Auszeichnung für Werkstatt Frankfurt e. V. als "Green-Electronics-Projekt des Monats"

Das als Beschäftigungsgesellschaft organisierte Recycling-Zentrum hilft mit seinen Aktivitäten die Elektroschrott-Berge einzudämmen. Deutsche Umwelthilfe ehrt vorbildliche Aktivitäten der Stadt und der „Werkstatt“ bei der Umsetzung des Elektro-Gesetzes

Die Stadt Frankfurt (Main) wird für vorbildliche Aktivitäten bei der Vermeidung von Abfällen von Elektrogeräten ausgezeichnet. Stadtrat und Sozialdezernent Franz Frey nahm die Urkunde für das „Green-Electronics-Projekt Februar 2006“ der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) heute von der Leiterin des Bereichs Kreislaufwirtschaft der DUH, Eva Leonhardt in den Räumen der Werkstatt Frankfurt e.V. entgegen. Die DUH zeichnet im Rahmen ihres Projektes „Green Electronics“ monatlich vorbildliche Aktivitäten bei der Umsetzung des Elektro-Gesetzes (ElektroG) aus.

„Oberstes Ziel des neuen Elektro-Gesetzes ist die Eindämmung der seit Jahren wachsenden Mengen an Elektroschrott“, erklärte Leonhardt. „Die Werkstatt Frankfurt nimmt dieses Ziel der Abfallvermeidung ernst und belässt es nicht allein dabei, Elektroschrott zu sammeln und einer Verwertungsanlage zuzuführen. Soweit möglich, werden ausrangierte Geräte und Bauteile von der Werkstatt wieder nutzbar gemacht.“ Bereits seit 1989 bemüht sich das Recyclingzentrum der Werkstatt Frankfurt e.V. um die Wiederverwendung und das Recycling alter Elektrogeräte im Raum Frankfurt. Von Beginn an wurde ein klarer Fokus auf die Wiederverwendung von Geräten und Bauteilen gelegt. Der originäre Auftrag der Werkstatt Frankfurt e.V. ist, Langzeitarbeitslose und ungelernte Arbeitskräfte in den Markt zu integrieren. Mit der Aufbereitung und den Initiativen zur Wiederverwendung wurden mittlerweile über 250 neue Stellen geschaffen. Jährlich werden vom Recyclingzentrum 5.000 t Elektro-Altgeräte gesammelt und weiterverarbeitet.

„Die Werkstatt Frankfurt leistet in ihrem Recycling-Zentrum nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Als Beschäftigungsgesellschaft bietet sie gleichzeitig Langzeitarbeitslosen eine gesellschaftlich wichtige Tätigkeit und qualifiziert sie für den ersten Arbeitsmarkt“, freute sich Frey, der auch Vorsitzender der Werkstatt Frankfurt e.V. ist, über die Auszeichnung der DUH.

1993 öffnete ein Secondhand-Warenhaus seine Tore, in diesem werden die aufgearbeiteten Geräte verkauft. Sofern die Wiederverwendung der Geräte als Ganzes nicht mehr möglich ist, werden funktionsfähige Komponenten aus den Geräten demontiert und per Internet oder über einen Großhändler als Ersatzteile vertrieben. Insbesondere kompetente Service-Kräfte schätzen die gebrauchten Bauteile als kostengünstige Reparaturhilfen. Der Rest nicht mehr nutzbarer Gerätebestandteile wird in einzelne Fraktionen sortiert und recycelt.

Im Rahmen der anstehenden Umsetzung des neuen Elektro-Gesetzes sorgt das Recyclingzentrum der Werkstatt Frankfurt e.V. auch zukünftig für die Wiederverwendung und Verwertung alter Elektrogeräte der Stadt Frankfurt. Der Bereich der Ersatzteilverwertung wurde in jüngster Zeit weiter aufgestockt.

Seit dem 24. März 2005 ist das ElektroG in Kraft. Genau ein Jahr später, ab dem 24. März 2006 beginnt flächendeckend die kostenlose Rücknahme von Elektro-Altgeräten in Städten und Gemeinden.

Zum Projekt „Green Electronics“

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) begleitet mit „Green Elec-tronics“ die Umsetzung des Elektrogesetzes in der Öffentlichkeit. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium (BMU) und vom Umweltbundesamt gefördert.

Mit dem neuen Elektro- und Elektronikgerätegesetz, kurz ElektroG, sollen vorrangig Abfälle von Elektro- und Elektronikgeräten reduziert und vermieden werden. Außerdem wird der restliche Abfall infolge der getrennten Erfassung mit weniger Schadstoffen belastet. Das ElektroG schreibt vor, dass ab dem 24. März 2006 ausrangierte Elektrogeräte einschließlich schadstoffhaltiger Leuchtstoffröhren nicht mehr in der grauen Mülltonne entsorgt werden dürfen. Die Rücknahme der Altgeräte in Städten und Gemeinden ist ab dann flächendeckend kostenfrei, für die Verwertung tragen die Hersteller Verantwortung. Diese ist im ElektroG erstmals detailliert geregelt. Je nach Gerätekategorie sind künftig Verwertungsquoten zwischen 50 und 80 Prozent vorgeschrieben.

In Deutschland fallen bislang jährlich etwa 1,8 Millionen Tonnen Elektro-Altgeräte an – im Gegensatz zu den meisten anderen Abfallarten ist das Aufkommen in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Viel zu oft landeten diese in der Vergangenheit auf Abfalldeponien oder in Müllöfen. Nur etwa 10 Prozent der Geräte wurden getrennt erfasst und verwertet. Mit der Umsetzung des ElektroG wird außerdem ab Juli 2006 der Einsatz bestimmter Schwermetalle und Flammschutzmittel in neuen Geräten gezielt verringert.

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