Max-Planck-Forschungspreis für Alina Payne und Horst Bredekamp

Spitzenforschung auf dem Gebiet der Kunstgeschichte wird mit 1,5 Millionen Euro ausgezeichnet

Mit dem Max-Planck-Forschungspreis – Internationaler Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Max-Planck-Gesellschaft – werden in diesem Jahr Prof. Dr. Alina A. Payne, Professorin für Kunstgeschichte und Architektur an der Harvard University (USA), und Prof. Dr. Horst Bredekamp, Humboldt-Universität zu Berlin, ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 1,5 Millionen Euro dotiert und geht jeweils an einen in Deutschland und einen im Ausland tätigen, international anerkannten Forscher, von denen im Rahmen internationaler Kooperationen weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen erwartet werden.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan wird den Max-Planck-Forschungspreis am 13. Juli 2006 während der Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Frankfurt/Main überreichten. Der Preis wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und gemeinsam von der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben. Er fördert besonders innovative deutsche und ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und wird im jährlichen Wechsel in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, den Lebenswissenschaften oder den Geisteswissenschaften ausgeschrieben.

Die vor allem für ihre wegweisenden Publikationen mehrfach ausgezeichnete Prof. Alina Payne hat sich nach ihrem Architekturstudium der Kunstgeschichte zugewandt und gilt inzwischen als führend in der Geschichte der Architekturtheorie der Renaissance. In ihren grundlegenden Forschungen zur Historiografie, zur Architektur- und Designgeschichte an der Schnittstelle zwischen Wissenschafts- und Kunstgeschichte verbindet Prof. Payne in vorbildlicher Weise unterschiedliche Disziplinen. Die Kosmopolitin – sie spricht fünf Sprachen und liest fließend Latein – hat im Rahmen ihrer fachübergreifenden Projekte bereits ein internationales wissenschaftliches Netzwerk gespannt, das mit dem Preisgeld des Max-Planck-Forschungspreis noch enger geknüpft werden soll.

Prof. Horst Bredekamp von der Humboldt-Universität zu Berlin gilt als inspirierende und visionäre Persönlichkeit. Einer breiten Öffentlichkeit ist er bekannt geworden durch die Ausstellung „Theater der Natur und Kunst“ (2000) in Berlin, in der die Sammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin, die bis ins 17. Jahrhundert zurück reichen, gezeigt wurden. Der vielseitige Wissenschaftler arbeitet auch an soziologischen und politischen Fragestellungen. Seine weit gespannte Forschung beschäftigt sich mit Themen des Mittelalters bis hin zur zeitgenössischen Kunst mit einem Schwerpunkt auf den Problemen der Darstellung und dem Einsatz neuer Technologien. Horst Bredekamp arbeitet an Themen wie Uhren als Weltmodelle, Bio-Bilder, Architektursoftware bis hin zu Weltmodellen jenseits der allgemeinen Vorstellungskraft – wie das gekrümmte Universum. So werden Bredekamps Projekte als bahnbrechend und interdisziplinär beschrieben – auch ihm wird es mit dem Max-Planck-Forschungspreis ermöglicht, internationale Kooperationen flexibel aufzunehmen, zu vertiefen oder zu erweitern.

Der Max-Planck-Forschungspreis ist seit 2004 mit jeweils 750 000 Euro dotiert und wurde im ersten Jahr auf dem Gebiet der Bioinformatik an Prof. Dr. Eugene Myers, University of California in Berkeley, und Prof. Dr. Martin Vingron, Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, Berlin, vergeben. 2005 wurden auf dem Gebiet der Astrophysik Dr. Christopher Carilli, National Radio Astronomy Observatory Socorro, und Prof. Dr Christof Wetterich, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ausgezeichnet.

Hinweis an die Redaktionen: Ausführliche Hintergrundinformationen zu den Preisträgern sowie sendefähiges Ton- und Bildmaterial werden wir Ihnen rechtzeitig vor der Verleihung des Max-Planck-Forschungspreises am 13. Juli zur Verfügung stellen.

Media Contact

Dr. Andreas Trepte Max-Planck-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.mpg.de

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