Gesundheit global – oder: SARS macht mobil

VolkswagenStiftung bewilligt 1,26 Millionen Euro für neun neue Vorhaben in ihrer Initiative zur Globalisierungsforschung

Fast schon wieder aus der Berichterstattung der Medien verschwunden, und doch lauert sie als weltumspannende Bedrohung derzeit in jedermanns Hinterkopf: Die Lungenkrankheit SARS hat wie kaum eine andere Infektionserkrankung in der jüngeren Vergangenheit deutlich gemacht, wie schnell uns eine „Seuche“ von der anderen Seite des Globus erreichen kann. Das Beispiel Kanada zeigt, dass dann schnell nicht nur das Leben des Einzelnen, sondern auch die Wirtschaftskraft eines Landes bedroht ist.

Die VolkswagenStiftung unterstützt jetzt ein Forschungsvorhaben, das sich – in noch umfangreicherem Kontext – dieses Themas annimmt. Mit 200.000 Euro gefördert wird am Institut für Allgemeine Überseeforschung, Deutsches Übersee-Institut in Hamburg, unter Leitung von Privatdozent Dr. Wolfgang Hein das Projekt „Global Health Governance: Institutioneller Wandel und die Schnittstellen zwischen globaler und lokaler Politik in der armutsorientierten Bekämpfung von Krankheiten“.

Worum genau geht es? Wie eingangs beschrieben, stellt die unzureichende Gesundheitsversorgung vieler Entwicklungsländer – Stichworte: sich ausbreitende Infektionskrankheiten, zunehmende Resistenzen gegen Antibiotika, Teufelskreis Krankheitsbelastung und Armut – auch für die Industrieländer ein Problem dar. Dieser Situation begegnet die internationale Gesundheitspolitik mit der „Global Health Governance“. Hier spielen nichtstaatliche Akteure – aus der Zivilgesellschaft oder der Wirtschaft – eine wichtige Rolle. So werden über diesen Weg Aktivitäten verschiedener internationaler Organisationen koordiniert und neue Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Akteuren geschlossen. Den verschiedenen Ebenen der Global Health Governance wollen die Hamburger Wissenschaftler nachgehen und sich insbesondere der Schnittstellen zwischen globaler und nationaler Gesundheitspolitik in Entwicklungsländern bei der Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria annehmen. Auf globaler Ebene stehen dabei die Welthandelsorganisation, die Weltgesundheitsorganisation und der Global Fund to Fight Aids, Tuberculosis and Malaria (GFATM) im Forschungsfokus. Begleitende Länderfallstudien nehmen exemplarisch Brasilien und Südafrika in den Blick. Diese Staaten stehen für spezifische entwicklungspolitische Traditionen, sie haben eine eigene pharmazeutische Industrie und besitzen politischen Einfluss auf der globalen Ebene. Zugleich kann dort gut mit heimischen Partnern aus der Entwicklungs- und Gesundheitssystemforschung zusammengearbeitet werden. Eine weitere Kooperation besteht mit der London School of Hygiene and Tropical Medicine.

Kontakt

Deutsches Übersee-Institut Hamburg, Dr. Wolfgang Hein
Telefon: 0 40/4 28 25 – 541, E-Mail: hein@duei.de

Als eines von neun Vorhaben über insgesamt 1,26 Millionen Euro hat die VolkswagenStiftung das Projekt am Deutschen Übersee-Institut in Hamburg jetzt im Rahmen ihrer – inzwischen beendeten – Initiative „Globale Strukturen und deren Steuerung“ neu in die Förderung genommen. Des Weiteren bewilligt wurden:

– 160.000 Euro für das Vorhaben „Einzelhandel und Globalisierung“ an Professor Dr. Hedwig Rudolph vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung;

Kontakt

WZB Berlin, Prof. Dr. Hedwig Rudolph
Telefon: 0 30/2 54 91 – 107, E-Mail: rudolph@wz-berlin.de

– 166.00 Euro für das Vorhaben „Weltweite Rechnungslegungsstandards – Ein Beispiel von effektiver Global Governance?“ an Professor Dr. Jochen Zimmermann, Lehrstuhl Unternehmensrechnung und Controlling, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen;

Kontakt

Universität Bremen, Prof. Dr. Jochen Zimmermann
Telefon: 04 21/2 18 – 9119, E-Mail: jzimmermann@uni-bremen.de

– 175.000 Euro für das Vorhaben „Governance in International Trade: „Judicialisation in the WTO“ an Dr. Dirk De Bièvre“, Max-Planck-Institut zur Erforschung der Gemeinschaftsgüter in Bonn;

Kontakt

MPI in Bonn, Dr. Dirk De Bièvre
Telefon: 02 28/9 14 16 – 35, E-Mail: debievre@mpp-rdg.mpg.de

– 186.000 Euro für das Vorhaben „Verhaltensweisen und Verhaltensdeterminanten im Anlageprozess institutioneller Investoren“ an Professor Dr. Lukas Menkhoff, Lehrstuhl Geld und Internationale Finanzwirtschaft, Universität Hannover;

Kontakt

Universität Hannover, Prof. Dr. Lukas Menkhoff
Telefon: 05 11/7 62 – 4551, E-Mail: menkhoff@gif.uni-hannover.de

– 70.500 Euro für das Vorhaben „Corporate Criminal Accountabilitiy under International Law“ an Professor Dr. Andreas Zimmermann, Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht, Universität Kiel;

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Universität Kiel, Prof. Dr. Andreas Zimmermann
Telefon: 04 31/8 80 – 1619, E-Mail: azimmermann@internat-recht.uni-kiel.de

– 130.000 Euro für das Vorhaben „Kapitaleinkommensbesteuerung bei globalisierten Finanzmärkten“ an Professor Dr. Bernd Genser, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Konstanz;

Kontakt

Universität Konstanz, Prof. Dr. Bernd Genser
Telefon: 0 75 31/88 – 2345, E-Mail: bernd.genser@uni-konstanz.de

– 47.800 Euro für das Vorhaben „Institutionalisierung internationaler Wirtschaftsbeziehungen: Zahlungsverkehr im 19. und frühen 20. Jahrhundert“ an Dr. Niels P. Petersson, Lehrstuhl Neuere und Neueste Geschichte, Universität Konstanz;

Kontakt

Universität Konstanz, Dr. Niels P. Petersson
Telefon: 0 75 31/88 – 2610, E-Mail: niels.petersson@uni-konstanz.de

– 126.500 Euro für das Vorhaben „Direktinvestitionen deutscher Unternehmen im Ausland“ an Professor Dr. Hans-Werner Sinn, ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München.

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung München, Prof. Dr. Hans-Werner Sinn
Telefon: 0 89/92 24 – 1279, E-Mail: sinn@ifo.de

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VolkswagenStiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Christian Jung
Telefon: 05 11/83 81 – 380, E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

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Dr. Christian Jung idw

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