EU unterstützt Krebsforscher mit 12,4 Millionen Euro

MHH-Virologe koordiniert europaweites Infektionsforschungsprojekt


Die Europäische Union unterstützt die Infektionsforschung der Medizinischen Hochschule Hannover mit 12,4 Millionen Euro. Mit dem Betrag wird ein europäischer Forschungsverbund aufgebaut und koordiniert, der die Rolle von Infektionserregern bei der Entstehung von Krebs untersuchen und neue Methoden zur Diagnostik und Therapie entwickeln soll. Dieser Verbund wird von Professor Dr. Thomas F. Schulz, Leiter der Abteilung Virologie der MHH, geleitet. „Diese Förderung der Krebsforscher der MHH durch die EU unterstreicht die Stärken, die an der MHH auf dem Gebiet Infektionen und Krebs existieren. Hierzu gehört insbesondere die Forschung auf dem Gebiet der krebserregenden Herpes- und Hepatitisviren, sowie eines für den Magenkrebs verantwortlichen Bakteriums.“

Zu den untersuchten Infektionserregern gehören verschiedene Viren: etwa das menschliche Papillomavirus, das den Gebärmutterhalskrebs verursacht, das Epstein-Barr-Virus, das Tumoren des lymphatischen Systems auslösen kann, oder das Kaposi-Sarkom-Herpesvirus. Dieser Erreger kann bei immun geschwächten Personen das Kaposi-Sarkom hervorrufen – bösartige, oft großflächige Hauttumoren. Auch bestimmte Bakterien können Krebs verursachen, wie etwa Helicobacter pylori, die Ursache des Magenkrebses.

30 Arbeitsgruppen aus 13 europäischen Ländern werden in dem Verbundprojekt „The role of chronic infections in the development of cancer“, kurz INCA genannt, in den nächsten vier Jahren zusammenarbeiten. Der Verbund wird zudem die Arbeit von Organisationen unterstützen, die sich der Information von Patienten widmen. „Unser Ziel ist es, die Grundlagen für neue Behandlungsmethoden zu legen, sowie neue Methoden der Diagnostik zu entwickeln und zu erproben“, betont Professor Schulz.

Weitere Informationen erhalten Sie von Professor Schulz unter Telefon (0511) 532-6736 oder im Internet.

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