Auszeichnung innovativer Wissenschaft!

Mit der Verleihung der Alwin-Walther Medaille ehren das Fraunhofer IGD, das ZGDV und die Technische Universität Darmstadt in diesem Jahr Professor Dr. Martin Grötschel und Professor Dr. Reinhard Wilhelm für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in den Bereichen Informatik und Mathematik. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Innovationswoche, am Montag den 29. Mai, statt.

Im Zyklus von zwei Jahren vergeben die Technische Universität Darmstadt, das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD und das Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V. die Alwin-Walther-Medaille. Geehrt werden damit wissenschaftliche Persönlichkeiten, die im besonderen Maße außergewöhnliche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf den Gebieten der Informatik und der angewandten Mathematik geleistet oder die in hervorragender Art und Weise die TU Darmstadt sowie den Aufbau und die Weiterentwicklung der Fachbereiche Informatik und Mathematik unterstützt und gefördert haben.

Im Bereich Informatik vergibt die hochkarätige Jury den Preis in diesem Jahr an Herrn Professor Dr. Reinhard Wilhelm von der Universität des Saarlandes. Der studierte Mathematiker und Physiker erzielte beachtliche Forschungserfolge auf dem Gebiet der eingebetteten Systeme mit Echtzeitgarantien. Basierend auf seinen Forschungsergebnissen konnte ein derzeit weltweit führendes Werkzeug zur Herleitung von Laufzeitgarantien entwickelt werden, das jetzt für zeitkritische Systeme im Airbus 380 eingesetzt wird. Als wissenschaftlicher Direktor des Internationalen Begegnungs- und Forschungszentrums für Informatik, Schloss Dagstuhl, fördert er außerdem maßgeblich internationale Koopera-tionen zwischen Wissenschaftlern und den Fortschritt der Informatik. Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde Professor Wilhelm im Jahr 2000 die Ehrung als Fellow der ACM (Association for Computing Machinery), der ältesten und größten Informatikerorganisation der Welt, zuteil. Damit ist er einer von nur drei Deutschen Fellows der Gesellschaft.

Im Bereich Mathematik geht die Alwin-Walther-Medaille an Professor Dr. Martin Grötschel von der TU Berlin für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Angewand-ten Mathematik. Grötschel ist einer der weltweit führenden Experten der Mathematischen Optimierung und wurde für seine wissenschaftlichen Arbeiten bereits mehrfach ausgezeichnet. Durch seine Tätigkeit als Vizepräsident des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik in Berlin und als Leiter des DFG-Forschungszentrums Matheon hat er entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Mathematik als Schlüsseltechnologie in Industrie und Wirtschaft etabliert hat. In seiner Zeit als Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und bei seiner Arbeit im Vorstand der International Mathematical Union hat er die Mathematik auf nationaler und internationaler Ebene entscheidend mitgeprägt und ihr neue Akzente verliehen.

Die Verleihung findet im Rahmen der Innovationswoche des INI-GraphicsNet im Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt statt.

Alwin-Walther Preis 2006
Datum: 29. Mai 2006, ab 19 Uhr
Ort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung, Fraunhoferstraße 5, 64283 Darmstadt

Nach der Begrüßung durch Professor Dr. Josè L. Encarnação, Vorsitzender des INI-GraphicsNet, sowie Dr. Bernd Kehrer, Hauptgeschäftsführer des ZGDV, wird Professor Dr. Wörner, Präsident der Technischen Universität Darmstadt, die Zeremonie mit einer Ansprache eröffnen. Die Laudatio für Professor Wilhelm hält Professor Dr. Johannes Buchmann, Vizepräsident der TU Darmstadt und Leiter des Fachgebiets Theoretische Informatik am Fachbereich Informatik. Die Ehrung von Professor Grötschel wird durch Professor Dr. Jürgen Lehn, Leiter des Fachgebiets Stochastik und Operations Research am Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt, vorgenommen. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einer hochwertigen Medaille und wird gestiftet vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD und dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung.

Die Veranstaltung ist geladenen Gästen vorbehalten. Als Medienvertreter sind Sie zur Teilnahme an der Veranstaltung natürlich herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich kurz telefonisch (06151/155-146), per Fax (06151/155-446) oder E-Mail (bernad.lukacin@inigraphics.net) an.

Prof. Dr. Dr. h.c. Alwin Walther (1898 – 1967)
Mit Alwin Walther gewann die Technische Hochschule Darmstadt im Jahr 1928 einen hochqualifizierten Forscher und engagierten Lehrer der praktischen Mathematik. Seine Arbeiten zielten auf die Nutzung der Mathematik in den Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften.

Er wurde zu einem der führenden Pioniere der ersten Generation des elektronischen Rechnens. Bereits ab 1943 liefen an seinem Institut für Praktische Mathematik (IPM) Geräte-Entwicklungen zur programmgesteuerten Durchführung numerischer Verfahren. Zwischen 1951 und 1959 wurde im IPM der Darmstädter elektronische Rechen-Automat DERA konzipiert, gebaut und genutzt. Ebenso erreichte Alwin Walther, dass am IPM bereits 1957 der erste kommerzielle Computer installiert wurde, an dem alle Studenten der ehemaligen THD das Programmieren erlernen konnten.

Auf das Betreiben von Alwin Walther erhielt das Deutsche Rechenzentrum, das allen Hochschulen der Bundesrepublik dient, 1961 seinen Sitz in Darmstadt. Mathematik und Informatik bildeten für ihn eine untrennbare Einheit.

Kurzprofil INI-GraphicsNet:

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy in Providence, Rhode Island (USA), dem Omaha Graphics and Media Laboratory (OGM) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).

Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2005 über 38 Millionen EURO.

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Bernad Lukacin idw

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