sie hat über 200 Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, etwa je zur Hälfte Professoren der Betriebswirtschaftslehre und wissenschaftlich interessierte Praktiker.

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