Ignaz-Lieben-Preis wieder ins Leben gerufen

Ältester Preis der Akademie der Wissenschaften wieder errichtet

Der älteste Preis der österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Ignaz-Lieben-Preis, ist 2004 wieder ins Leben gerufen worden. Heute, Dienstag, ist der ungarische Wissenschaftler Zoltan Nusser als erster Forscher seit 1937 mit dem Preis ausgezeichnet worden. Gestiftet wird der „österreichische Nobelpreis“ vom Ehepaar Isabel und Alfred Bader. Das Preisgeld beträgt 18.000 Dollar.

Der Ignaz-Lieben Preis wurde seit 1862 im Drei-Jahres-Zyklus abwechselnd für die Wissenschaftsdisziplinen Physik und Chemie vergeben. Ab 1908 wurde er aufgestockt und jährlich für Leistungen auf den Gebieten der Mathematik und Physiologie vergeben. „1937 wurde der Preis das letzte Mal vergeben“, berichtet Herbert Mang, Präsident der österreichischen Akademie der Wissenschaften anlässlich der Wiedereinführung des Preises. Mang erinnerte auch daran, dass spätere Nobelpreisträger wie Fritz Pregl, Victor Hess, Otto Loewi und Karl von Frisch sowie die Kernphysikerin Lise Meitner unter den Preisträgern waren. Der Ignaz-Lieben-Preis ist von den Mäzenen Isabel und Alfred Bader erneut ins Leben gerufen worden und soll wissenschaftliche Leistungen von Forschern aus den Ländern Österreich, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Slowenien auszeichnen.

Georg Winckler, Rektor der Universität Wien und Peter Skalicky, Rektor der TU-Wien, begrüßten die Initiative der Wiedereinführung des Wissenschaftspreises. Wissenschaft sei nicht mehr eine reine Staatsangelegenheit, so Skalicky, der daran erinnerte, dass Mäzenatentum bis zur Zwischenkriegszeit gang und gäbe war. Zusätzlich betonten beide Rektoren die Aufwertung der Naturwissenschaften als positives Signal. Preise wie der Ignaz-Lieben-Preis erhöhen auch das öffentliche Interesse an Wissenschaft und Forschung.

Der ungarische Wissenschaftler Nusser erhielt den Preis für seine Leistungen auf dem Gebiet der zellulären Neurophysiologie im Gehirn. Der Forscher, der an der University of California in Los Angeles arbeitete, beschäftigt sich mit den komplexen Vorgängen im Gehirn, insbesondere der Verarbeitung, Übermittlung und Speicherung von Sinneseindrücken in den Nervenzellen. Von besonderem Interesse ist für den Wissenschaftler, der das Institut für Experimentalmedizin der Ungarischen Akademie der Wissenschaften aufgebaut hat, der Geruchsinn. Die Erkenntnisse sollen auch zu einem besseren Verständnis von Erkrankungen wie Epilepsie oder Parkinson dienen.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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