Deutscher Präventionspreis 2004 an Modellprojekt "Monheim für Kinder"

Wettbewerb des Bundessozialministeriums, der Bertelsmann Stiftung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entschieden

„Mo.Ki – Monheim für Kinder“ heißt der Gewinner des Deutschen Präventionspreises 2004. Das Modellprojekt zur Förderung von Kindern und Familien, das in einem sozialen Brennpunkt der Stadt aktiv ist, setzte sich gegenüber vierhundert Mitbewerbern durch. Die Bertelsmann Stiftung hatte den Wettbewerb gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) und der Bundeszent­rale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ausgeschrieben. Mo.Ki erhält 11.000 Euro; je­weils 5.500 Euro gehen an zehn weitere Preisträger. 16.000 Euro stellte das Pharma-Unter­nehmen Janssen-Cilag zur Verfügung.

Unter den Bewerbern waren Institutionen der Bundesländer, Elterninitiativen, Schulen, Kinderbetreuungs-Einrichtungen, Krankenkassen, Verbände, Wirtschaftsorganisationen und kommunale Einrichtungen. Ihre Projekte befassen sich mit Ernährung, Bewegung, Stressregulie­ung oder Suchtvorbeugung bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre. Der Gewinner „Mo.Ki“ verknüpft alle vier Themen beispielhaft. „Wir sind davon überzeugt, dass eine Gesellschaft, die zukunftsfähig sein will, diese Themen bearbeiten und nicht nur disku­tieren muss“, sagte Dr. Brigitte Mohn, Mitglied der Geschäftsleitung der Bertelsmann Stif­tung, bei der Preisverleihung in Berlin. Die Fülle an Bewerbungen habe deutlich gemacht, wie viele bemerkenswerte Initiativen es in Deutschland gebe.

„Monheim für Kinder ist ein Vorzeigeprojekt. Es zeigt: Durch frühzeitige Gesundheitsförderung kann man viel bewegen“, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. „In den fünf Kitas der Stadt werden Kinder durch ein vielfältiges und umfangreiches Angebot frühzeitig und wie selbstverständlich an Gesundheitsförderung herangeführt. Das gilt auch für Kinder aus sozial benachteiligten Haushalten. Dazu gehören Angebote zur Bewegung, Ernährung, Sprachförderung und vieles mehr. Auch die Eltern werden aktiv in die Arbeit einbezogen. So werden beispielsweise Kochkurse zur gesunden Ernährung für Eltern und Kinder angeboten. Zum Erfolg des Projekts trägt auch die Vernetzung aller entscheidenden Stellen vor Ort bei. Beispielsweise erhalten Kinder ihre Sprach-, Bewegungs- oder sonstigen Therapien im Kin­dergarten. Dadurch sind die Eltern entlastet und die Regelmäßigkeit der Behandlung wird sichergestellt.“

„Das Monheimer Projekt hat heute schon Nachahmungscharakter über die Stadt hinaus“, begründete Ulla Schmidt die Entscheidung der Jury. „Mit Prävention und Gesundheitsförderung kann man nicht früh genug anfangen. Neben dem Elternhaus müssen Kinder schon im Kindergarten und in der Schule lernen, wie man sich richtig ernährt und sich beispielsweise ein leckeres und gesundes Pausenbrot zubereitet. Auch müssen Kinder wieder lernen, sich mehr zu bewegen. Denn inzwischen ist jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewich­tig. Dies müssen wir ändern. Deshalb wünsche ich mir, dass die heute ausgezeichneten Projekte viele Nachahmer finden.“

Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA: „Die prämierten Projekte zeigen: Prävention wirkt. So konnten Gesundheitskompetenzen bei Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern gestärkt und Gesundheitsrisiken als Folge sozialer Ungleichheit vermindert werden. Gesundheitsförderung gelingt dann am besten, wenn Partner aus den unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten und sich vernetzen.“

Damit alle interessierten Einrichtungen von den ausgezeichneten Beispielen lernen können, stellen die Projektpartner die Informationen zu den diesjährigen Bewerbern in einer Datenbank zur Verfügung. Der Deutsche Präventionspreis wird bis 2007 jährlich ausgeschrieben. Im kommenden Jahr stehen „Integrierte Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention in der zweiten Lebenshälfte“ im Mittelpunkt.

Rückfragen an: Volker Oetzel, Telefon: 05241 / 81-81374

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Julia Schormann idw

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