Verleihung des Entwicklungsländerpreises 2004 durch die Justus-Liebig-Universität und die KfW Entwicklungsbank

Heute haben die Justus-Liebig-Universität Gießen und die KfW Entwicklungsbank den Entwicklungsländerpreis 2004 im Rahmen des Symposiums „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ verliehen.

In der Begrüßungsansprache betonte Erich Stather, Staatssekretär im Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „Schon heute haben mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ein besserer Zugang zu sauberem Wasser trägt erheblich zur Beseitigung von Armut, zur Verringerung von Konfliktpotenzialen und damit zur nachhaltigen Entwicklung armer Länder und Regionen bei.“

Das diesjährige Thema „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ nimmt Bezug auf das von den UN ausgerufene „Internationale Jahr des Süßwassers 2003“. In der Millenniumserklärung der UN-Generalversammlung und den Beschlüssen des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg hat man sich daher zum Ziel gesetzt, bis 2015 den Weltbevölkerungsanteil der Armen und den Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, zu halbieren.

„Die KfW Entwicklungsbank leistet als weltweit zweitgrößter bilateraler Geber im Wassersektor einen erheblichen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele“, erklärte Bruno Wenn, Leiter des Auslandssekretariats der KfW Entwicklungsbank. Der Wassersektor bildet in der Fördertätigkeit der KfW einen der wichtigsten Schwerpunkte. In den letzten Jahren investierte die KfW Entwicklungsbank rund 20 % der Gesamtzusagen, d. h. durchschnittlich rund EUR 280 Millionen pro Jahr in Entwicklungsvorhaben im Wassersektor. Mit diesem Engagement konnten seit 1995 insgesamt rd. 80 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt werden.

1. Preisträger

Als Hauptpreisträger hat das Kuratorium der Justus-Liebig-Universität Gießen aus den zahlreichen Vorschlägen den international anerkannten Völkerrechtswissenschaftler Prof. Eyal Benvenisti von der Juristischen Fakultät der Universität Tel Aviv bestimmt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Benvenisti erhält den Preis für seine Forschungen über rechtliche Regelungen zur Entnahme grenzüberschreitender Wasserressourcen.

Da aufgrund der zunehmenden Wasserknappheit von einer wachsenden Konfliktträchtigkeit auszugehen ist, sind die multidisziplinär angelegten Arbeiten Benvenistis, die im übrigen gemeinsam mit palästinensischen Forschern vorangetrieben wurden, für eine zukünftig wirksamere und gerechtere Wasserbewirtschaftung von größter Bedeutung.

2. Preisträger

In eine ähnliche Richtung zielt die preisgekrönte Dissertation von Dr. Claudia Ringler zum Thema „Optimal Allocation and Use of Water Resources“. Diese Auszeichnung ist mit 1.500 Euro dotiert. Für die Analyse der Wassernutzung hat sie ein aggregiertes, ökonomisch-hydrologisches Modell entwickelt, das auf die ökonomische Effizienz in der Wasserbewirtschaftung abzielt.

3. Preisträger

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Entwicklungsländerforschung werden auch in diesem Jahr wieder zwei mit jeweils 500 Euro dotierte Preise für Diplom- bzw. Magisterarbeiten vergeben. Für ihre herausragenden Arbeiten werden in diesem Jahr Sabine Lattemann (Thema: Meerwasserentsalzung und ihre Umweltauswirkungen) und Veronika Deffner (Städtische Wasserwirtschaft in Mahajanga, Madagaskar) ausgezeichnet.

Der von der KfW gestiftete Preis wird seit 1989 in zweijährigem Rhythmus vergeben. Er will den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis verstärken und Wissenschaftlern, insbesondere auch Nachwuchswissenschaftlern, Anreiz zur Beschäftigung mit entwicklungspolitischen Fragestellungen geben. Der diesjährige Preis soll gleichzeitig dazu beitragen, die Problematik „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ und die Dringlichkeit eines Umdenkens auch in den Industrieländern der Öffentlichkeit bewusster zu machen.

Media Contact

Dr. Charis Pöthig KfW

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