Weltbank honoriert innovative Armutsbekämpfung

Ratten-, Fisch- und Kokosnuss-Schalen-Projekte gewinnen Preise

Kampf gegen die Armut hat die Weltbank die besten und innovativsten Projekte aus armen Ländern ausgezeichnet. Mehr als 2.700 Projekte wurden beim jährlichen Development Marketplace eingereicht. 47 Gewinner teilen sich die mehr als fünf Mio. Dollar Zuschüsse, berichtet BBC-Online heute Freitag.

Rattenprojekte waren gleich zweifach unter den Preisträgern vorhanden. Bei einem Projekt aus Tansania wurden die Nager als Diagnose bei Tuberkulose eingesetzt. Sie können in Speichelproben die gefährlichen Krankheitserreger „erriechen“. Bis zu 2.000 Proben können mit Hilfe dieser Methode pro Tag ausgewertet werden. Mit Hilfe der Mikroskopie komme ein Mensch auf maximal 20 Proben, erklärt Bart Weetjens, von der Hilfsorganisation Apopo, die sich mit „Ratten als Helfer der Menschheit“ beschäftigt. Es mache einen großen Unterschied wie schnell Tuberkulose bei einem Menschen entdeckt werde, so der Experte. Apopo betreibt in Mosambik ein Projekt, bei dem die intelligenten Tiere auf die Suche nach vergrabenen Landminen gehen.

In der Mongolischen Volksrepublik wurde ein Projekt ausgezeichnet, bei dem die Bevölkerung, lokale Behörden und eine Fremdenverkehrsgesellschaft in einer gemeinsamen Partnerschaft zur Erhaltung einer wertvollen Naturlandschaft mit seltenen Fischen eintreten. Dadurch soll vor allem die illegale Fischerei des Taimen-Huchen ein Ende finden. Touristen können den Fisch, einen Artverwandten des sibirischen Lachs, gegen Bezahlung fangen. Die Fische müssen danach aber wieder freigelassen werden. Dadurch könne der Bestand der Fische gesichert werden und die lokale Bevölkerung verdient an dem Verkauf der Fischereilizenzen.

Ein anderes Projekt, das von der Weltbank mit einem Preis bedacht wurde, nennt sich „Digital Partners Institute“. Elektronische Kiosks sollen den langen Weg der Bürokratie zum Erhalt von verschiedenen Lizenzen und Ausweisen in indischen Dörfern verkürzen. Bei den Einrichtungen erhalten Bürger Landbesitzurkunden, Heiratsurkunden, Führerscheine, Gesundheitsunterlagen und andere öffentliche Dokumente. Mehr als 4.000 solcher Kioske sollen bis 2007 vor allem in ländlichen Gebieten 16 Mio. Menschen mit den nötigen Unterlagen versorgen.

In Brasilien sorgt ein ehrgeiziges Projekt neue Verwendungszwecke für Kokosnuss-Schalen: Anstatt den wertvollen Rohstoff nur als Abfall zu deponieren, sollen diese als Töpfe Verwendung finden. Andere ausgezeichnete Projekte waren: Kultivierung von Chili in Simbabwe, Sambia und Mosambik zum Schutz der Elefanten und die Einführung einer neuen Gebärdensprache zur Aids-Aufklärung in Kenias Gehörlosenschulen.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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