Verleihung des Körber-Preises 2006

Am 7. September 2006 um 11.00 Uhr erhält der Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses den mit 750.000 Euro dotiert Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2006.

Mit Hilfe seiner bahnbrechenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Proteinfaltung wird Hartl neue Therapieansätze bei neurogenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Chorea Huntington entwickeln.

Proteinmoleküle, also Eiweiße, steuern nahezu alle Lebensfunktionen in biologischen Systemen. Doch bevor sie in den Zellen aktiv werden können, müssen die einzelnen Abschnitte des Proteins zunächst in eine bestimmte dreidimensionale Form gebracht werden. Dazu brauchen die Eiweiße in den meisten Fällen Helfermoleküle – so genannte Chaperones (engl.: Anstandsdamen), wie Hartl mit seinem Team 1989 erstmals nachweisen konnte. Diese Anstandsdamen verhindern, dass Moleküle sich fehlerhaft falten oder unerlaubte Kontakte mit anderen Molekülen eingehen und dadurch verklumpen.

Mit dem Preisgeld möchte Hartl neue biophysikalische, biochemische und zellbiologische Untersuchungsmethoden etablieren. Sein Ziel ist es, die Ausbeute funktionsfähiger Proteine bei der biotechnologischen Herstellung zu erhöhen. Vor allem aber gilt es herauszufinden, wie genau die Fehlfaltung zur Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen beiträgt und warum die Leistung der molekularen Anstandsdamen mit zunehmendem Alter nachlässt.

Der seit 22 Jahren von der Hamburger Körber-Stiftung verliehene Körber-Preis ehrt jeweils einen europäischen Wissenschaftler für ein konkretes, zukunftsweisendes Forschungsvorhaben. Über die Vergabe des Preises entscheidet ein international zusammengesetztes und unabhängiges Kuratorium unter Vorsitz des Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Dr. Peter Gruss, nach Vorschlag eines mit europäischen Wissenschaftlern zusammengesetzten Auswahlgremiums.

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Dr. Nikolaus Besch presseportal

Weitere Informationen:

http://www.koerber-stiftung.de

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