Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

DFG fördert Aristoteles-Archiv bei technologischer Innovation

Das Aristoteles-Archiv der Freien Universität Berlin und das Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Universität Hamburg haben nach einer Vorentscheidung die Aussicht, in den nächsten fünf Jahren jährlich 500.000 Euro zu erhalten. Damit würde die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Aufbau des gemeinsamen digitalen Text- und Datenzentrums TEUCHOS ermöglichen, das eine spezielle Software für die philologische Grundlagenforschung entwickelt. Mit Hilfe von TEUCHOS (altgr. Gerät, Werkzeug, Buchrolle) werden getilgte, überschriebene, fragmentierte, nicht identifizierte sowie besonders forschungsrelevante Texte und Textbruchstücke aus der Spätantike, aus Byzanz, dem Spätmittelalter und der Renaissance erschlossen und der wissenschaftlichen Bearbeitung zugänglich gemacht.

Das am 19. Juli 1965 auf Initiative des Altphilologen Paul Moraux (1919-1985) an der FU gegründete Aristoteles-Archiv widmet sich der aristotelischen Grundlagenforschung, die in Berlin seit Friedrich Schleiermacher und Immanuel Bekker im 19. Jahrhundert eine große Tradition hat. Das Archiv besitzt eine einzigartige Mikrofilmsammlung aller Aristoteles-Manuskripte sowie weiterer 1.000 Handschriften mit spätantiken und byzantinischen Kommentartexten zum Werk von Aristoteles. Sein Hauptprojekt ist die Edierung des „Aristoteles Graecus“: die wissenschaftliche Erfassung und systematische Beschreibung der über Europa, Nordamerika und den Vorderen Orient verteilten, aus acht Jahrhunderten stammenden, griechischen Aristoteles-Handschriften.

Seit 1990 kooperieren das Aristoteles-Archiv und das Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Universität Hamburg. Die erfolgreiche Zusammenarbeit beider Einrichtungen mündet jetzt in die Entwicklung des digitalen Text- und Datenzentrums TEUCHOS.

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Hedwig Görgen idw

Weitere Informationen:

http://www.fu-berlin.de

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