BMBF fördert mit 60 Millionen Euro die Weiße Biotechnologie

„Die weiße Biotechnologie besitzt viel versprechende Wachstumspotenziale für ökonomisch bedeutende Industriezweige und wird in der Zukunft Lösungswege für viele drängenden Fragen unserer Zeit bieten. Die Bundesregierung setzt daher auf den Ausbau dieser zukunftsweisenden Technologie,“ erklärte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am Freitag anlässlich der Eröffnung des Tages der Biotechnologie im Forschungszentrum Jülich.

Als Teil der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung fließen in den nächsten fünf Jahren bis zu 60 Millionen Euro an Fördermitteln allein in diesen Bereich der Biotechnologie. Mit zusätzlichen Mitteln aus der Wirtschaft sollen Forschungs- und Entwicklungsprojekte in einem Gesamtvolumen von über 150 Millionen Euro finanziert werden.

Die Hightech-Strategie forciert den Ausbau strategischer Partnerschaften von Wissenschaft und Wirtschaft. Rachel: „Wie eine solche Zusammenarbeit erfolgreich funktionieren kann, sieht man bereits heute am Zentrum für Mikrobielle Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich, das eng mit der Universität Düsseldorf verzahnt ist. Über 20 Unternehmen in der Region Aachen-Düren-Jülich mit dem Schwerpunkt Biotechnologie können unmittelbar von dieser Forschungskompetenz profitieren. Das ist ein gelungenes Beispiel für regionalen Forschungs- und Technologietransfer.“

Die „Weiße“ Biotechnologie, auch industrielle Biotechnologie genannt, gilt nach der „Roten“ (medizinischen) und „Grünen“ (landwirtschaftlichen) als dritte Welle der Biotechnologie. Dabei werden herkömmliche chemische Produktionsprozesse zunehmend durch den Einsatz von Mikroorganismen oder Enzymen ersetzt. Materialien aus pflanzlichen Rohstoffen, Biopolymere als Kunststoffersatz und umweltverträgliche Chemikalien gehören zu den Produkten. Experten erwarten ein hohes Wachstumspotenzial wegen des Einklangs ökonomischer, ökologischer und sozialer Ziele. Sie vereint die Lebens- und Ingenieurwissenschaften in einer Disziplin mit dem Ziel, biologische Systeme industriell zu nutzen. Bis zum Jahr 2010 wird ein weltweites Umsatzvolumen von 50 Milliarden Euro erwartet.

Die BMBF-Initiative BioIndustrie 2021 wird Ideen aus Hochschulen und Forschungsinstituten schnell als Produkte auf den Markt bringen. Hierzu sollen Netzwerke aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen gebildet werden, die auch als so genannte Cluster bezeichnet werden. Bis zum 8. November können Interessierte Ideenskizzen einreichen, wie solche Cluster erfolgreich gestaltet werden können. Nach deren weiteren Ausarbeitung wird eine international besetzte Jury die besten Projekte für die Förderung auswählen.

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter:
http://www.bmbf.de/foerderungen/6671.php
www.biotechnologie.de
sowie
Projektträger Jülich
Dr. Rudolf Straub
r.straub@fz-juelich.de
Tel: 02461/61-4460
Fax: 02461/61-2730

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Silvia von Einsiedel idw

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