Schadstoffaustrag in ufernahen Gebieten von Auenböden

EU-Forschungsprojekt am Wissenschaftszentrum Weihenstephan

Flussübertretungen führen zu Sedimentation und Anreicherung von organischen Substanzen und Schadstoffen in ufernahen Gebieten von Auenböden. Die zunehmenden Überschwemmungsereignisse in Auenlandschaften haben den Forschungsbedarf zur Vorhersage von Schadstoffausträgen bei häufig wechselnden Redoxzuständen, hervorgerufen durch Überflutungen, deutlich gemacht. Diese Fragestellung untersucht der Lehrstuhl für Bodenkunde des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der TU München (Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner und PD Dr. Kai Uwe Totsche, DFG-Heisenbergstipendiat) im von der EU geförderten Projekt „AquaTerra“. Dem Lehrstuhl für Bodenkunde wurden für das dreijährige Projekt Mittel in Höhe von 210.000 Euro bewilligt.

An verschiedenen Flussstandorten der Mulde und Elbe werden die Transportprozesse und der Austrag dieser Stoffe unter dem Blickwinkel der herrschenden variablen Redoxbedingungen (Trockenperiode versus Überflutungsereignis) untersucht. Lysimeteruntersuchungen im Feld werden durchgeführt, um das Porenwasser während der sich ändernden Redoxbedingungen auf seine chemischen Eigenschaften, organischen Komponenten und Gehalte an organischen Schadstoffen wie z.B. PAK (krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) zu untersuchen. Zusätzlich zu den Lysimeterexperimenten werden im Labor Säulenversuche vorgenommen. So können chemische Prozesse und deren Veränderungen, die innerhalb der wassergesättigten Bodensäule (die den Überflutungszustand simuliert) hervorgerufen werden und damit das Redoxpotentialregime steuern, unter kontrollierten Bedingungen digital erfasst. Mit dieser Herangehensweise können letztendlich die Schadstoffausträge in der Auenlandschaft abgeschätzt werden.

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Dieter Heinrichsen idw

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