Vorbildhafte Sanierung von Wohnhäusern der 50er und 60er Jahre – Auszeichnung der Preisträger des KfW-Award 2005

Die KfW Förderbank hat in Berlin die fünf Preisträger des KfW-Award 2005 ausgezeichnet. Der mit insgesamt 27.000 Euro dotierte Award stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Umbauen statt Neubauen – Mehrwert durch Revitalisierung von Wohnimmobilien der 50er und 60er Jahre“. Über 360 private Wohneigentümer haben ihre Bewerbungen eingereicht, die nach Meinung des Juryvorsitzenden Prof. Hans Kollhoff insgesamt „auf einem hohen Niveau lagen und nicht selten einen ausgesprochen intelligenten Umgang mit der Architektur und Bauweise der damaligen Zeit dokumentierten“.

Die KfW Förderbank zählt zu den großen Finanziers von Investitionen in Wohnimmobilien und unterstützt mit einer Reihe von attraktiven Förderprogrammen den Traum der Menschen vom Leben in den eignen vier Wänden. Hier gibt es in Deutschland einen echten Nachholbedarf, denn im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, wie Frankreich, Großbritannien, Dänemark oder den Niederlanden, liegt Deutschland hinsichtlich der Wohneigentumsquote deutlich zurück. Mit dem KfW-Award „Europäisch Leben – Europäisch Wohnen“ will die KfW Förderbank auf innovative Entwicklungen im Wohnungsbau aufmerksam machen und nachahmenswerte Beispiele präsentieren.

Das diesjährige Schwerpunktthema beschäftigt sich mit den 50er und 60er Jahren, ein Zeitabschnitt, in dem die Bedingungen für das Bauen äußerst schwierig waren. „Es freut uns ganz besonders, mit den heutigen Preisträgern äußerst kreative ’Lösungen’ auszeichnen zu können, die gleichzeitig energiebewusst und kostengünstig sind“, sagte Ingrid Matthäus-Maier, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. Das Nachrichtenmagazin FOCUS und das ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO unterstützen den KfW-Award als Medienpartner.

Die Preisträger

Der erste Preis in Höhe von 10.000 Euro ging an Dr. Wolfgang Meyer-Sparenberg (Düsseldorf). Ausgezeichnet wurde die Neugestaltung eines im Jahre 1959 ursprünglich als zweigeschossig gebautes Einfamilienhaus, das im Jahre 1992 in zwei Hauskomplexe aufgeteilt wurde. Nach Meinung der Jury besticht bei diesem Projekt die intelligente Gestaltung des Innenraums mit einer großzügigen dreigeschossigen Eingangshalle. Der Jahresenergieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche konnte durch den Umbau von 150 kWh auf 65 kWh beträchtlich reduziert werden.

Den zweiten Preis erhielten Ralf und Michaela Stelzner (Stuttgart) für den Umbau ihres 1958 erbauten zweigeschossigen Einfamilien-Typenhauses. Bei diesem Projekt zeigte sich die Jury von der eleganten und gleichzeitig einfachen Lösung beeindruckt. Das trotz der Addition eines weiteren Baukörpers einheitliche Erscheinungsbild mit einer ruhigen Fassade wird dadurch erreicht, dass die Oberfläche auf wenige Materialien und Farben reduziert ist. Im Zuge der Erweiterungsmaßnahmen wurde die Wohnfläche von 115 m2 auf 195 m2 vergrößert.

Mit dem dritten Preis würdigte die Jury die Sanierung des freistehenden Einfamilienhauses von Wenke Burgemeister (Wandlitz), das 1952 erbaut wurde. Überzeugt hat die Jury vor allem, wie aus ursprünglich einfachen Wohnverhältnissen heraus eine zweckmäßige Lösung geschaffen wurde. Dies gilt für das äußere Erscheinungsbild mit neuen großzügigen Fenstern sowie für die innere Raumaufteilung ohne Trennwände. Der ohnehin relativ niedrige Energieverbrauch konnte beträchtlich auf 38 kWh/m2 reduziert werden.

Der vierte Preis ging an Marianne und Richard Wevering (Bocholt) für die Neugestaltung ihres 1953 gebauten Einfamilien-Reihenmittelhauses. Bei diesem Projekt ist nach Meinung der Jury eine großzügige Innenraumqualität gelungen, ohne die harmonische Integration des Hauses in den Siedlungscharakter des Wohngebietes zu beeinträchtigen. Die Umbaumaßnahmen dieses Wohnobjektes sind vorbildlich, insbesondere hinsichtlich des Erhalts der einfachen, aber in der Detaillierung charaktervollen Straßenfront, der Ausbildung einer ansprechenden zeitgemäßen Hoffassade sowie einer ausgesprochenen sorgfältigen Detaillierung, die handwerklich anspruchsvoll umgesetzt wurde.

Den fünften Preis erhielten Frank Bertram und Holger Klausch (Dresden). Bei diesem Projekt handelt es sich um den Umbau, die Sanierung und die Erweiterung von zwei Plattenbauzeilen (Mehrfamilienhäuser) in Dresden von Anfang der 60er Jahre. Die Jury würdigte hier in erster Linie eine gut durchdachte Lösung, die beispielhaft aufzeigt, wie aus einem qualitativ unzulänglichen Plattenbau eine den heutigen Ansprüchen gerecht werdende Wohnsituation geschaffen werden kann. Beeindruckt war die Jury bei diesem Projekt auch von der Berücksichtigung städtebaulicher und sozialer Aspekte sowie von dem relativ geringen Energieverbrauch, der durch die Umbaumaßnahmen realisiert werden konnte.

Media Contact

Dr. Charis Pöthig presseportal

Weitere Informationen:

http://www.kfw.de

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