Abkommen mit Israel über erneute Mitwirkung an Forschungsprogramm

Die Europäische Kommission hat heute ihr Abkommen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit Israel erneuert. Dank dieses neuen Abkommens wird es Israel möglich sein, gleich von Anfang an am EU-Forschungsrahmenprogramm (RP6 2003-2006) mitzuwirken.

192 Mio. € wird Israel zum Gesamtbudget (16,27 Mrd. € – Israel beteiligt sich nicht am EURATOM-Programm) beisteuern. In den vergangenen fünf Jahren haben sich israelische Partner an 612 von der EU bezuschussten Forschungsprojekten beteiligt, 147 davon wurden von israelischen Projektleitern koordiniert. 47 % der israelischen Teilnehmer waren Hochschulen, 37 % Unternehmen und 16 % staatliche Forschungszentren und Einrichtungen. Gemeinsam mit arabischen Partnern einschließlich der Westbank und dem Gazastreifen, Syrien, Libanon, Jordanien, Ägypten, Tunesien, Algerien und Marokko beteiligten sich die israelischen Wissenschaftler an Forschungsprojekten aus den Bereichen Landwirtschaft und Wasserbewirtschaftung.

„Europa und Israel können von gemeinsamen Arbeiten im wissenschaftlichen Bereich eindeutig profitieren“, meinte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin. „Israel hat in Sektoren wie der Mikroelektronik, der Luft- und Raumfahrt und den Biowissenschaften herausragende Leistungen erbracht. Das neue Abkommen wird auch den Weg ebnen für einen verbesserten Dialog zwischen den Arabern und den Israelis. Die Forschung ist ein Bereich, in dem Kontakte und Kooperationen politische und kulturelle Grenzen überschreiten können, da arabische und israelische Wissenschaftler dank europäischer Projekte partnerschaftlich zusammenarbeiten.“

Für die EU wurde das Abkommen von Forschungskommissar Philippe Busquin und dem griechischen Entwicklungsminister Herrn Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos, der die griechische Präsidentschaft vertritt, unterzeichnet. Unterzeichner für die israelische Seite war der Wissenschaftsminister Herr Eliezer Zandberg.

Israelische und EU-Forschungsprogramme

Das RP6 ist das wichtigste europäische Finanzierungsinstrument für die Forschung. Israel ist das einzige nichteuropäische Land, das vollständig mit den EU-Rahmenprogrammen assoziiert war. Mit Hilfe des 5. Rahmenprogramms (1998-2002) wurden 612 Projekte mit israelischen Partnern aus der Industrie, von Hochschulen und Forschungszentren bezuschusst. 147 dieser Vorhaben wurden von israelischen Partnern koordiniert.

Mit der heutigen Unterzeichnung wird die Assoziierung Israels mit dem 6. Rahmenprogramm bestätigt. Sie gilt ab dem 16. Dezember 2002 für die gesamte Laufzeit des RP6. Als Zwischenlösung bis zur Unterzeichnung des Abkommens war es israelischen Partner bisher bereits möglich gewesen, Vorschläge auf die ersten Aufforderungen des RP6 hin einzureichen. Es wird davon ausgegangen, dass das durch eine Beteiligung an EU-Forschungsprojekten gewonnene Know-how zehn Mal mehr wert ist als die anfängliche Investition.

Geteiltes Können

Israel wird voraussichtlich 192 Millionen € zum Budget des RP6 beisteuern. Der Beitrag Israels wird aus den F&E-Mitteln des Ministeriums für Industrie und Handel (45 %), der Universitäten (45 %) und des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur und Sport (10 %) stammen. Zu den RP6-Schwerpunkten gehören alle wichtigen Wissenschaftsbereiche: Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie, Technologien für die Informationsgesellschaft, Nanotechnologien und neue Werkstoffe, Luft- und Raumfahrt, Lebensmittelqualität und -sicherheit, nachhaltige Entwicklung, umweltfreundliche Energie- und Verkehrssysteme und modernes Regieren in der Wissensgesellschaft. In vielen dieser Bereiche haben israelische Wissenschaftler weltweit führende Kapazitäten aufgebaut, die durch eine Zusammenarbeit mit den Europäern weiteren Auftrieb erhalten werden.

Weitere Themen werden sein: Humanressourcen und Mobilität, Wissenschaft und Gesellschaft sowie KMU. Mit dem RP 6 werden neue Finanzierungsinstrumente eingeführt. Langfristiges Ziel der Exzellenznetze ist die Schaffung dauerhafter Kontakte zwischen den Universitäten und Forschungszentren, die in einem speziellen Bereich herausragende wissenschaftliche und technologische Kapazitäten bieten. Integrierte Projekte sind eher mittelfristig ausgerichtet und marktorientiert.

Media Contact

Fabio Fabbi Europäische Kommission

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer