Innovationspreis Mikroelektronik: Radartacho für Jogger

Stefan Mödl und Dr. Norbert Weber vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in ­Erlangen und Nürnberg wurden für ihre gemein­same Arbeit „Geschwindigkeitssensore auf Basis des ­Mikrowellen-Doppler-Effekts“ mit dem „Georg-­Waeber-­Innovationspreis“ ausgezeichnet.

Die Preisträger haben den weltweit ersten Radartachometer für den Sport entwickelt: Jogger tragen das Gerät am ­Körper und können damit Geschwindigkeit und zurückgelegte Entfernungen messen. Die patentierte Erfindung ebnet den Weg für zahlreiche weitere Anwendungen in der mobilen Radargeschwindigkeitsmessung. Eine erste Version für den Sportbereich wird bereits in hohen Stückzahlen weltweit vermarktet und ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig: Der Radartacho zeichnet sich durch kleinste Bauform, geringsten Stromverbrauch und genaueste Geschwindigkeits- und Distanzmessung aus.

Das patentierte Verfahren reduziert deutlich die Abhängig­keit des ausgesendeten Mikrowellensignals vom Winkel zwischen der Sende- und Empfangseinheit und der ­reflektierenden und streuenden Oberfläche. Damit entfällt eine aufwändige Kompensation der Winkelabhängigkeit und ­Geschwindigkeitsmesssysteme lassen sich mit deutlich ­geringerem Aufwand realisieren. Das heißt, auch wenn das Gerät beim Laufen seine Position ändert, ist eine problemlose Messung möglich.

Der internationale Erfolg der Erfindung ermöglichte Mödl die Gründung der Firma Sonic Instruments GmbH mit Sitz in Erlangen, die er seit 2003 leitet.

Der Innovationspreis Mikroelektronik wird jährlich für ­he­rausragende wissenschaftliche Leistungen vom Förderkreis für die Mikroelektronik e. V. ausgeschrieben und ist mit 3000 Euro dotiert. Bei der Beur­teilung durch die Jury werden insbesondere der Erkenntnisfortschritt für die Mikroelektronik berücksichtigt und Wert auf die praktische Verwertung durch die gewerbliche Wirtschaft gelegt.

Der Förderkreis für die Mikroelektronik e.V. ist ein ­Zusammenschluss von ca. 25 Unternehmen, zwei Fraunhofer-Instituten, vier Lehrstühlen der Universität ­Erlangen-Nürnberg und der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Der Förderkreis verleiht jährlich auch einen Jugendpreis, ­vergibt Stipendien, fördert technisch-wissenschaftliche Veranstaltungen und Kooperationen zwischen Forschung, Entwicklung und Anwendung.

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Martina Spengler idw

Weitere Informationen:

http://www.iis.fraunhofer.de

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