RUB-Ingenieure bekommen Eickhoff-Preis

Für ihre Arbeiten über die thermodynamische Modellierung von Formgedächtnislegierungen und direkte Flussregelung ins Energieverteilungsnetz erhalten Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christoph Müller (Maschinenbau) und Dr.-Ing. Maximilian Kail (Elektro- und Informationstechnik) den Preis der Gebrüder Eickhoff 2004.

Er sorgt für zusätzlichen Glanz auf dem Doktorhut: der Gebrüder Eickhoff-Preis für hervorragende Promotionsarbeiten von RUB-Ingenieuren des Maschinenbaus sowie der Elektrotechnik und Informationstechnik. Am 2. Juli (10.15 Uhr) erhalten Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christoph Müller (Maschinenbau) und Dr.-Ing. Maximilian Kail (Elektro- und Informationstechnik) den Preis im Hause der Gebrüder Eickhoff (Hunscheidtstr. 176, 44789 Bochum) für ihre Arbeiten über die thermodynamische Modellierung von Formgedächtnislegierungen und direkte Flussregelung ins Energieverteilungsnetz. Die Medien sind herzlich willkommen.

Wenn Metalle sich erinnern

Der Maschinenbauer Dr.-Ing. Müller hat in seiner Arbeit („Thermodynamic Modeling of Polycrystalline Shape Memory Alloys at Finite Strains“) mathematische Modelle für die thermodynamischen Simulation von Formgedächtnislegierungen verbessert. Formgedächtnislegierungen „erinnern“ sich ihrer ursprünglichen Form und nehmen ihre Ausgangsgestalt wieder an, wenn sie erwärmt oder erkalten bzw. wenn der Druck zurückgenommen wird, der auf ihnen lastet. ausgesetzt werden. Insbesondere die Medizintechnik, aber auch die Luft- und Raumfahrt nutzen diese Eigenschaften bereits mit großem Erfolg. Bisher konnten Ingenieure Bauteile aus Formgedächtnislegierungen und die Veränderung ihrer Form jedoch nur sehr vereinfacht simulieren. Dr. Müller löst dieses Problem, indem er das bestehende Materialmodell erweitert: Mit seinem neuen Modell kann nun auch dreidimensional vorausgesagt werden, wie sich ein Material unter thermischer und mechanischer Belastung verändern wird.

Selbstgeregelter Energieaustausch

Der Elektroingenieur Dr.-Ing. Kail wird für seine Dissertation über „Direkte Flussregelung für Active Front Ends mit hoher Leistung und niedriger Schaltfrequenz“ ausgezeichnet. Um die erzeugte Energie von Hochleistungsantrieben bzw. Windenergieanlagen ins Stromnetz einzuspeisen und zu verteilen werden präzise elektronische Geräte (’Active Front Ends’) benötigt. Um diese Geräte möglichst netzfreundlich und vor allem preiswert zu gestalten, hat Dr. Kail die bewährte selbstgeregelte Energieverteilung auf die Energieregler höchster Leistung übertragen. Dabei weist er nach, dass die erstklassigen Eigenschaften – etwa große Dynamik und Robustheit – auch in diesem neuen Anwendungsbereich schon mit sehr niedriger Frequenz erreicht und gleichzeitig ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden kann. Ist eine höhere Frequenz verfügbar, so kann die Netzstromkurvenform sogar noch verbessert werden. Dr. Kail hat für seine Untersuchung eine moderne 200-kW-Anlage aufgebaut und hierfür eine neue Steuerung entwickelt. Bisher waren teure digitale Systeme erforderlich – das neue Steuerungssystem bewältigt die notwendigen Berechnungen mit einem handelsüblichen PC.

Verbindung mit Unternehmen

Der Gebrüder Eickhoff-Preis steht nicht nur für exzellente Forschungsarbeiten, sondern auch für die fruchtbare Verbindung zwischen dem Campus der Ruhr-Universität und Unternehmen mit lokalen Wurzeln. Die Firma Eickhoff stiftete den Preis 1989 anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens. Zu Beginn der Verleihung wird der Geschäftsführer der Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei, Dr. Paul Rheinländer, die Gäste begrüßen. Nach der Vorstellung der beiden Preisträger überreichen Prof. Dr.- Ing. Helmut Ermert, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, und Prof. Dr. phil. Peter Svejda, Dekan der Fakultät für Maschinenbau die Preise.

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idw

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/

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