UNIK: Hans-Martin-Preis 2006 geht an Bamberger Arbeitswissenschaftlerin
Dr. Irene Raehlmann, Professorin für Arbeitswissenschaft an der Universität Bamberg, hat sich eines vernachlässigten Themas angenommen und damit einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung einer Disziplin mit ihrer Vergangenheit geleistet: der Arbeitswissenschaft in der NS-Zeit. Die wissenschaftssoziologisch orientierte Studie versucht diese Lücke zu schließen. Ihrem Gegenstand nähert sich die Wissenschaftlerin aus unterschiedlichen Perspektiven. Raehlmann untersucht die Institutionalisierung der Arbeitswissenschaft in den Hochschulen sowie in Forschungsanstalten wie etwa in dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Arbeitsphysiologie, dem Arbeitswissenschaftlichen Institut der Deutschen Arbeitsfront. Zudem nimmt sie die Hochschullehrer als Akteure des Wissenschaftssystems in den Blick. Raehlmanns Intention ist, die Arbeitswissenschaft als eine Wissenschaft zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit zu verstehen. An diesem Anspruch beurteilt sie das Verhalten einiger Fachvertreter während des dritten Reichs.
Der Hans-Martin-Preis lobt Arbeiten aus, die sich um eine Humanisierung des Arbeitslebens bemühen. Dieser Preis soll insbesondere junge ArbeitswissenschaftlerInnen motivieren, innovative arbeitswissenschaftliche Lösungen für Probleme des Arbeitslebens zu erarbeiten. Damit soll zum einen eine Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses angestrebt werden und zum anderen die Arbeit in einer friedlichen Umwelt menschlicher gestaltet werden.
Die Preisverleihung erfolgt am Mittwoch, den 5. Juli, um 15 Uhr, im Seminarraum (R 236) des Instituts für Arbeitswissenschaft in der Heinrich-Plett-Straße 40.
Der Stifter des Preises, Prof. Dr.-Ing. Hans Martin wird die Arbeit von Prof. Dr. Irene Raehlmann würdigen. Anschließend wird Raehlmann einen Vortrag über das Engagement zur menschenge-rechten Arbeitsgestaltung in der Arbeitswissenschaft in den letzten Jahren halten. Titel ihres Vortrags: „Das Forschungs- und Aktionsprogramm Humanisierung des Arbeitslebens’ und die Nachfolgeprogramme – Anmerkungen zum Aufstieg und Niedergang reformpolitischer Initiativen“.
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Weitere Informationen:
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