Fortschritt im Kampf gegen Malaria

Für ihre hervorragende wissenschaftliche Arbeit zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen Malaria hat die GlaxoSmithKline-Stiftung einen ihrer Wissenschaftspreise 2006 einer Nachwuchsforscherin des Universitätsklinikums Heidelberg verliehen. Den mit 7.500 Euro dotierten Preis für „Medizinische Grundlagenforschung“ nahm Dr. Ann-Kristin Müller aus der Abteilung Parasitologie des Hygiene-Instituts (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Michael Lanzer) bei einem Festakt am 11. Juli 2006 in München in Empfang. Im Forschungsteam von Dr. Kai Matuschewski ist es Dr. Müller gelungen, Mäuse erfolgreich mit gentechnisch veränderten Malaria-Erregern zu impfen und damit eine neue Strategie zur Bekämpfung der tödlichen Infektionskrankheit zu entwickeln.

An einer Malaria-Infektion sterben jährlich weltweit mehrere Millionen Menschen. Trotz intensiver Forschung ist es bislang nicht gelungen, einen effektiven Impfstoff zu entwickeln.

Dr. Ann-Kristin Müller schaltete ein Gen des Parasiten aus, das für seine Entwicklung in infizierten Leberzellen notwendig ist, und nutzte diese entschärften Erreger als Impfstoff – mit Erfolg, denn das Immunsystem der geimpften Mäuse konnte den Erreger unschädlich machen, bevor er aus den Leberzellen ins Blut übertrat. Ihre Forschungsarbeiten wurden in international renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht.

Literatur:
* Mueller AK, Labaied M, Kappe SH, Matuschewski K. Genetically modified Plasmodium parasites as a protective experimental malaria vaccine. Nature. 2005 Jan 13;433(7022):164-7

* Mueller AK, Camargo N, Kaiser K, Andorfer C, Frevert U, Matuschewski K, Kappe SH. Plasmodium liver stage developmental arrest by depletion of a protein at the parasite-host interface. Proc Natl Acad Sci U S A. 2005 Feb 22;102(8):3022-7.

(Die Originalartikel können bei der Pressestelle des Universitätsklinikums Heidelberg unter contact@med.uni-heidelberg.de angefordert werden)

Kontakt:
Dr. Ann-Kristin Müller
Hygiene-Institut /Abteilung Parasitologie
Im Neuenheimer Feld 324
D-69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 565010
Fax.: +49 6221 564643
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer