1 Mio. Euro für ausgezeichnete Modelle für Studierendenauswahl

Modellprojekte in Freiburg, Stuttgart, Ulm, Karlsruhe und Hohenheim ausgezeichnet – Hohe Aktualität des Themas in Bund und Ländern

Die Universitäten Freiburg, Stuttgart, Ulm, Karlsruhe und Hohenheim haben vorbildliche Modelle entwickelt, mit deren Hilfe Universitäten ihre Studienbewerber künftig selbst auswählen können. Zu diesem Ergebnis kommt die hochrangige Jury, die der Stifterverband und die Landesstiftung Baden-Württemberg in ihrem gemeinsamen Aktionsprogramm „StudierendenAuswahl“ eingesetzt haben. Die fünf Universitäten werden in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 1 Mio. Euro gefördert, um ihre Modelle in der Praxis zu erproben.

Ziel des Aktionsprogramms ist die Förderung von Gesamtkonzepten und Forschungsprojekten zur Einführung und Umsetzung von qualitativ hochwertigen Auswahl- und Eignungsfeststellungsverfahren an einzelnen Hochschulen und Hochschulverbünden in Baden-Württemberg. Die Erfahrungen der drei ausgezeichneten Modellprojekte werden nach Einschätzung der Jury auch für die Hochschulen anderer Bundesländer wegweisend sein.

In Kürze schreiben Stifterverband und Landesstiftung einen weiteren Wettbewerb im Aktionsprogramm aus. Empirische Studien sollen gefördert werden, die die Aussagekraft unterschiedlicher Auswahlverfahren miteinander vergleichen und Empfehlungen für deren Weiterentwicklung an deutschen Hochschulen erarbeiten. Hierfür stehen weitere Euro 275.000 zur Verfügung.

Aktueller Hintergrund:
Das Aktionsprogramm war für baden-württembergische Hochschulen ausgeschrieben worden, weil die Universitäten dort zur Zeit die größten Freiheiten bei der Auswahl der Studierenden genießen. So dürfen sie in den landesweit zulassungsbeschränkten Fächern 90 Prozent ihrer Studierenden selbst auswählen. Doch auch bundesweit sind grundlegende Änderungen der Zulassungsverfahren vorgesehen. So haben die zuständigen Minister der Länder im Rahmen der Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossen, ihren Hochschulen mehr Recht auf Selbstauswahl zu gewähren. Und daraufhin hat der Bundesrat eine Neuregelung für die momentan noch bundesweit zulassungsbeschränkten Fächer (Auswahl über ZVS) beschlossen und dem Bundestag vorgelegt. Am 22. 03. 04 wird der zuständige Ausschuss des Bundestages (Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung) über die Arbeitsbedingungen an deutschen Hochschulen diskutieren und dabei auch über weitergehende Regelungen bei der Studierendenauswahl sprechen. Dr. Ekkehard Winter, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, wird dort als Experte gehört und u.a. die ausgezeichneten Modelle vorstellen.

Die drei ausgezeichneten Modelle
Das umfassendste Projekt wurde von der Universität Freiburg vorgelegt. In einem hochschulweit eingesetzten Verfahren sollen Abiturienten vor einer Bewerbung online zunächst selber einschätzen, für welche Studienfächer sie geeignet sind (sogenannte Selbsttests). Das weitere Bewerbungsverfahren verläuft dann internetgestützt, wodurch die Hochschulleitung hofft, ein zugleich eignungsdiagnostisch hochwertiges aber auch effizientes Verfahren entwickeln zu können. Parallel dazu soll in einem Forschungsprojekt die theoretische und empirische Fundierung von mehrstufigen Assessment-Verfahren für die Studierendenauswahl systematisch untersucht werden. Für diesen Modellversuch erhält die Universität Euro 500.000.

Das gemeinsame Projekt SULKA der Universitäten Stuttgart, Ulm und Karlsruhe unter der Federführung der Universität Stuttgart zielt auf die besondere Zielgruppe von Studienbewerbern aus dem Ausland. Vor allem in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern sind die Bewerberzahlen sehr hoch, das Vorwissen der Bewerber ist jedoch sehr unterschiedlich. Für die ingenieur-wissenschaftlichen Kernfächer sollen daher Testmodule entwickelt werden, mit denen man bereits im Heimatland der Studieninteressierten entsprechende Eignungstests durchführt. Dadurch soll die hohe Studienabbrecherquote unter den ausländischen Studierenden drastisch gesenkt werden. Das Projekt SULKA wird mit Euro 300.000 unterstützt.

Das Forschungsprojekt der Universität Hohenheim untersucht in einer Längsschnittstudie die Vorhersagekraft eignungsdiagnostischer Verfahren für den Studienerfolg und entwickelt daraus ein Best-Practice-Modell zur Implementierung und Qualitätssicherung von Auswahlverfahren. Das Modell soll in Hohenheim praktisch umgesetzt werden. Das Forschungsprojekt der Universität Hohenheim wird mit Euro 200.000 unterstützt.

Diese Pressemitteilung sowie weitere Infos zum Aktionsprogramm „StudierendenAuswahl“ finden Sie im Internet unter www.stifterverband.de oder www.landesstiftung-bw.de.

Ansprechpartnerin: Dr. Angela Lindner, Tel. 0201-8401 158, Email: a.lindner@stifterverband.de

Media Contact

Michael Sonnabend idw

Weitere Informationen:

http://www.stifterverband.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer